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Im Gespräch mit Ira Atari

Endlich haben wir mal mit Ira Atari zusammengefunden! Neben Flicke von Juri Gagarin ist sie die einzige Dame auf Audiolith Records und seit letztem Jahr im Paket mit Rampue unterwegs. Grund genug, mal nachzuhaken, was musikalisch so passiert. Am 18.02. vor ihrem Konzert in Hamburg konnten wir uns mit Ira Anika Goebel treffen und ihr einige Fragen stellen. Hier das Ergebnis: Ein Gespräch über die Entstehung der Musik, die Live-Konzerte und das Drumherum.

Die Single „Space Rocket“ erscheint am 26.02. – Da sind ja auch Remixe von Künstlern dabei, die nicht direkt dem Audiolith-Kosmos entstammen. DJ Gimmix, GhettosexXx oder ill-mannered als Beispiel. Sind das Freunde von dir, oder wie kam das zustande?

Ira: Ich kannte die vorher auch nicht. Es ist so, dass Lars immer Mails an einen Verteiler rausschickt, wenn Remixe für Singles benötigt werden. Und da haben diese Leute auch Wind von bekommen und hatten Lust, dazu was zu machen. Die ganzen Audiolith-Künstler sind derzeit ziemlich beschäftigt mit eigenen Sachen, sodass nur Jakob von der Frittenbude Zeit gefunden hat, auch einen Remix zu machen. Aber Rapide ist ja ebenfalls dabei. Das ist ein Kumpel von mir aus Kassel. Der hatte damals für „My name is Ira“ schon einen Remix abgeliefert und der war ebenso bereits super.

Im Video zu „My name is Ira“ bist du ja der Protagonist und tanzt herum…

… Zu „Space Rocket“ hast du in deinem Blog auch schon einige Screenshots gepostet und das sieht bisher ziemlich ähnlich aus.

Ira: Ja, aber da wird noch was dran gemacht. Das Material, aus dem die Screenshots stammen, ist nur das Rohmaterial, das ich an die Videokünstler weitergegeben hab. Das hab ich bei mir zuhause aufgenommen. Was diejenigen da jetzt noch draus machen, ist auch für mich eine Überraschung. Das wird am Single-Releaseday dann im Internet präsentiert werden!

Aber ist das ein gewollter roter Faden, dass in den Videos nur du auftauchst?

Ira: Nein, das ist nicht unbedingt gewollt. Aber Rampue hat es diesmal einfach zeitlich nicht geschafft, mit dazu zu kommen, sodass wir uns gemeinsam vor die Kamera stehen können.

Passend zur Single geht heute in Hamburg ja auch die „Space Rocket“ Tour los. Bis zum 27.02. sind Rampue und du noch unterwegs. Was denkst du, wie die Konzerte werden?

Ira: Bei den Audiolith-Fest Abenden kann man davon ausgehen, dass das gut wird. Das Publikum ist dort meist sehr sehr feierwütig und das ist ein Garant dafür, dass nichts schiefgehen kann. Aber ab nächster Woche sind wir ja ganz auf uns allein gestellt unterwegs, da lass ich mich dann überraschen. Ich freu mich auf jeden Fall sehr drauf. Das wird für mich ja auch was Neues, da Plemo uns beide begleiten wird.

Ist es heute Abend noch etwas Besonderes, in Hamburg zu spielen, da Lars ja auch Geburtstag feiert?

Ira: Auf jeden Fall ist das besonders und es ist schön, dabei sein zu können. Wir haben ein großes gemeinschaftliches Geschenk gebastelt, dass wir ihm dann später überreichen werden. Für unsere Bühnenshow haben wir uns jetzt nichts speziell auf Lars Ausgerichtetes ausgedacht, aber der Abend wird auf jeden Fall aufregend sein.

Du bist bisher nur selten alleine aufgetreten. Und dann hast du Rampue kennengelernt und hast sofort auf den Audiolith Festivals vor relativ großen Menschenmengen gespielt. Wie war es für dich, so direkt ins kalte Wasser geworfen zu werfen?

Ira: Das größte Erlebnis war in Würzburg, wo ich vor 1300 Menschen stand. Ich bin also von 200 Zuschauern direkt auf 1300 umgestiegen, kann man sagen. Das war natürlich der helle Wahnsinn. Die Anlage war auch umwerfend, das war wirklich das beste Konzert, dass ich bis dato hatte. Ich bin da auch sehr dankbar für, dass mir das ermöglicht wird, auf diesen Festivals mitzuspielen. Nimmt man eine Menge von mit.

Also war es nicht schwer für dich, gleich von Anfang an vor so vielen Leuten zu stehen?

Ira: Nee, ich find das echt genial. Es kommt natürlich immer drauf an, wie der Abend so gestrickt ist. Manchmal find ich Augenkontakt und das Spiel und die Kommunikation mit dem Publikum klasse, aber wenn man so eine riesige Menschenmenge vor sich hat, ist das auf seine Art natürlich auch beeindruckend. Ich finde also sowohl kleine als auch größere Show wundervoll. Ich trete einfach so wahnsinnig gern live auf, dass mir das reine Livespielen an sich schon Spaß genug macht. Da ist die Umgebung dann nur ein zusätzlicher Aspekt.

Und wenn mit deinem Solo-Album allein auf Tour gehen wirst, was darf man da erwarten?

Ira: Ich werde nicht ganz allein auftreten, das wäre eher ein Rückschritt. Ich überlege derzeit, mir zwei Leute mit ins Boot zu holen, die dann mit mir live auftreten. Das ist einfach besser für das Bild. So eine Einmann-Show – oder Einfrau-Show besser gesagt – ist nicht optimal. Die Leute müssen immer mal was zum Hin-und Hergucken haben.

Es ist für dich ja wahrscheinlich auch angenehmer, nicht der einzige Fixpunkt auf der Bühne zu sein…

Ira: Ja, genau. So müsste man die ganze Zeit präsent sein und rumhampeln. Das wollen die Leute auch nicht sehen, das ist denen zu langweilig. Wenn ich sowas machen würde, müsste ich mir zusätzlich irgendwelche Lasershows oder Ähnliches dazu ausdenken, das geht einfach nicht mehr. Es ist ja auch so, dass das Album zwar unter dem Namen Ira Atari veröffentlicht werden wird, aber ich dafür mit verschiedenen Produzenten zusammenarbeite. Jakob von der Frittenbude hat zugesagt, Rapide hat zugesagt und auch Robot Koch hat zugesagt. Natürlich werden auch mit Rampue einige Stücke drauf sein. Daher macht es Sinn, wenn ich ein paar von den Jungs dann auch live mit rauf die Bühne hole.

Du kannst sehr gut Klavier spielen, da du früh damit angefangen und das sogar studiert hast. Wäre es denn denkbar, dass du live auch mal was am Klavier spielst?

Ira: Ich überlege derzeit, mir einen Synthesizer zu kaufen, wenn ich mir den leisten kann. Den könnt ich perfekt mit auf Tour nehmen. Kann mir das auch sehr gut vorstellen, das dann live mal auszutesten, wie das ankommt. Ein richtiges Klavier wäre natürlich auch schön, aber das kann man ja von keinem Veranstalter verlangen, dass der sowas ranholt.

Wie haben Rampue und du überhaupt damals zusammengefunden?

Ira: Die Geschichte ist lustig! Ich hatte Lars eine Mail geschickt, weil ich da schon ein Album fertig hatte. Also, ich dachte zumindest, es wäre ein Album… Dann hab ich ihm halt geschrieben und gefragt, ob er das nicht rausbringen möchte. Zu dem Zeitpunkt kannte ich Lars noch gar nicht persönlich. Er hat geantwortet, dass das nichts für den Audiolith-Sound wäre. Was ich jetzt im Nachhinein verstehen kann, da die Musik noch ziemlich in Richtung Triphop ging. Aber er hat mir angeboten, dass er dafür Remixe klarmachen kann. So kam es dann, dass einige Leute zu „My name is Ira“ einen Remix gemacht haben. Zuerst hat Krink diesen Clubmix gemacht und dann Rampue. Und von Rampue’s Remix war ich einfach begeistert, das fand ich super! Und von dem Zeitpunkt an war mir bewusst, dass ich gerne noch mehr mit dem Typen machen möchte. So hat sich das dann entwickelt, dass wir immer mehr zusammengearbeitet haben.

Von Ira Atari & Rampue kamen bisher immer nur einzelne Songs auf Samplern oder Singles raus. Wird denn da ein Album folgen?

Ira: Wir haben theoretisch genügend Songs zusammen, da wir ja auch live schon eine ganze Show auf die Beine stellen. Wie es weitergeht, haben wir heute grad erst mit Lars besprochen. Es wird demnächst noch eine weitere EP von Ira Atari & Rampue folgen, wir schätzen mal im Juni. Und bei meinem Album werden wie gesagt auch wieder Rampue-Songs mit drauf sein. Aber ein Album, das unter dem Namen Ira Atari & Rampue erscheint, wird es erst einmal nicht geben. Das wäre auch zuviel, dann müsste man ja an zwei Alben auf einmal herumfeilen. Jetzt packen wir alle erstmal das ‚Solo‘-Album an.

Habt ihr denn schon einen Plan, wann das Album ungefähr erscheinen wird?

Ira: So ganz genau wissen wir das noch nicht, aber der November diesen Jahres ist angepeilt. So könnte ich den Sommer über da noch dran arbeiten.

Kannst du denn schon ein bisschen mehr drüber verraten?

Ira: Mein Ziel ist es, das Album vielfältig und bunt zu gestalten. Das ist meine Art, da heranzugehen. Ich mag das nicht, wenn ein Song dem anderen gleicht. Ich finde es klasse, wenn die Leute überrascht sind. Wenn die mich vielleicht noch aus meiner Triphop Phase kennen, dann von dem Bollertechno in letzter Zeit überrascht waren und sich erst recht wundern, wenn es auf dem Album jetzt auch ruhigere Songs geben wird. Sonst wird einem als Künstler auch selbst langweilig, wenn man immer nur das Gleiche macht. In meinem Klavierstudium habe ich auch nicht nur Stücke aus der Barockzeit gespielt, sondern mich mit Freuden durch alle Epochen hindurch gespielt und mich immer wieder gern auf andere Welten eingestellt. Da hab ich diese Vielfältigkeit in der Musik schon schätzen gelernt. Jeder Song soll sowohl einzeln als auch im Albumkontext funktionieren und für jede Situation soll etwas dabei sein. Es darf getanzt, gefeiert, gechillt, geliebt und nachgedacht werden. Ich bin zuversichtlich, dass wir das hinbekommen!

Das sind wir auch! Vielen Dank für das Interview.

Ira: Cool, dankeschön!

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