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Im Gespräch mit Neonschwarz

Neonschwarz 03Am 19. September erscheint das Debutalbum „Fliegende Fischer“ als lang ersehnter Nachfolger zu der „Unter’m Asphalt der Strand“ EP der Audiolith-Combo Neonschwarz. Vorab haben wir Neonschwarz schon mal ein paar Fragen über Festivals, ihre Musik, Streiterein und ihre ganzen Projekte gestellt.

Wie kamt ihr auf den Song/Album bzw. das Wortspiel „Fliegende Fische“?

Fliegende Fische sind einfach faszinierende Tiere, weil sie es schaffen, die ihnen vorgegebenen Verhältnisse zu verlassen und auszubrechen. Allerdings ist es ein bisschen tragisch, dass sich das Ausbrechen immer nur auf ein paar Sekunden beschränkt, bevor sie wieder ins Wasser fallen. Wir sehen fliegende Fische als ganz gute Metapher für Menschen, die auch versuchen, das ihnen vorgegebene Element, System oder die vorgefundenen Zwänge zu überwinden und auf die ein oder andere Weise auszubüchsen. Da gibt es natürlich gewisse Parallelen zu Menschen, Querdenkern, Künstlern etc..

Was hat euch beim Aufnehmen der Songs, Schreiben der Texte besonders beeinflusst?

Vor allen Dingen bei den politischeren Songs beeinflussen uns natürlich die aktuellen Geschehnisse, mit denen wir uns auch außerhalb der Musik auseinandersetzen, wie z.B. der Umgang mit Flüchtlingen vor unserer Haustür oder auch steigenden Mieten und die Durchkommerzialisierung der Stadt.

Beschreibt euer neues Album in einem Satz?

Es ist ein gesellschaftskritisches, aber dennoch auch fröhliches, auf analogen Samples basierendes Zeckenrapalbum, das sowohl in autonomen Zentren, als auch in der „normalen“ Rapszene und im Radio stattfinden kann.

Was hat es mit dem ständig erwähnten Floß im Album auf sich?

Mit dem Floß verbinden wir einfach, analog zum fliegenden Fisch, Abhauen und Abenteuer erleben. Raus aus der Stadt, weg von dem grauen Alltag, die Elbe runter Richtung Ananasinsel…Außerdem wollten wir immer schon mal ein Floß bauen.

Eine Frage an Spion Y: Du hast drei Rapper im Boot, auch wenn sie dir ein Liebeslied geschrieben haben – wer der drei macht dir am meisten Ärger und womit? Und warum hast du die drei trotzdem so gern?

Das Boot steht in diesem Fall für das viel zu kleine Auto womit wir häufig unterwegs sind. Da Mauser durch Zufall meistens vor mir sitzt bereitet er mir mit seiner Körpergröße am meisten Ärger. Trotzdem hab ich ihn und natürlich die anderen beiden sehr sehr gerne.

Ihr habt alle so viele Projekte nebenbei (Trouble Orchestra, Ticktickboomsowie die Soloplatten und Auftritte). Wie könnt ihr das alles über die Zeit und mit der vielen Arbeit, die ihr reinstecken müsst, am Leben erhalten?

Das fragen wir uns auch. Da kommt man schon das ein oder andere Mal an seine Grenzen, aber es macht einfach zu viel Spaß, um es nicht zu tun.

Welche Unterschiede seht ihr zwischen Konzerten auf Festivals und Konzerten in Sälen?

Auf Festivals sind natürlich öfter als bei Clubkonzerten Leute, die nicht speziell wegen uns kommen und erst überzeugt werden müssen. Dafür sind auf Festivals viele so am Abfeiern, dass unsere Auftrittsstimmung sehr gut dazu passt – deswegen schaffen wir es mit dem Überzeugen auch öfter mal. Wir können uns eigentlich schwer entscheiden, was wir lieber mögen. Wenn auf Festivals die Sonne scheint, wir Open Air spielen und die Leute gut drauf sind, ist das natürlich sehr schön. Dafür sind wir an Clubs meist näher an den Leuten dran und die Atmosphäre ist geschlossener und intimer. Oft ist indoor auch der Sound besser – er verfliegt nicht so und es gibt keine Störung von Nebenbühnen. Letztendlich sind das Entscheidende die Leute, weniger die Location. Wir haben schon in den funzeligsten Baracken die schönsten Konzerte erlebt.

Auf welchem Festival würdet ihr mal am liebsten spielen und welches Festival fandet ihr dieses Jahr am schönsten?

Wir würden gern mal in Wacken spielen und Wacken zum Hiphop Festival machen.
Fusion war wieder sensationell.

Welcher Song beschreibt am besten euer Leben oder eure Gefühle?

Wir sind soviel unterwegs… natürlich ON A JOURNEY!

Welche Wünsche habt ihr für den Moment nach der Albumveröffentlichung?

Wir hoffen natürlich, dass unser Album Gehör findet, auf eine schöne volle Tour und eine tolle Festivalsaison 2015.

Neonschwarz

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