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Pohlmann. – König der Straßen

Album Nummer drei wird immer als das schwierigste für einen Künstler gehandelt. Das erste ist schnell aufgenommen, ein zweites schnell hinter her geschoben. Das Dritte hingegen ist oft eine ganz andere Hausnummer und zeigt, wo es für eine Band hingeht. Genau so erging es auch Pohlmann., der gut drei Jahre an „König der Straßen“ arbeitete, welches am 17. September endlich das Licht der Welt erblickt.

Das Album war schon fast fertig, als Pohlmann. das ganze wieder verwarf. Er wollte etwas anderes, neues machen, wusste aber nicht genau was. Nach einem Urlaub lernte er Ralf Meyer kennen, der sonst unter anderem mit Clueso und den Fantastischen Vier im Studio arbeitet, und der sich für Pohlmann. als wichtige, zentrale Figur bei „König der Straßen“ raus stellte. Das Album wurde live eingespielt und eine andere Gitarre verwendet, wodurch das Album lebhafter klingen und mehr vom Live-Feeling vermitteln sollte.

An Ingo Pohlmanns Texten hat sich hingegen nicht viel geändert, sie sind weiterhin oft sehr philosophisch und wirken sehr persönlich. Oft sind seine Zeilen sehr kryptisch, dass man darin gut seine eigene Interpretation wieder finden kann, dann aber oft auch wieder sehr deutlich und ausformuliert. In seinen Liedern geht es natürlich wieder um Liebe, in „Wohin“ etwa um das dramatische Ende einer Beziehung, und oft einfach auch um die Suche nach dem Sinn. „Es soll weh tun, dann ist es richtig„, hat Pohlmann. mal über seine Texte gesagt, und genau so ist es: Er ist ein Meister darin die Gefühle so auszuformulieren, dass es einen mitten im Herzen trifft.

Dass er aber auch mal herrlich selbstironisch sein kann, zeigt Pohlmann. super in „Selbstverliebt„, da heißt es:

Wenn ich mich mal nicht so gut finde,
suche ich mir jemand aus,
den ich noch viel schlimmer finde als mich
und schon bin ich fein raus.

„Für Dich“ wurde für eine Ex-Freundin geschrieben und ist ein Lied über große Freundschaft, wenn die Liebe längst vergangen ist. „König der Straßen“ ist der perfekte Song für die Auto-Mix-CD und verleiht einem dieses Gefühl von Freiheit, wenn vor einem nur noch Straßen liegen und die Sonne in den Rückspiegel scheint.

König der Straßen“ ist das beste Album, dass Pohlmann bis jetzt aufgenommen hat. Klar hatten vor allem „Zwischen Heimweh und Fernsucht“ und auch „Fliegende Fische“ tolle Momente, aber „König der Straßen“ ist geschlossen gut, ohne Ausnahmen und Füller. Damit sollte ihm der „Wenn jetzt Sommer wär„-Sticker endlich von der Stirn entfernt werden und man sollte sich merken, dass Pohlmann. viel mehr kann als tolle Radio-Songs schreiben.


Pohlmann. – „König der Straßen“ erscheint am 17. September 2010 bei EMI

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