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Bodi Bill | 05.05.2011 | Conne Island, Leipzig

Einen Affentanz, Kostümparaden und schwitzende Synthesizer bekommt man nur auf einem Konzert von Bodi Bill, das man selbst nach 3 Stunden ekstatischem Tanz und nass bis auf die Haut noch nicht verlassen will.

 

Wer Bodi Bill kennt, wusste im Grunde, worauf er sich gefasst machte, als er sich die Schuhe schnürte und sich auf den Weg ins Leipziger Conne Island machte. Was die Berliner aber letztlich boten, übertraf wohl die kühnsten aller Vorstellungen.

Zunächst aber sorgte der bärtige Touchy Mob mit seiner Ein-Mann-Show an Gitarre, Netbook und Synthie für noch zögerlichen Tanz in schummriger Athmosphäre. Seine wohl kompositionierten Frickeleien spukten durch den Raum, und umwaberten den Geist. Bei allem Respekt seines Multitalents aber wirkten sie ab und an doch etwas abrupt und ließen etwas zögern, die Kompositionen des  symapthischen Berliners so voll und ganz in sein Herz zu schließen.

Keine fünf Minuten nachdem der Bärtige dann seinen Rückzug bekannt gab, betraten Bodi Bill durch ein eindrucksvoll beleuchtetes Loch in der Wand die reich ausgeschmückte Bühne.

Es folgten neue und alte Songs des Großstadttrios, zu denen Sänger Fabian mal in ein impostanes Federkleid gehüllt, mal mit nahezu angsteinflößender Urmenschenmaske oder mit selbstgebastelten Pappmacheübergrößen von Knochen und Schere tanzte.

Besonders Hotel, Brand New Carpet und What von Bodi Bill’s allzuneuem gleichnamigen Album What? bewiesen sich als besonders tanzbar. Nicht zu vergessen aber all die älteren Tracks, I Like Holden Caulfield, Tip Toe oder Very Small, die der Veranstaltung den Hut aufsetzten!

Während sich auf der Leinwand und den Fernsehbildschirmen die flimmernden Illustrationen den Sets anpassten, sangen sich Fabian und auch Alex in Ekstase, doch auch Anton polarisierte, wenn er in gewohnter Manier sein Tanztalent zum Preis gab.

Der Abend endete im völligen Versagen der Technik, die unter dem ausgelassenem Schwitzen immer wieder ihren Geist aufgab. Doch gerade das, das vehemente Verlangen des Publikums nach mehr und das unglaubliche Improvisationstalent der Berliner sorgten dafür, dass sich der Abend nicht nur in die (gern geschehene) Länge zog, sondern auch unvergessen in den noch pochenden Herzen bleibt.

Noch mehr Bilder des fulminanten Abends gibt’s hier zu sehen!

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