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Darren Hayman and the Secondary Modern – Pram Town

Darren Hayman ist ein gutes Beispiel dafür, dass Bandauflösungen doch eigentlich gar nicht so schlimm sind. Ganz im Gegenteil: Sie bringen manchmal sogar Gutes mit sich, zum Beispiel neue Ideen und Antrieb. Mit „Pram Town“ kommt nämlich nun bereits das dritte Album von „Darren Hayman and and the Secondary Modern“, dem Solo-Projekt des Hefner-Sängers, auf den Markt.

Mit der „Kinderwagenstadt“ hat das Album aber nur auf den ersten Blick was zu tun. Zwar tümmeln sich im Inlay, auf dem Cover und im Booklet Zeichnungen von Gebäuden, aber „Pram Town“, also die Stadt Harlow, ist hier nur nebenbei Thema. Es geht Darren Hayman zwar auch darum, das Gefühl von einem Alltag zu vermitteln, das von Unzufriedenheit geprägt ist; in einer Stadt zu wohnen, die einem das Leben schwer macht – Aber Hauptanliegen seiner Musik ist noch immer das Zwischenmenschliche.

Musikalisch bewegt sich das Album in den Bereichen, die Darren Hayman auch schon mit der Band Hefner beackerte, nur nicht mehr so rocklastig. Trotzdem: Bass, Gitarre, Schlagzeug und Gesang dienen als Grundlage. Daneben findet man aber zahlreiche Aspekte, die die Musik so interessant machen: Banjo, Glockenspiel, Ukulele, Xylophon, Melodica, Saxophon, … und und und. Fröhliche und lebendige Popmusik. Hinzu kommt der Gesang von Darren: Individuell, erfrischend, glückselig. Die inhaltlichen Aspekte behandeln zwar grundlegend die tragischen Seiten des Lebens, aber Darren verpackt seine Texte in beschwingtem Wortwitz und Humor, sodass es scheint, also ob ihm Tragik und Komik wie Engel und Teufel auf der Schulter sitzen und beim Musizieren ins Gewissen reden.

Im Song „Out Of My League“ heißt es exemplarisch:

„She is high on cocaine, while I’m doing the same on cheap dope.
She is on the guestlist and I’m just plus one.
Hope she don’t come to my place, to see where im from.
I’m from nowhere! She is so out of my league…“

Alles in allem lässt sich sagen, dass „Pram Town“ das Beste ist, was Hayman bis jetzt solo produziert hat. Freunden der Musik von Sufjan Stevens und ähnlichen Künstlern sei es dringlich ans Herz gelegt, hier mal reinzuhören. Und allgemein: Wer auf der Suche nach einem emotionalen Reiseführer quer durch menschliche Gefühlswelten ist, der ist mit einem Ausflug nach „Pram Town“ fabelhaft bedient.


„Pram Town“ erscheint am 30.01.2009 auf Wohnzimmer.

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