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Der Tante Renate – H4xX02

Was soll man über die Menschmaschine Norman Kolodziej eigentlich noch großartig an Worten verlieren? Man kennt ihn als einen Teil der Audiolith-Kombo Bratze, sowie als Produzenten für Captain Capa und in unzähligen weiteren Projekten hat er seine Finger im Spiel. Nicht zuletzt ist er auch Solokünstler und unter dem Namen Der Tante Renate unterwegs. Mit „H4xX02“ erscheint sein viertes Album.

Worüber mehr diskutiert wurde, als über die eigentliche Musik: Die geheimen Codes der Platte. Wer die Zeit und die Nerven hat, die versteckten Codes zu entschlüsseln, wird reich belohnt. Durch gekonntes Kombinieren von einzelnen Sound-und Stimmen-Fragmenten in der Musik, sowie Bildern und Buchstabencodes aus dem Booklet, kann man Downloadlinks entsperren. Wer diese gefunden hat, kann ganz legal alte Alben von Der Tante Renate, sowie Grafik-Material und vieles weiteres herunterladen. Ein Großteil davon ist nicht auf den ersten Blick ersichtlich und dürfte so einige Stunden an Detektivarbeit mit sich bringen. Eine interessante Idee und nicht zuletzt sicher auch ein Beitrag dazu, das CD-Format am Leben zu erhalten. Denn wer sich nur mit dem MP3-Kauf der Platte zufrieden gibt, hat nicht die Chance, Hacker zu spielen.

Doch kommen wir zum musikalischen Teil des Albums: Es wird einem der gewohnte Sound präsentiert, den man von Der Tante Renate erwarten darf. Melodiöse Synthesizer, stampfender Beat und rasende Metal-Gitarren geben sich die Klinke in die Hand und zermartern alles, was ihnen in den Weg kommt. Die Musik hat Energie ohne Ende. Auch der Remix zu „Fly a plane into me“ kann sich sehen lassen und verleiht dem Bonaparte-Song elektronische Würze. Lediglich der Intro-Song „Seconds“ und das Outro „Bye“ lassen einige Minuten Entspannung zu. Doch auch zwei kleine Hörspiele haben es auf die CD geschafft. In „Killing Tipo“ wird ein Freund mit einer Briefbombe in die Luft gejagt, weil er zu laut Musik hört und in „Grillen“ wird eine vergoldete Gitarre zu Brennholz verarbeitet. Ob das alles nur Witz ist, oder ein gekonnter Beitrag zum Rätselspaß der CD, weiß wohl keiner außer Der Tante Renate selbst.

Wie gesagt: Was soll man hier eigentlich noch an Worten zu verlieren? Der Tante Renate macht das, was er am besten kann. Wer seinen Sound mag, der wird „H4xX02“ lieben. Und auch die Nerds unter den Hörern dürften mit den versteckten Codes so einige zermarternde Stunden ihre Freude haben. Nicht zuletzt ist diese Musik auch ein wunderbarer Begleiter zum Abbau vom Aggressionen. So brüllen wir alle im Chor: I hate machines!


VÖ: „H4xX02“ erschien am 04. August 2011 auf Audiolith Records.
Unser Interview mit Der Tante Renate zum Album.

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