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Ellen Allien – Watergate 05

Ellen Allien - Watergate 05Das Watergate, neben der Panorama Bar und dem Berghain sicher einer der angesagtesten Clubs in der Hauptstadt, brachte dieser Tage einen neuen Mix heraus. Viele renommierte Club praktizieren mittlerweile das Veröffentlichen von hauseigenen Mix-CDs in regelmäßigen Abständen. Für das Watergate ist die aktuelle CD die Nummer 5 und keine geringere als Produzentin und DJane Ellen Allien zeichnete sich verantwortlich für den neuen Mix.

Die gebürtige Berlinerin, ihres Zeichen Kopf des Labels BPitch Control wurde bereits vor drei Jahren die Ehre zuteil, als erste Frau einen Mix für das Londoner Fabric zu produzieren. Nun erschien Anfang Februar „Watergate 05„,ein Set, das verdeutlicht, warum Ellen Allien zur oberen Klasse der hierzulande aktiven DJs und DJanes gehört.

Mit „Lost“ von DJ Yellow und John TejadasThe End Of It All“ beginnt die Platte wie ein Erwachen aus dem Winterschlaf, der den Pulsschlag reaktiviert und die Hörer_innen zunächst auf deepen Soundflächen entschweben lässt. Langsam findet der Mix sein Tempo, seinen Beat und beginnt mit Music Lover durchzustarten. Dass Ellen Allien allerdings immer einmal wieder das Tempo heraus nimmt, gar gänzlich bereit ist Ekstatisches gegen tranceartige Klänge auszutauschen beweist unter anderem LucianosCelestial„.

Der Höhepunkt des Sets ist definitiv mit „Action 2“ des Leipziger DJs Juno6 erreicht, dessen Sound aus dem Umfeld von Cargo Edition schon seit längerem entdeckt wurde und begeistert. Auch Alexi DelanosMolar One“ gehört definitiv zum Zenit der Mix-CD. Dass Ellen Allien auch experimentelle Stücke wie Matias AguayosBo Jack“ von dessen neuer Platte „Ay Ay Ay“ ins Boot holt, zeigt dass sie sich nicht gänzlich dem überschwänglichen, explosiven Tanz verpflichtet fühlt. Aguayos experimentierte auf seinem letzten Werk mit dem Sound seiner eigenen Stimme und schuf allein durch diese Samples im vergangenen Jahr ein für die elektronische Musik Richtung weisendes Album.

Mit Röyksopp eröffnett Ellen Allien dann allerdings allmälich eine Schiene in ihrem Set, die für meinen Geschmack zu leichtfüßig wird. Dies mach dabei offenkundig, was dem kompletten Set bereits innewohnt: ein Hang zum Pop, ein affines Ausspielen von electro-poppigen Klängen. Vor allem gegen Ende der CD wird bewusst: Hier liegt ein Mix vor, der angenehm zu hören, aber kein durchgängiges Tanzflächenfüller ist. Teilweise zu verspielt, zu luftig leicht bleibt „Watergate 05“ deshalb ohne einprägsame Spitzen.


VÖ: „Watergate 05“ erschien am 01.02.2010 auf Watergate Records.

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