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Future Fluxus – Fuck The Universe And Say Yeah

Im Fluxus der 60er-Jahre  suchten Künstler nach neuen Ausdrucksform gegen elitäre Hochkunst, die für Fluxus-Künstler essentielle Einheit von Werk und Leben sollte neu zelebriert werden. In dieser rebellischen Tradition sehen sich Future Fluxus aus Berlin. Die Mitglieder sind keine Unbekannten und begeben sich auf die Suche nach dem ultimativen Indie-Prog-Hardcore-Bastard. Dabei steht alles auf Anfang – und schon dieser gelingt äußerst verheißungsvoll.

Angefangen hat alles bei Thomas Kastning, der mit seiner ehemaligen Band Kate Mosh viele Jahre lang die deutsche Musikszene beackerte. Nach der Trennung 2009 folgt nun mit Schlagzeuger Hannes Kaschell von Ter Haar sowie Falko Netsch und Andreas Rogge das neue Kind Future Fluxus.

Und wow, diese Göre scheint schon im zweiten Lebensjahr hochbegabt und trotzdem rotzfrech – eine explosive Melange. Was die vier Musiker in knapp 48 Minuten auf Platte gebannt haben, ist ein vitalisierendes Lebenszeichen. Wie man bei der Sozialisation der Future Fluxus-Mitglieder schon erahnen könnte, spielen konventionelle Songstrukturen auf „Fuck The Universe And Say Yeah“ keine Rolle. Aber eins ist bereits nach dem ersten Hören sicher: die hunderten Versatzstücke der Songs sind mit Mörtel erstklassiger musikalischer Güte zusammengekleistert und ergeben – wie im Titelartwork angedeutet – ein Paralleluniversum für sich.

„Komm, verlass dein abgetretenes Universum, wir haben da was besseres für dich“, so könnte das Motto der Platte lauten. Ausgesuchte Referenzen scheinen natürlich durch: Sometree, Oceansize und die großartigen Pttrns sind keine Unbekannten. Gespielt wird auch mit Songtiteln wie „Angermouse“ oder „Peter Plan vs. Future Fluxus“. Das eigentlich Verrückte aber ist, dass Future Fluxus ohrenscheinlich im Stande sind, alle verschiedensten Eigenheiten ihres Klangkonzentrats in nur einem Song unterbringen. Und trotzdem, eine Grundhärte bleibt und zementiert das musikalische Mauerwerk des Future Fluxus-Universums.

Generalisieren wir einfach und sagen, dass „Fuck The Universe And Say Yeah“ eines der besten – wenn nicht sogar das beste – deutsche Post-Hardcore-Album des neuen Jahrzehnts ist – und damit hat es sich. Future Fluxus werden gut daran tun, die Brachialität dieses Bastards ausgiebig auf den Konzertbühnen darzubieten. Den danach verlangt diese Musik, auch wenn sie bereits im CD-Player sorgfältig ausgebrütet klingt. Und noch ein abschließender Aufruf: Leute, auch wenn ihr denkt James Blake sei nun wirklich mal die federleichte Zukunft der Musik und der harte Kram irgendwie doch zu testosterongeschwängert und gallig, lasst euch in die Future Fluxus-Rehaklinik einliefern und hängt euch an den Tropf. Wallendes Blut garantiert!

„Fuck The Universe And Say Yeah“ erscheint am 25.03.11 via Noisolution.

Auf Tour:

29.04. Chemnitz – Atomino
30.04. Potsdam – Kulturzentrum
02.06. Hamburg – Astra Stuben
04.06. Dresden – AZ Conni

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