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GAME: Samurai Warriors 2 – Xtreme Legends

In unseren Zeiten gibt es ja kaum mehr ein Videospiel, speziell für die Playstation 2, in dem es nicht darum geht, Bedrohungen (welcher Art auch immer) abzuwenden (auf welche Weise auch immer). Immer häufiger wird in Games ein Fokus darauf gelegt, gewaltvoll mit dem als Feind identifizierten Gegenüber umzugehen. „Samurai Warriors 2 – Xtreme Legends“ setzt dem Ganzen nun aber die Krone auf.

Genau genommen ist dies hier kein eigenständiges Spiel, sondern lediglich ein Add-On. So wird nur Spielern, die schon „Samurai Warriors 2“ besitzen, das volle Programm zu Verfügung gestellt. Nur dann kann man nämlich noch zusätzliche Schwierigkeitgrade auswählen und das Maximal-Level von 50 auf 70 heben. Zusätzlich steht noch eine Reihe kleineres Extras zur Verfügung, z.B. neue Waffen oder Sturmangriffe. Dafür wurde das, was den Vorgänger so ausmachte, in diesem Teil leider komplett gestrichen: Der Brettspielmodus Sugoroko, der noch das Highlight im Game war und auf seine Art und Weise ziemlich einzigartig. Schade drum. Doch nun mal schauen, was das Spiel sonst zu bieten hat; und nicht nur, was nicht.

Bevor wir ins Detail gehen, hier ein kurzer Trailer:

Also, was steht den Spielern zur Verfügung, die den Vorgänger nicht besitzen und „Xtreme Legends“ als eigenständiges Spiel betrachten müssen? Zunächst gibt es da den Story-Modus, von dem man sich anfänglich viel erwartet. Zu Beginn kann man hier zwischen 6 Charakteren und einer Reihe verschiedener Schwierigkeitsgrade wählen. Bemerke: Im Ursprungstitel waren es noch ganze 26 Charaktere, zwischen denen man wählen konntet, aber nun gut. Hat man sich also für einen Recken entschieden, wird man mit einer detailreich animierten Videosequenz in die Story hineingeführt. Während des Story-Modus sollen einen solche Augenschmankerl immer wieder motivieren, doch noch weiterzuspielen, was dem eigentlichen Theater aber keinen Abbruch tut. Denn: „Story-Modus“ ist eigentlich mehr ein schlechter Scherz. Außer Gemetzel passiert da nichts Tiefgründiges. Durch Unterhaltungen, die während der Kämpfe eingestreut werden, soll das Ganze zwar etwas aufgelockert werden; sie tun aber in Wirklichkeit nichts anderes, als gehörig vom Geschehen abzulenken. Dann freut man sich gerade, eine Schar von Gegner K.O. geschlagen zu haben, geht fünf Schritt und wird schon wieder von einer ganzen Armee überrannt. Immerhin hat man selbst auch eine Armee im Hintergrund, so dass auf jeden Fall immer eine Menge los ist auf dem Schlachtfeld. Und ihr könnt den Story-Modus sogar zu zweit durchzocken, was den Spielspaß deutlich erhöhen sollte!

Auch positiv anzumerken ist der Rollenspielcharakter, der im Spiel mitschwingt. Der Samurai erhält Level-Ups, seine Angriffe und Kombos verstärken sich. Man kann verschiedene Sachen, z.B. Reisbällchen oder andere japanische Spezialiäten, einsammeln, um die Gesundheit wiederherzustellen und auch eine ganze Reihe an verschiedenen Waffen und Rüstungen steht zur Verfügung. Zusätzlich gibt es sogar einen Shop, in dem man nach den Kämpfen entspannen und einkaufen kann. Im zusätzlichen Vault-Modus kann man sich dann noch einen schönen Überblick über die eigenen Waffen, Charaktere und Statistiken machen, die im Laufe des Spiels so zustande kamen.

Neben dem regulären Story-Modus gibt es aber noch zwei andere Modi. Da wäre zum Beispiel der Mercenary-Modus, bei dem eine Story komplett ausgespart wird und man sich von einer Kurzmission zur Nächsten kämpft. Dabei steigt der Schwierigkeitsgrad allerdings kaum an, auf Dauer wird das echt zu öde. Und der Free-Modus ist der andere – Dort hat man immerhin wieder eine breitere Auswahl an Charakteren, die 26 der Ursprungsversion wurden hierfür wieder aufgegriffen. Aber insgesamt sollte man sich auch von diesem Modus nicht zu viel erwarten, es ist im Prinzip wirklich immer das Selbe – Metzeln, bis der Controller brennt.

Auch technisch kann das Spiel leider nicht komplett überzeugen. Nicht gerade liebevoll designte Umgebungen, Bildflimmern, dürftig animierte Gegner und eine unübersichtliche Kameraführung. Nur, wie schon zuvor erwähnt, die Videosequenzen können grafisch überzeugen. Auch die dort verwendeten Synchronstimmen sind nicht schlecht und tragen mit der nötigen Energie das Kampfgebrüll durch den Lautsprecher. Auch die Musik ist ganz annehmbar, ein typischer Japano-Soundtrack untermalt das Geschehen. Nicht zu aufdringlich, nicht zu unauffällig, genau richtig.

Alles in allem also nicht wirklich ans Herz zu legen, es sei denn man ist ein wirklicher Verfechter geballter Metzel-Action. Wer Fan davon ist, wird sogar ziemlich lange mit dem Spiel Freude haben, denn durch die verschiedenen Modi, speziell dem Free Modus, wo viele Stages und Charaktere aus dem Vorgänger noch einmal aufgegriffen wurden, kommt schon eine ganze Menge Spielzeit zusammen. Anderen jedoch sei es empfohlen, sich im Genre der Samurai-Spiele nochmal ein wenig umzusehen. Es gibt ja auch noch Spiele, (wie zum Beispiel die Reihe „Onimusha“) in denen es möglich ist, neben den Kämpfen die nötige Portion guter Story und Alternative mit einzustreuen. Dann wird es einem auch nicht so schnell langweilig beim Schwerterschwingen.


VÖ: „Xtreme Legends“ ist seit dem 25.03.2008 auf THQ erhältlich.

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