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Im Gespräch mit Rampue

Rampue ist vom Label Audiolith Records längst nicht mehr weg zu denken. Gemeinsam mit den Künstlern Ira Atari und Plemo hat er bereits Alben veröffentlicht und auch vereinzelt Solo-Material auftauchen lassen. Doch erst jetzt erscheint endlich sein Debütalbum „Zero 64“. Wir haben dem Berliner einige Fragen zur Musik und zu seinen zukünftigen Plänen gestellt.

Vor kurzem ist dein Album „Zero 64“ erschienen. Es kam wie aus dem Nichts und war ohne großartige Promo plötzlich da. Wo kommen denn all die Songs her?

Rampue: Es handelt sich dabei auch nicht wirklich um ein neues Album. Lars, Artur, Hendrik und ich kamen auf die Idee mein erstes Album „Elektronische Tanzmusik“, das 2007 auf Cobretti erschien, wieder verfügbar zumachen. Ich fand die Idee ganz nett, es nicht einfach erneut rauszubringen, sondern die Stücke nochmal etwas zu überarbeiten und die Lied-Auswahl etwas zuverändern. Somit bleibt die erste CD etwas besonderes. Groß Promo habe ich nicht gemacht, weil ich es ehrlich gesagt nicht so gut kann, haha. Vorallem bewege ich mich zurzeit eher in eine andere Richtung, weg vom fluffigen Elektropop. Die alten Songs sind nicht verloren. Das ist die Hauptsache.

Bemerkenswert ist es, dass es sich dabei eigentlich um dein Debütalbum handelt. Du bist doch schon so viele Jahre bei Audiolith im Boot, warum erst jetzt ein erstes eigenes Album?

Rampue: Als es fest stand, dass ich bei Audiolith dabei bin, fragte mich Lars, ob ich eher Lust habe solo was zu machen, oder das Ira Atari & Rampue Projekt aufzubauen. Weil ich mich nicht so als Rampensau sehe und große Hoffnungen in Ira gelegt habe, hab ich mich dann für zweiteres entschieden. Nebenbei hab ich zwar die ganze Zeit an neuen Songs gearbeitet, aber nie so einen richtigen roten Faden gefunden. Es war einfach noch nicht die Zeit für ein schlüssiges Album oder Release.

Bei dem Song „Zuhause“ gibt es Feature von der Singer/Songwriterin Angela Laub. Wie kam denn da die Zusammenarbeit zustande?

Rampue: Wenn man als kleiner Hobbymusiker in seinem Zimmerchen hockt, kommen ja nicht gleich die Remix oder Gesangs-Angebote ins Haus geflogen. Deswegen hab ich mich einfach gerne an fremden Songs ohne Zustimmung der Künstler bedient. Weil das Ergebnis mir dann aber so gut gefallen hatte, schickte ich es einfach an Angela Laub, damit es nicht Datenmüll auf meiner Festplatte bleibt. Zum Glück hat er ihr gefallen und sie erlaubte mir, ihn auch zu veröffentlichen.

Der Albumname „Zero 64“ und auch das Cover des Albums lassen eine große Affinität zu Nintendo zu. Hat dich das früher viel begleitet, oder bist du insgeheim immer noch fleißiger Zocker?

Rampue: Ich bin mit Videospielen groß geworden und war auch mal eine lange Zeit sehr Playstation-süchtig. Außerdem hab ich auf der Playstation angefangen, Musik zu machen. Ich war sehr oft begeistert, was für großartige Melodien und Popsongs immer im Hintergrund laufen. Auch bei alten Spielen für den C64 oder das Super Nintendo. Oft fand ich auch gerade diese Lo-Fi Ästhetik, diesen Computerklang, was den Song ausgemacht hat, so besonders. Viele meiner alten Freunde fanden es immer ein wenig schräg, dass ich mir so Musik angehört habe. Bloß, als dann Mikron 64 erschien, dachte ich mir ‚Geil, der hat’s begriffen und perfekt umgesetzt‘. Ab dann hab ich eigentlich nur versucht, Mikron 64 nachzumachen, haha. Aber ich spiele eigentlich überhaupt nicht mehr. Vor kurzem hatte ich großen Spaß mit Minecraft. Aber das ist auch schon wieder vorbei.

Du wirst im September und Oktober eine Menge live spielen. Gibt es konkrete Pläne für die Shows, was erwartet uns dort?

Rampue: Größtenteils sind es DJ-Sets. Was einen dort erwarten kann, hängt von der Party ab. Wenn ich auf einer House Party auflegen soll, werde ich bestimmt nicht irgendwelches Geschredder auflegen. Aber ich versuch schon immer einen etwas eigenen Stil einzubringen. Ansonsten sind meine Shows komplett ohne Plan. Ich geh auf die Bühne und mache Musik und hoffe dass die Musik die Leute zum Tanzen bringt. Alleine als Laptop Musiker ist es immer etwas schwierig. Eine verrückte Liveshow wird es aber bei mir nicht geben. Da sollte man lieber ins Theater gehen, die wissen wie man es richtig macht. Ich kann nur Musik machen.

Du hast letztens mit „Sonne, Park und Sterni“ einen Song gemacht, der auf Soundcloud ungeheure Resonanz erfuhr. Ist dies die Stilrichtung, die man von Rampue in Zukunft zu hören bekommt?

Rampue: Man soll niemals auf einer Stelle stehen bleiben, sondern sich ständig weiter entwickeln und sich neu entwickeln. Momentan macht es mir viel Spaß, etwas ruhigere Töne anzuschlagen. Aber ich weiß selber nie, was dann eigentlich rauskommt, wenn ich mich an einen Song ransetze. Vielleicht werde ich in einem Jahr 12-Ton-Musik machen, haha. Aber ich hab mich noch nicht an dieser Musikrichtung satt gefressen. Vor allem tut es den Ohren nach diesem Maximal/Wall of Sound Paukenschlag auch mal wieder gut, das Schöne im Ruhigen und Sanften zu finden.

Danke für das Interview!

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