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Im Gespräch mit Sara Quin von Tegan and Sara

sarainterview.jpg Neben den vier großen Konzertstädten Deutschlands, beglückten die kanadischen Zwillinge von Tegan and Sara auch das Heidelberger Publikum mit einem ausverkauften Konzert im Karlstorbahnhof. Bevor es allerdings so weit war, nahm sich Sara Quin für uns die Zeit, ein paar Fragen zu beantworten.


Wie geht es dir?
Tegan und ich sind nach Baden Baden gefahren, um dort was fürs Radio zu machen. Wir sind letzte Nacht hingefahren und auch wieder zurück. Deshalb bin ich müde.
Etwas gestresst?
Nicht einmal gestresst, es ist nur so, dass wir normalerweise nach den Konzerten alle zusammen in den Bus steigen und weiterfahren und gestern sind wir getrennt gefahren, um Sachen zu erledigen, deshalb bin ich müde.
Wie läuft die Tour bisher?
Es läuft gut. Es ist toll… aber es ist auch etwas kompliziert. Wenn man in Europa auf Tour ist, ist es ganz anders, als wenn man woanders tourt. Normalerweise ist man nur an einem Ort, man ist in Kanada, in den USA oder in Australien. Es ist das Gleiche, wisst ihr? Und wenn man hier ist, dann muss man Geld wechseln, an manchen Tagen ist man in Deutschland und ein paar Tage später ist man in Schweden und dann in Frankreich und dann spielt man in Brüssel… Es ist schwer den Moment zu fassen, wisst ihr? Und an manchen Abenden spielt man in wirklich coolen, kleinen Clubs so wie hier und an anderen Tagen spielt man in Bars mit Leuten, die sich betrinken und mit Gegenständen werfen und am nächsten Tag ist man wieder in einem wunderschönen Theater. Es ist wirklich eigenartig, es ist schwer einen klaren Ablauf zu bekommen… aber ich mag es trotzdem!


The Con wurde hier gerade veröffentlicht. Kannst du uns dazu etwas erzählen?
Ich kann euch ganz viel erzählen! Es ist unser fünftes Album. Es war wohl meine liebste Art, ein Album zu schreiben und aufzunehmen. Normalerweise nehmen wir uns nicht frei, um ein Album zu schreiben, sondern wir sammeln Songs und wenn wir dann mit dem Touren fertig sind, gehen wir wieder ins Studio. Das war also das erste Mal, dass wir uns gesagt haben „Lass uns sieben bis acht Monate frei nehmen!“ und das zu tun, das hat mir wirklich gefallen. Es hat mir viel Zeit gegeben, um nachzudenken, aufzunehmen und rumzuhängen. Wir haben es in Portland, Oregon aufgenommen. Das liegt an der Westküste der USA und es ist so schön dort. Die Temperatur ist angenehm und das war echt sehr toll. Die Leute dort sind sehr umweltbewusst und jeder isst so gesund. Es war wirklich eine schöne Zeit. Und es hat mir wirklich gefallen mit Chris Walla zu arbeiten. Er ist ein wirklich sehr, sehr netter Typ. Er ist so schlau und er wirkt viel älter als er ist, er weiß so viel und hatte schon so viel Erfahrung. Es hat mir wirklich sehr viel Spaß gemacht mit ihm zu arbeiten; er ist ein echt cooler Typ.


Die New York Times hat geschrieben, dass The Con sehr wohl eines der besten Alben des Jahres sein könnte. Wie fühlst du dich, wenn du so was liest?

Wisst ihr, wir wollen, dass Leute unser Album mögen, wir sind ja auch nur Menschen. Wir möchten etwas erschaffen, dass die Leute dazu bringt zu dir zu sagen: „Das habt ihr gut gemacht!“ Ich lese die New York Times täglich. Es gibt aber bestimmte Zeitungen oder Zeitschriften, bei denen es mir egal wäre, ob sie unser Album nun mochten oder nicht. Aber die New York Times ist wirklich eine dieser Zeitungen, bei denen du hoffst, dass sie deine Platte positiv bewerten, das war schon sehr cool.
Bist du stolz darauf?
Oh ja, auf jeden Fall. Ich glaube aber nicht, dass es ein Best of von irgendetwas gibt. Man hört etwas, man findet es gut, wen kümmert’s? Ich mache mir nichts aus Awardshows oder Top Ten Listen oder etwas dergleichen, das Zeug ist mir egal. Wer sucht das denn aus? Meistens ist es doch nur ein einziger Typ. Aber es ist natürlich cool ein gutes Review in der New York Times zu kriegen. Es ist gut für deine Eltern, wenn du sagen kannst, dass du in der New York Times bist. Das macht es zu etwas Gutem.


Hast du einen Song von The Con, den du am liebsten live spielst? Und hast du ihn geschrieben?
Ich mag es Dark Come Soon, den Tegan geschrieben hat, zu spielen. Ich mag, wie es live dynamisch aufgebaut ist. Aus den Augen eines Fans gesehen, ist es eines der Lieder, die sich langsam steigern, es ist kein Rocksong oder so wie wenn wir Nineteen spielen. Ich glaube eher, dass es gegen Ende wirklich ins Herz geht, als ob es sich dort aufbaute.


Hast du je daran gedacht, alleine Musik zu machen oder war es für euch beide klar, das gemeinsam tun zu wollen?
Ich denke, dass wir auf eine komische Art und Weise alleine Musik machen. Aber wir haben eben die Entscheidung getroffen, gemeinsam zu performen. Ergibt das Sinn? Ich schreibe Songs immer alleine und es ist nicht so, dass ich Tegan alle zeige. Es sind nicht immer alle davon Lieder, die ich ihr vorspiele oder bei denen ich denke, dass es ein guter Song für Tegan and Sara wäre. Es gibt viele, bei denen ich gleich denke, dass es nicht funktionieren wird und zusätzlich schreibe ich auch viel instrumentale Musik. Ich schreibe seltsame Sachen und es ist nicht so, dass ich bei allem denke, dass es etwas Passendes für Tegan and Sara wäre. Obwohl wir nicht öffentlich unabhängig voneinander oder in anderen Projekten Musik veröffentlichen, haben wir neben Tegan and Sara noch andere Sachen am Laufen, aber Tegan and Sara ist einfach die Sache, in die wir am meisten Energie investieren. Es wäre sehr schwierig, das, was wir als Tegan and Sara machen, alleine zu tun. Jetzt gerade zum Beispiel, gibt sie auch ein Interview. Und wir haben einander, um Ideen abzugleichen. Einige meiner Freunde sind solo unterwegs und ich frage mich, wie sie das schaffen. Andere sind in Bands mit vier oder fünf Mitgliedern und da frage ich mich dasselbe. Mit zwei Meinungen ist es perfekt. So ist es gut.
Alles andere wäre zu viel für dich?
Ja, entweder es sind zu wenige oder zu viele. Wenn man zu zweit ist, kann man nicht zu viel sein. Um Entscheidungen zu treffen, muss man sich nur ansehen und sagen „Okay, ja oder nein?“. Das mag ich.
Habt ihr je versucht zusammen zu schreiben?
Wir haben ein paar Mal zusammen geschrieben. Ich glaube, es ist einfach nur so, dass wir es so am liebsten mögen. Ich mag es, wenn die Anfänge meiner Ideen von mir alleine und damit von einem sehr zurückgezogenen Punkt kommen. Wenn du aber ins Studio gehst und zu zweit an Songs arbeitest, ist da sehr viel gemeinsame Energie. Diese Anfangszeit, die du für dich selbst hast, ist dagegen fast heilig. Du hast sieben oder acht Stunden alleine mit dem Song und dann gehört er jedem – er gehört dir, dem Publikum und dem Radio. Aber diese Anfangszeit ist etwas ganz besonderes. Das mag ich sehr.


Macht es für dich einen großen Unterschied bei Festivals oder den eigenen Konzerten aufzutreten?

Ich hasse Festivals. Ich mag es nicht wirklich, bei welchen aufzutreten. Mir macht es nichts aus, andere Bands zu supporten. Wir haben schon so viele Konzerte als Vorband gespielt und die Auftritte haben mir wirklich gefallen. Ich finde, es macht Spaß Festivals zu besuchen, aber ich kenne nicht viele Bands, die Festivals mögen. Wenn man der Headliner, also eine große Band ist, kann ich mir vorstellen, dass es unfassbar sein muss, vor 60- bis 100.000 Menschen zu spielen. Aber wenn du in einer Band wie unserer bist, am Nachmittag auf einer kleinen Bühne auftreten musst und jeder mit Flaschen nach dir wirft, da denke ich mir dann nur: „Nein, danke!“
Wir haben euch beim Highfield Festival gesehen.

Das hat aber wirklich viel Spaß gemacht!
Wir wussten nicht so genau, ob es euch denn gefällt oder nicht.

Doch doch! Aber sogar auf dieser Tour sehen wir zwei Arten von Leuten. Es gibt Leute, die kommen und wollen uns zuhören, wenn wir etwas erzählen. Sie sind wirklich ruhig und aufmerksam. Und dann gibt es welche, die einfach nur da sind, um auf ein Konzert zu gehen und uns keine Aufmerksamkeit schenken. Das geht aber vielen Bands so. Ich habe zum Beispiel Cat Power und Bright Eyes live gesehen, die nicht irgendwo auftreten, nur um zu zeigen, dass sie in einer Band spielen, sondern die sich eher um andere bemühen. Es dauert, bis sich das Publikum an so eine Situation gewöhnt. Wir haben gemerkt, dass wir die Leute darin trainieren. Ich mag keine Leute da haben, die sich einfach nur betrinken wollen. So was ist mir egal. Das sind nicht wir, das ist nicht unsere Band. Auf der anderen Seite, muss man das erst einmal akzeptieren. Das ist schon schwer.
Wir können nicht verstehen, wieso diese Leute überhaupt auf Konzerte gehen.
Ich auch nicht. Aber das passiert immer. Wenn ich eine Band live sehe und dann da eine Gruppe von Leuten ist, die sich unterhält, denke ich mir nur: „Geht doch heim, macht Party und legt dort die CD der Band auf. Verpisst euch.“
Wir kapieren auch nicht, wieso sie überhaupt zahlen, um eine Band live zu sehen.
Ich verstehe es auch nicht. Wenn wir etwas erzählen und die Leute dann dazwischen schreien, ist es genauso. Ich sage dann immer: „Ich kann dich verdammt noch mal nicht verstehen. Niemand kann dich verstehen. Es geht hier nicht um dich. Es sind 800Leute hier. Also, halt die Klappe!“ Aber ehrlich, es ist meistens nur eine Person, was willst du da groß tun?


Ihr habt Umbrella von Rihanna gecovert. Covert ihr öfter und nach welchem Prinzip entscheidet ihr, welchen Song ihr spielen wollt?
Ich hatte einfach Lust darauf. Momentan spiele ich gar keine Cover, weil ich einfach nicht so Lust darauf hatte. Ich liebe das Album von Rihanna. Ihres und das von Justin Timberlake sind die beiden Alben der letzten Jahre, die du einfach anhörst und denkst: „Ja, das ist echt cool!“ Und dabei kommt es nicht darauf an, ob du jetzt normalerweise eher Pop, Alternative, Indie oder Rap hörst. Ich habe es einfach aus Spaß gecovert. Ich habe vorher auch schon Bruce Springsteen, Prince und Madonna gecovert. Es kommt einfach darauf an, ob ich Lust darauf habe den Song zu spielen.

Kannst du uns etwas über Tegans Projekt mit Hunter von AFI erzählen?
Ich weiß, dass es dazu gerade was im Internet zu lesen gab und wir haben alle darüber gelacht, weil sie so tun, als wäre es ein Riesending und so als würde Tegan morgen anfangen eine Stadiontour zu spielen. Dann haben wir noch gelesen, er wäre unser neuer Bassspieler und ich dachte mir nur, wie schludrig manche Journalisten doch arbeiten. Wisst ihr, sie sagen einfach, was sie wollen. Aber ich glaube, dass es den Beiden einfach Spaß macht. Sie schicken sich gegenseitig Songs, so wie Tegan und ich es tun. Ich denke nicht, dass sie die Absicht haben, momentan wirklich was damit anzufangen und es zu veröffentlichen. Zum Teil, weil es nicht so einfach ist. Wenn du bei einem Label unter Vertrag bist, kannst du nicht einfach so Musik herausbringen, das geht nicht. Es ist alles sehr kompliziert, aber sie machen es trotzdem – zum Spaß. Aber ich glaube nicht, dass jetzt noch mehr passieren wird. Vielleicht zwischen diesem und unserem nächsten Album.
Wisst ihr schon, wann ihr das nächste Album aufnehmt?
Wir planen irgendwann im Sommer oder Herbst wieder aufzunehmen, also irgendwann zwischen Juni und September 2009. Wir werden die Platte auch wieder mit Chris Walla in Portland machen.


Kommt es dir manchmal so vor, als würdest du dazu reduziert werden, homosexuell zu sein, weil es in so vielen Artikeln erwähnt wird? Und jetzt ist es auch noch in unserem…
Oh nein, ich kann das verstehen. Es ist nicht mal so, dass ich davon genervt bin. Es geht ja darum darüber zu reden, wer man ist, aber dann zu sagen, über den Aspekt nicht reden zu wollen… ich denke, das könnte leicht als Scham oder Verlegenheit oder so verstanden werden und ich schäme mich keinesfalls dafür so zu sein, wie ich bin. Manchmal mag ich es nicht, in welcher Art und Weise Journalisten darüber reden, so als wäre da keine Bildung dahinter, als wüssten sie nicht, wie sie es in einen Kontext bringen sollen. Da wirkt es teilweise fast wie in der Boulevardpresse, so als hätte man die Entscheidung getroffen, lesbisch zu sein und das ärgert mich. Das ist sogar gestern mit dem Typen vom Radio passiert, als er uns über unsere „lesbischen Songtexte“ ausgefragt hat. Ich habe mich dann nur gefragt, ob das bedeutet, dass Thom Yorke von Radiohead heterosexuelle Lyrics schreibt. Man kann Sexualität nicht auf Wörter festlegen, darum geht es nicht. Unsere Sexualität ist relevant, aber unsere Musik ist nur Musik. Wenn du homosexuell bist und ein T-Shirt machst, ist es dann ein homosexuelles T-Shirt? Oder wenn du homosexuell bist und eine Katze hast, ist es deine Katze dann auch? Das ist doch schwachsinnig. Für mich geht es darum eine Bezugsperson für alternative Jugendliche zu sein, jemand, der in der Öffentlichkeit steht. Als ich ein Teenager war, waren für mich zum Beispiel Ani DiFranco oder Kathleen Hanna von Bikini Kill und später Le Tigre in diesem Sinne wichtig, nicht weil sie unbedingt homosexuell waren, aber sie waren eben sozusagen Freunde von Schwulen oder Lesben. Es war beeindruckend für mich, weil ich sie cool fand und sie nicht so waren wie Sheryl Crow oder so. Ich kann mich nur daran erinnern, wie ich dachte, wie cool das doch sei. Und ich will, dass die Leute uns sehen und entweder denken „Oh, sie sind homosexuell und ich bin es auch!“ oder aber sie haben vielleicht eine homosexuelle Schwester, einen Freund, einen Bruder oder einen Cousin. Ich möchte diese Person sein, auch wenn das bedeutet, dass ich mich mit so nervigen Journalisten rumschlagen muss.
Wenn man eure Videos bei Youtube anschaut, gibt es dazu unglaublich viele Kommentare, in denen so etwas steht wie: „Ich mag sie wirklich sehr, obwohl sie lesbisch sind!“
Oh ja, ich weiß, ich weiß. Wir müssen in der Öffentlichkeit stehen, um diese Minderheiten oder diese Ideen zu durchbrechen. Es ist in unserer Gesellschaft normal zu denken, dass sich nur Homosexuelle angesprochen fühlen werden, wenn ein Künstler homosexuell ist oder homosexuelle Inhalte verbreitet. Als homosexuelle Person kann ich sagen, dass alles um mich herum hetero ist. Meine Lieblingsbands: hetero, meine Lieblingsautoren: hetero, größtenteils sogar Männer, weiße Männer… bei Büchern, Filmen, überall. Ich habe darüber nachgedacht und mich gefragt, wieso ich mich vorherrschend von weißen Männern und dem, was sie tun, angezogen fühle. Aber es ist eben einfach die Norm. Es ist total akzeptabel für mich, Bücher von heterosexuellen weißen Männern zu lesen und keiner wird darüber empört sein. Nehmen wir zum Beispiel Neil Young: wir sind letztens mit seinem Manager abgehangen, er leitet auch die Plattenfirma, bei der wir in den USA unter Vertrag sind. Er hat uns erzählt, dass Neils Publikum vorherrschend aus Männern besteht, aus alten Männern, die Neil Young lieben und niemand erwähnt das jemals. Aber wenn Leute zu unseren Shows kommen, um etwas darüber zu schreiben, schreiben sie in ihren Artikeln fast immer, dass unser Publikum aus Frauen und lesbischen Frauen besteht. Ich frage mich dann: „Ach wirklich? Habt ihr eine Umfrage gemacht? Habt ihr jeden einzelnen gefragt, ob er homosexuell ist?“. Aber ich glaube, das ist so, weil die Leute zu unseren Konzerten kommen und meinen, es sei relevant so etwas zu erwähnen. Es ist nicht relevant zu erwähnen, dass jeder, der zu einem Neil Young Konzert geht, männlich ist. Aber anscheinend ist es relevant zu erwähnen, dass jeder auf unseren Konzerten ein „raging gay lord“ sein muss. Es ist die absolute Homophobie. Es ist echt lächerlich.


Wie seid ihr auf Backstage Bilingual gekommen?
Uns war es immer wichtig, den Kontakt zu unseren Fans aufrecht zu erhalten. Wenn wir das den Medien überlassen hätten, würden wir nur durch einen Filter dargestellt werden. Wir mögen die Möglichkeit so wie wir immer sind zu Leuten zu sein. Man kann die New York Times und die Musikmagazine umgehen und einfach direkt auf uns zu kommen, wenn man das will, wenn man sich nichts aus dem ganzen Scheiß macht. Wir werden dich direkt unterhalten. Wir haben uns deshalb einfach Sachen einfallen lassen, wie wir da ein bisschen Pep rein bringen können. Ich dachte, wenn wir in Europa sein werden, dann wird es jeden Tag etwas Neues geben, eine andere Sprache, eine andere Kultur oder einen Akzent. Und dass es Spaß machen würde, das zu sehen. Außerdem wissen wir, dass unsere Fans online miteinander sprechen. Und sogar bei den Shows in den letzten paar Tagen war ein Mädchen aus Kroatien, eines aus den USA, eines aus Frankreich und eines von hier und eines von dort. Sie schließen Freundschaften und finden es unterhaltsam sich gegenseitig zu sehen. Ich dachte mir, dass es Spaß machen würde, das alles zu sehen und es war auch wirklich sehr unterhaltsam.


Was hörst du gerade privat für Musik? Und was hältst du von Bands, die als das nächste große Ding bezeichnet werden?
Ich weiß nicht genau, ich beschäftige mich gerade nicht so mit der aktuelle Musikwelt. Letzte Nacht habe ich auf meinem iPod The Streets gehört. Ich neige gerade dazu zeitlich etwas zurück zu gehen und alte Lieder zu hören. Es gibt eine Band, mit der Chris Walla gearbeitet hat, nachdem wir mit The Con fertig waren und ich habe vor kurzem ihre alte Platte bekommen. Sie sind wirklich großartig. Sie heißen So Many Dynamos. Ich habe das neue Album noch nicht gehört und weiß nicht, was Chris noch gemacht hat, aber ich kann mir vorstellen, dass es großartig ist und dass es nächstes Jahr in den USA ein großes Ding sein wird. Aber ich weiß nicht, was der nächste Trend sein wird. Ich hasse solche Sachen. Immer, wenn es so was zu lesen gibt, wie „Die zehn nächsten Bands, nach denen man Ausschau halten sollte!“… so etwas finde ich total doof. Einen Aspekt, den ich mit Tegan and Sara kennen lernen konnte ist, dass wir dazu neigen, Leute anziehen, die uns über einen langen Zeitraum hinweg begleiten. Es wird ihnen nicht langweilig und sie werden sich nicht denken „Oh, ich mag das nicht mehr, scheiß drauf!“ oder vielleicht wird es ihnen langweilig, und sie haben eine Weile kein Interesse mehr daran, aber sie werden dann auch zurückkommen. Sie sind beständig. Ich weiß auch nicht, wenn Leute über das nächste große Ding reden, dann denk ich mir immer nur „Du bist erledigt! Du hast ausgedient, wenn du das nächste große Ding bist!“. Die Leute werden dich einfach vergessen, sie wollen dich nicht mögen und sie werden dich hassen, so bald du einen einzigen Fehler machst…


Was hast du neben dem neuen Album geplant?
Ich glaube, wir werden uns den Sommer frei nehmen, einfach um zu schreiben und abzuhängen. Wir haben seit letzten Frühling durchgearbeitet. Mein Plan ist es, mehr Musik zu schreiben, aber vielleicht nicht nur für Tegan and Sara. Ich habe ein paar Freunde, mit denen ich etwas Filmzeug gemacht habe. Und ich will auch ein Nebenprojekt neben Tegan and Sara aufziehen. Ich habe ein paar alte Songs, die jemand anderes singen soll. Ich habe immer diese lustigen, komischen Träume darüber eine Buchhandlung zu eröffnen oder eines Tages Schriftsteller zu werden. Ich glaube nicht, dass es diesen Sommer geschehen wird, aber wenn es wirklich um langfristige Ziele geht, dann das. Wir werden sehen, was passiert. Ich vermisse Montreal. Ich war lange nicht Zuhause und ich will mich gerne wieder einleben. Mein Leben hat sich im letzten Jahr stark verändert. Ich will irgendwie einfach nach Hause und gucken, was dort drüben alles passiert ist.


Danke, dass wir deine Zeit in Anspruch nehmen durften!
Danke euch!

6 comments

  1. lili says:

    schönes interview! ich wette sara hat sich gefreut dass ihr ihr intelligente, interessante fragen gestellt habt…ich habe dieses radiointerview gehört und die frage mit dem homosexuellen songtext war echt zu blöd…

  2. Marleen says:

    dank dir, lili!
    ich habe das interview nicht gehört, aber die frage allein ist schon zu doof…

  3. Sophie says:

    Hey, das ist echt ein tolles Interview, muss ich ebenso sagen! =)
    Vor allem die Frage nach dem Highfield Festival hat mich gefreut, da war ich nämlich auch! xD

    liebe grüße!

  4. justine says:

    mir ist es total egal das die beiden homosexuell sind.
    Ehrlich, meine cousine ist bisexuell und selbst wenn sie
    manchmal ne freundin hat , na und? ich muss es nicht nachvollziehen
    können, ihr privatleben geht mich ncihts an. ich komme meistens super
    mit ihren partnern/innen klar und dass ist das was zählt .
    man entscheidet ja nciht homosexuell zu sein, und wir sollten endlich
    aufhören so viele vorurteile zu haben!!

    aber das interview ist toll :)

  5. Sybel says:

    Echt ein gutes interview. Dank euch! Aber mal im ernst. Es sind doch nicht beide lesbisch. Wie krass wär das denn? Und nochwas, ich fand saras aussage cool, das ihr fans treu sind. Ich find es schön das sie das bemerken. Ich gehöre nämlich zu den treuen. Kommt mal wieder nach deutschland!

Wir freuen uns über deinen Kommentar: