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Im Gespräch mit Voicst

Voicst ist eine Band aus Amsterdam. Bereits seit 2001 machen die Jungs gemeinsam Musik und gehen viel auf Tour. Nur hat man hierzulande bisher nicht so viel davon mitbekommen dürfen. Ihr eigentlich zweites Album „A Tale Of Two Devils“ wurde vor kurzem bei uns als Debüt released. Doch da das bereits reges Interesse geweckt hat, nahmen wir uns Bassspieler und Sänger Sven Woodside mal zur Brust, um nach dem aktuellen Stand der Dinge zu fragen und einige allgemeine Fragen zu klären.

Derzeit seid ihr auf Tour in Deutschland. Wie waren eure Konzert hier bisher?

Sven: Die deutschen Fans sind wirklich großartig zu uns. Sehr enthusiastisch, aber zeitgleich respektvoll. Mir gefallen auch die Clubs sehr gut, in denen wir derzeit spielen, die haben alle eine schöne Größe.

„A Tale Of Two Devils“ ist euer erstes Album hierzulande. Aber ihr habt ja noch andere Platten und Singles gemacht. Werden die auch noch hier veröffentlicht werden?

Sven: Dafür gibt es bisher keine Pläne, aber wer weiß. Aber es gibt für Fans ja Chance, sie anzuhören. Einmal kann man sie nach Deutschland importieren, oder auch – was wohl leichter ist – per Download erwerben. Zusätzlich verkaufen wir nach den Konzerten auch immer noch unsere CDs am Merchandise. Es gibt also genug Möglichkeiten. Wir lieben es übrigens, selbst unser Merch zu verkaufen! Der Kontakt zu den Leuten ist toll, wir verbringen meist noch sehr viel Zeit mit unserem Publikum nach den Shows.

Warum habt ihr euer Album in New York aufgenommen? Und warum habt ihr Peter Katis kontaktiert, das zu produzieren?

Sven: Wir hatten eine Liste mit den Leuten erstellt, mit denen wir es uns hätten vorstellen können, zu arbeiten. Letzten Endes war es dann so, dass unser Manager Peter eh sehr gut kannte und so der Kontakt schnell zustande kam. Uns gefielen die Sachen ohnehin schon sehr gut, die er bisher so gemacht hat. Leider hat es eine Weile gedauert, bis er Zeit hatte, das mit uns durchzuziehen. Er hat sehr viel um die Ohren und stets viele Projekte am Laufen, so dass er es sich sehr leicht aussuchen kann, wann er was bearbeiten möchte. Da mussten wir halt eine Weile warten. Aber ich glaub, der Auslöser, dass er zu uns gekommen ist, war diese Promo, die wir zu ihm geschickt hatten. Speziell unser Song „Everyday I Work On The Road“ hat ihm zugesagt. Er wolte eben auch mal etwas starten, das von seiner üblichen Arbeitsweise ein bisschen entfernt ist. Er hat nämlich zuvor fast ein ganzes Jahr damit verbracht, das Album „Boxer“ von The National zu Ende zu produzieren, da tat ihm unsere Musik ganz gut.

Die Niederlande, wo ihr herkommt, sind bei uns hauptsächlich für Folk oder ruhigeren Indierock bekannt. Denkt ihr, eure Musik ist ungewöhnlich für euer Land?

Sven: Ich denke schon, dass wir etwas anderes machen, als das Land normalerweise fabriziert. Wir waren schon immer zwischen Pop und Alternative unterwegs. Darauf sind wir schon ziemlich stolz, aber manchmal kann es auch negativ sein, weil viele Leute nichts mit unserer Musik anfangen können, bzw. nicht in der Lage sind, uns vernünftig zuzuordnen.

Eure Musik ist ziemlich energetisch und bringt die Leute zum Tanzen, aber eure Texte sind im Gegenzug eher dunkel gehalten. Wieso kombiniert ihr diese Gegensätze?

Sven: Um es interessant zu machen. Wir wollen den Leuten nicht vorschreiben, was sie zu denken haben. Aber wenn du fröhliche und lebendige Musik mit Themen kombinierst, die realer sind und im bittersten Alltag angreifen, dann bringt man die Zuhörer auch dazu, wirklich mal zuzuhören. Wir wollen das natürlich auch für uns selbst ein wenig passend gestalten. Wir wären nicht die Typen dafür, nur traurige und dunkle Musik zu machen, nur weil wir das in unseren Texten rüberbringen. Das würde uns keinen Spaß machen. Aber man darf eben beide Aspekte nicht aus den Augen verlieren im Leben.

Fast jede eurer Platten erschien auf einem anderen Label. Wie kommt es dazu, dass ihr so häufig wechselt?

Sven: Unsere letzten beiden Platten haben wir auf unserem eigenen Label Duurtlang veröffentlicht. Das bedeutet übersetzt so viel wie „Dauert eine Weile“. Zwischen unserer ersten und zweiten Platte haben wir das Label gewechselt, weil einige Zeit dazwischen lag und wir uns musikalisch verwändert hatten. Das wollten wir eben auch mit einem Labelwechsel zum Ausdruck bringen. Sokam das zweite Album bei Goodbusy Records heraus, was auch schon ein Zweig von Duurtlang war. So waren es zwar schon viele verschiedene Namen, aber eigentlich immer unser eigenes Label.

Könnt ihr uns etwas über euch verraten, die Personen hinter der Musik?

Sven: Tjeerd und ich kennen uns schon seit der High School. Joppe hat uns einmal bei einem Konzert gesehen, das schon sehr lang her ist, wo wir noch einen anderen Drummer haben. Er dachte sich: ‚Diese Band ist cool, aber ihr Drummer geht nicht klar.‘ – Bereits am nächsten Tag hat er und angerufen und wir waren überzeugt, dass er der Richtige für Voicst ist. Das hat sich auch bewahrheitet, wir machen nun schon seit zehn Jahren gemeinsam Musik.

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