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INSTRUMENT – Read Books

Nach dem Auftritt der Sportfreunde Stiller vor kurzem bei der ECHO-Verleihung wird sich sicher der ein oder andere gefragt haben, für wen Drummer Flo mit seinem „doing nothing is art“-Shirt Aufmerksamkeit erzeugt hat. Die Antwort lautet Instrument, jene Band die jetzt „Read books“ fordert. Zumindest heißt so das neue Album, das dritte dieser großartigen Band.

Begaben sich Instrument mit dem letzten Album „Olympus Mons“ noch in die Weiten der Bergwelt, so ist man jetzt wieder zurück und wieder drin im Rummel des Lebens. Mit allen Höhen und Tiefen. Mit all den Fäden, die so ein Leben spinnt und die manchmal nach langer Zeit wieder verknüpft werden. Denn auf „Read books“ ist nicht nur der Sportfreunde-Flo zu hören, wie er im Titeltrack Oskar Maria Graf rezitiert. Auch Richard Goerlich, ehemals Cosmic Casino-Sänger, ist zu hören und im Album werden „Black sheep man“ und „Well-intenioned man“ vom allerletzten Cosmic Casino-Album „Ballads for bastards“ zitiert. Was sehr ans alte CC-Fan-Herz geht.

Aber zurück zur Gegenwart, zu Instrument. Nach der Reise zum „Olympus Mons“ führt der erste Track des Albums „Glockenbach“ rein in die Stadt. Im Vergleich zu den beiden Vorgängeralben sind die Songs auf „Read books“ kompakter und konsequenter, ohne dabei ihren Reichtum einzubüßen. Und natürlich gibt es wie gewohnt Lieder mit und welche ohne Gesang. Zu letzteren gehört „Electric rain“, welcher nach dem eher düsteren Opener eine herrliche Spielfreude und Leichtigkeit daherbringt. Einfach grandios. Auch ohne Gesang und mindestens genauso genial kommt „Old man smiling“ daher. Der genauso klingt, wie er heißt. Und nach „Common ground“ angestimmt wird, dem Song mit dem schon angesprochenen Gesangspart von Rich Goerlich. Der ebenso wie die anderen Songs Themen nicht vollständig auseinander nimmt. Sondern Denkanstöße liefert, einiges offen lässt, so dass sich der Hörer selbst seine Gedanken machen kann und soll. Eben wie ein gutes Buch. Und die Musik ist mal druckvoll und geht nach vorn, mal ist sie eher zurückhaltend, mal düster und schwer, mal schwebend leicht. Recht klar unterscheiden sich die einzelnen Songs oder Kapitel voneinander und geben in ihrer Gesamtheit doch ein einheitliches Bild wieder. Eben wie ein gutes Buch.

Um es jetzt mal auf den Punkt zu bringen, Instrument sind die The Notwist der Rockmusik. Da wird so viel an der Musik gebastelt, alles bis aufs kleinste aufeinander abgestimmt, bis alles perfekt passt. Da steckt einfach wahnsinnig viel Herzblut drin, das hört man. Und eigentlich müssten sie mindestens genauso hoch geschätzt werden wie ebenjene The Notwist. Dieses Album hier ist mit Sicherheit eines der besten der letzten Jahre. Und wer beim Hören nicht wahnsinnige Lust darauf bekommt, die Jungs und ihre Musik auch live zu erleben, der hat sein Musikherz wohl am falschen Platz. Wie heißt es so schön in „Hearts“:

sometimes you win
sometimes you lose
but don’t forget
you’ve got a heart to use

Und Instrument sind mit „Read books“ eindeutig Gewinner, weil sie das Herz am rechten Platz tragen.

Hier die Termine zum fett im Kalender anstreichen:

  • 15.05. Augsburg – Soho
  • 16.05. Biberach – Abdera
  • 18.05. Hamburg – Hafenklang
  • 19.05. Köln – Blue Shell
  • 23.05. München – Atomic Café
  • 27.05. Erfurt – Museumskeller
  • 28.05. Schweinfurt – Stattbahnhof (mit Sportfreunde Stiller)
  • 29.05. Wiesbaden – Schlachthof
  • 30.05. Dortmund – Way Back When-Festival
VÖ: 11. April 2014

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