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Interview mit Supershirt

supershirt.jpgMainstage traf die Rostocker Jungs von Supershirt zum Interview. Unter anderem über die Frage, warum plötzlich Berlin, wer gewinnt, wenn Alf gegen Hulk kämpft, Knicklichter und Gesellschaftskritik sprachen Henry Witt aka Faxe System und Hendrik Menzl akaTim Brenner vor ihrem Auftritt am 08.02. im Hamburger Kukuun mit uns.

Ihr spielt heute im Kukuun. Habt ihr schon mal dort gespielt?

Hendrik: Im Kukuun noch nicht, aber wir haben schon des öfteren in Hamburg gespielt. Auf der MS Stubnitz, unserem Heimatschiff, in der Astrastube und ich glaube auch noch irgendwo anders.
Henry: Auf so einem Uni Open-Air-Fest haben wir noch gespielt. Wir sind hier auch gerne. Ist ja auch eine Hansestadt, wie unsere Heimatstadt. Ist immer schön hier. Hier ist Wasser, da fühlen wir uns zu Haus.

Und wieso seid ihr dann vor Kurzem von Rostock nach Berlin gezogen?

Hendrik: Nachdem uns die Stadt alle Clubs geschlossen und die Kulturförderung gestrichen hat, haben wir uns gedacht: Den zahlen wir es heim, den Schweinen und sind dann in das reiche Berlin abgewandert, wo man Kultur noch wirklich zu schätzen weiß. Naja, es hat eben auch mit Arbeit und mit der Freundin zu tun.
Henry: Und warum sollte man denn auch sein Leben lang in Rostock bleiben? Man kann ja auch mal weggehen, kurz.
Hendrik: Für mich ist der Umzug jetzt auch keine Lebensentscheidung gewesen.
Aber ob ich in naher Zukunft zurück nach Rostock gehe… Das kann ich mir nicht vorstellen.
Henry: Man darf auch nicht vergessen: In Rostock Jobmöglichkeiten zu finden für
die außergewöhnlichen Berufe, für die wir uns entschieden haben, nämlich…
Hendrik: Maurer und Maler.
Henry: Da findet man in Rostock nichts Gutes.

Und die Musik bringt nicht genügend Geld rein?

Henry: Leider nein. Das ist mehr so ein Hobby, das einem dann bezahlt wird.
Hendrik: Ach wirklich? Also, bei mir reicht es!
Henry: Das mag daran liegen, dass du die 95% kriegst und ich nur 5%.
Hendrik: Ja, das hatten wir mal vertraglich so festgehalten, in Zeiten wo es Henry nicht so gut ging.
Henry: Zeiten, wo ich diese 5% dann auch wirklich brauchte! Und 5%, das waren damals dann 5DM.
Hendrik: Ja, damals kostete ein Döner ja auch noch 5 Mark und er wollte sich eben einen Döner kaufen. Und zum Glück haben wir das dann gleich vertraglich festgehalten, so bin ich, ich habe ja auch BWL studiert.
Henry: Ja, aus dieser Zeit stammt dieser hanebüchene Vertrag, da komm ich auch leider nicht raus.

Ein elender Knebelvertrag, richtig?

Henry: Ja. Es sei denn, ich suche mir noch einen anderen Menschen, mit dem ich dann Supershirt mach. Aber sowas will man ja auch gar nicht.

Früher hattet ihr das Projekt „Halbe Hemden“. Warum habt ihr das aufgegeben?

Henry: Weil das so langweilig war. Weil Hip Hop langweilig ist.
Hendrik: Ich glaub jede Musikrichtung wird irgendwann langweilig, wenn man sie lange genug macht. Und wir sind von großem Erfolg auch relativ verschont geblieben.
Henry: Und dann macht das auch irgendwann nicht mehr so viel Spaß, wenn die Mucke nicht so wirklich ankommt. Was jetzt nicht heißen soll, dass wir die Musik geändert haben, um geiler anzukommen, sondern einfach, dass uns die Musik die wir jetzt machen auch wesentlich besser gefällt. Und mehr Spaß bringt. Darf ich da noch eine Anekdote anbringen vielleicht?

Nur zu!

Hendrik: Pack aus, Junge!
Henry: Ich pack mal aus. Wir hatten damals einen Song gemacht, nachdem unsere Platte schon fertig war. Da gab es so ein Jahr Ruhe, wo man nichts gemacht hat so richtig. Und da haben wir einen Song gemacht, der hieß damals auch schon „Alf gegen Hulk“. Und den haben wir mit unserem damaligen Freund und Produzenten Daniel aufgenommen, der da wieder kurz in Deutschland war, nachdem er hier wegzog. Und das war wirklich damals noch ein reines Hip Hop-Ding. Und das Stück fanden wir ganz okay. Bis dann ein anderer Freund von uns, Stephan Schreck, ankam und einen Remix davon gemacht hat. Da haben wir dann gemerkt: Mensch, das macht ja sogar noch viel mehr Spaß. Ich war damals schon so ein bisschen auf der Electro-Schiene und da bin ich dann ganz dahin abgedriftet.

…Das war sie, die Anekdote?

Henry: Das war die Anekdote! Und man kann sagen, dass das der Wechsel von „Halbe Hemden“ zu „Supershirt“ war damals. Denn irgendwann konnte man das, was man macht, einfach nicht mehr „Halbe Hemden“ nennen.

Und daher auch der neue Bandname, weil es jetzt „besser“ ist?

Hendrik: Ja, das ist diese Steigerung. Super, Mega.
Henry: Wir waren ja auch gedanklich schon bei Megapullunder.
Hendrik: Und bei Gigajacke!

Man hat schon viel gelesen über euren Videodreh zu „Teitmaschine“, aber von dem Video selbst bisher noch nichts gesehen. Wann kommt das?

Hendrik: Die digitale Videotechnik ist heutzutage sehr kompliziert. Aber an den Maschinen sitzen immer noch Menschen, die sehr einfach gestrickt sind. Und Menschen brauchen Zeit und müssen Geld verdienen. Aber mit unserem Video können sie kein Geld verdienen. Deswegen müssen Menschen auch Arbeiten an sich reißen, die nichts mit unserem Video zu tun haben. Das hat dann erstmal Priorität, weil man verständlicherweise den Kühlschrank nicht ganz leer haben will. Wir hatten auch die Entscheidungsfreiheit zwischen einer No-Budget-Produktion und einer extremen Low-Budget-Produktion. Bei einer No-Budget-Produktion weiß man schon vorher, dass das einfach nie fertig wird. Und bei der anderen Variante weiß man immerhin, dass es irgendwann mal fertig ist, weil man eben, wenn auch minimal, Geld rein gesteckt hat. So ungefähr die Menge an Geld, bei der man sagt: Hey, davon könnte man sich einen Döner kaufen!
Henry: Aber ich wage zu prophezeihen: Wenn ihr dieses Interview lest, dann ist es fertig!
Es soll jedenfalls am 14.02. spätestens kommen. Es ist gerade noch in der Postproduktion.
Da sitzen dann so diese 3D-Freaks dran und basteln noch. Coole Raumschiffe, oder?
Hendrik: Raumschiffe!

Plant ihr außer „Teitmaschine“ noch ein weiteres Lied als Single auszukoppeln?

Hendrik: Es ist ja heutzutage nicht mehr relevant, ob man eine Single auskoppelt. Vor allem nicht auf dem Level, auf dem wir uns bewegen. Okay, wenn uns jetzt jemand verspricht, wir kommen zu Thomas Gottschalk in die Sendung, wenn wir noch eine Single auskoppeln, dann ja. Aber eigentlich macht das keinen Sinn. Höchstens inoffiziell sozusagen noch was veröffentlichen. Ein Song ist ja auf diese Weise rausgekommen und taucht öfter mal auf Compilations auf.
Henry:Kauf weniger ein“ ist somit inoffiziell eine zweite Single.
Hendrik: Vielleicht machen wir davon noch ein paar Remixe und hauen das dann irgendwie raus. Aber die Songs sind ja nunmal die Songs und ob man die jetzt nochmal rausbringen muss, eher nicht. Das war ja ursprünglich zum Geldverdienen gedacht sowas, aber aus dem Zeitalter sind wir raus…
Henry: Wir, die Musikindustrie.

Ist bald Merchandise geplant?

Henry: Oh ja! Eigentlich sollten die schon heute ankommen, die Shirts. Wir hätten die auch gerne schon heute mit nach Hamburg gebracht. Wir haben heute angerufen bei dem noch jungen Starterunternehmen „Merchking„, bei denen wir das machen lassen und da wurde uns gesagt, dass das erst morgen was wird.
Hendrik: Merchandise ist ja unglaublich wichtig, aber uns hat bisher die Kohle gefehlt, das so richtig anzupacken. Und ich hatte da eine Kooperation geplant mit einem netten kleinen Unternehmen geplant, namens „HRoyal„, da die geile T-Shirts machen, das hat dann aber leider nicht geklappt. Und deswegen hat sich das alles so ein wenig in die Länge gezogen. Jetzt haben wir uns da selber rangemacht und die Shirts entworfen. Und diese Shirt strotzen, genau wie unsere Platte, vor lauter Gags. Sind eigentlich sehr viele Insiderwitze auf einfarbigen T-Shirts.
Henry: Diese Insiderwitze kann man aber auflösen, indem man jegliche Simpsons-Folgen schaut und sich die aktuellste Spinnerliteratur aus Berlin durchliest über die digitale Bohème.
Hendrik: Also sollte man „Wir nennen es Arbeit“ gelesen haben. Man sollte „Wovon lebst du eigentlich?“ gelesen haben…

Von Rasmus Engler.

Hendrik: Ja, genau. Diesen ganzen spinnerten Quatsch haben wir dann eben kondensiert und auf ein schönes T-Shirt raufgemalt. Wir hätten es ja auch gerne per Hand gemacht, aber wir hatten keine Stifte und haben das dann sozusagen am Computer gezeichnet.

Was steht denn nun drauf, auf den Shirts?

Hendrik: Wir nennen es Partay!“ Dazu muss man dann Simpsons geguckt haben. Eigentlich muss man sich aber alle kaufen. Wir werden auch keine Bilder von den Shirts ins Netz stellen, damit die Leute das erst kaufen müssen, um zu sehen, wie es aussieht.

Und was hat es mit “Thunderat“ auf sich? Da hat man auf eurem Blog was gelesen, aber keiner hat wirklich verstanden, was es mit euch zu tun hat.

Henry:Thundercats“ ist eine Serie aus den End-80er, 90er Jahren. Oder ob das nur bei uns in den neuen Bundesländern so war? Ich glaub die gab es tatsächlich schon etwas früher.
Hendrik: Und es handelt sich eben um eine billig produzierte Fernsehserie.
Henry: Die war doch nicht billig produziert?
Hendrik: Doch doch. Ist ja auch egal. Jedenfalls haben wir die beide immer gern geguckt.
Henry: Und der Anführer dieser Gang, der hat ein Schwert, das eigentlich nur ein Messer ist. Dann nimmt er das in die Hand und sagt immer „Thunder-Thunder-Thundercat! Whooo“ Und dann wird das Schwert ganz lang. Und das sind so Katzenmenschen. Wir malen uns bei jedem Auftritt Sachen ins Gesicht. Henning malt sich Augenringe und einen Schnurrbart und ich male mir auch einen Schnurrbart. Und bei einem Auftritt, den wir in Greifswald hatten, da hatten Freunde die tolle Idee, sich sowas auch ins Gesicht zu malen.
Hendrik: Es war sozusagen eine Hommage an das HipHop-Cover-Artwork.
Henry: Ja, soviel zu Thundercat. Es kommt übrigens auch bald ein Thundercat-Kinofilm. Der wurde schon so oft verschoben, von 2008 jetzt wieder auf 2009. Und ich glaube ja, der kommt dann erst 2010.

Diese ganzen Knicklichter, mit denen ihr auf den Konzerten um euch werft, kriegt ihr die eigentlich gesponsored?

Henry: Komm, Henning, du hast doch BWL studiert.
Hendrik: Ja, das war mein Traum, das wir das gesponsored kriegen. Leider sind die Firmen, die diese Knicklichter in Deutschland vertreiben noch nicht so weit wie wir. Die haben anscheinend das Konzept noch nicht verstanden, dass die uns das geben und wir dann ja Werbung für die machen. Aber immerhin dürfen wir jetzt für billiger Knicklichter einkaufen. Aber bei den letzten Shows haben wir gar nicht mehr so um uns geworfen damit, weil uns ja doch etwas das Geld ausgegangen ist dafür. Aber ich hab jetzt wieder Neue bestellt. Außerdem gibt es jetzt auch endlich in Deutschland bedruckte Knicklichter zu kaufen. Die wollen wir auch machen lassen, aber die sind echt sauteuer.
Henry: Die sind echt unglaublich teuer so. Aber Shitdisco haben auch solche bedruckten Lichter. Da war ich auf einem Konzert und hab eins davon abgesahnt. Ich hatte auch Shitdisco interviewt damals.

Für fortschritt.tv?

Henry: Genaaaau! Ist ja alles ein Konglomerat. Eine Medienwelt, die wir um Supershirt herumgestrickt haben, damit wir genug Promotion kriegen. Und alle fallen drauf rein!
Henry: Wir haben ja auch in Hamburg ein Gebäude gebaut und „SPIEGEL“ oben rauf geschrieben, damit man über uns berichten kann später mal. Da gab es ja so diesen einen Typen, den haben wir dann erstmal rausgeworfen, dieser Stefan Aust.
Henry: Da musste eben einfach ein neuer Chefredakteur her.
Hendrik: Und das werde dann ich sein, unter einem Inkognitonamen. Die Medienwelt um uns herum wird all das natürlich nicht wissen.

Euer Song „Teier teier“, den ihr auf Konzerten spielt, ist ja eine eindeutige Anleihe an Scooter. Habt ihr da schon Reaktionen von den Fans bekommen, oder von der Band direkt?

Hendrik: Ja, auf Youtube kann man da so ein paar Kommentare lesen. Da heißt es dann: „Schlechtgemachte Kopie!“, „Scooter ist viel geiler!“

Also regt sich die Fangemeinde da eher drüber auf?

Henry: Ja, das Problem ist, das war ja nie ernst gemeint. Das war nur so eine Idee von mir gewesen, weil sich „Hyper Hyper“ eben so schön auf „Teiter“ reimt. Und es gibt noch viel mehr Anleihen, die wir machen könnten und auch wollten auf „Teit“, z.B. haben wir zu Weihnachten einen Remix gemacht, der aber nicht fertig geworden ist, namens „Teit Christmas„. Der liegt auch noch auf meiner Festplatte, aber den jetzt im Februar noch fertig zu stellen ist ja auch unpassend. Vielleicht kommt dann da ja was zu Ostern nochmal „Teit is high“ hatten wir auch noch als Idee. Es gibt da einfach sehr viele Möglichkeiten für Wortspiele. Und „Hyper Hyper“ hab ich dann nochmal nachpoliert und ihn einfach ein bisschen dicker gemacht, als er damals 1997 war. War einfach eine gute Sache, da wir dann noch eine Zugabe hatten. Das ist ja schlißelich die Ravekultur schlechthin. Also, die Ravekultur, mit der die heutige Ravekultur nichts mehr gemein haben kann. Aber man möchte den Leuten eben auch erlauben, zu so einem schlechten Lied immer noch feiern zu können.
Hendrik: Denn Schlecht ist das neue Gut!

Das Lied „Wie im Wahn“ spielt ihr ja auch live, obwohl es nicht auf dem „Du bist super“ Album ist. Wo kommt das denn her?

Hendrik: Das kommt noch aus unserer Hip Hop-Zeit. Den Song haben wir als „Halbe Hemden“ 2004 mal veröffentlicht, so hieß auch unsere EP. Und das Song wurde damals auch geremixed von Sterngucker. Aber das Lied war eben einfach schon zu alt, um es auf unser aktuelles Album noch mit raufzunehmen. Wir spielen es jetzt ja noch live, weil es uns ganz gut gefällt.

Das Lied „Alf vs. Hulk“ ist in Bezug auf David & Goliath etwas unklug, das könnte man doch falsch verstehen. Ist euch das überhaupt aufgefallen?

Henry: Naja, das ist ja schon richtig so gesetzt, es heißt im Refrain: „Deutschland, du gegen uns ist wie Alf gegen Hulk„. Also ist Deutschland definitiv als Alf und wir definitiv als Hulk gekennzeichnet.
Henrik: Aber in Bezug auf David und Goliath…
Henry: Da gewinnt ja der Kleinere? Wir wissen natürlich alle, das diese Geschichte nicht wahr ist. Denn das ist ja schließlich der einzige Fall, wo ein Kleiner gegen einen Großen gewonnen hat. Das ist also auch nur so eine Möchtegern-Weltansicht-Parabel, die nicht funktioniert.

Also liegt ihr schon richtig damit, dass Hulk gewinnt?

Henry: Ja, wir können ja auch nur vermuten, was passieren würde, wenn es zu einem direkten Kampf zwischen Alf und Hulk kommen würde. Aber das sind eben auch einfach so zwei 80er-Jahre-TV-Helden von uns gewesen, ähnlich den eben angesprochenen Thundercats. Das ist einfach so unsere Kindheit gewesen.
Hendrik: Und wie wir auch schonmal gesagt haben in einem anderen Interview, das „Du bist super“ im weitesten Sinne ein Album übers Erwachsenwerden ist. Man kann da eine ganze Menge reininterpretieren. Und bitte nicht nur reininterpretieren, sondern wir haben uns da tatsächlich viel bei gedacht. Und das wird leider oft nicht verstanden. Aber manche verstehen es ja auch, z.B. laut. Die haben das alles korrekt verstanden, wie es auch gemeint war. Das waren glaube ich die ersten, die das Konzept der Platte und die Inhalt der Songs so aufgeschrieben haben, wie es auch gemeint war. Es wird einem oft vor den Latz geknallt, unsere Platte handele nur von Party, tralalala. Aber laut hat da etwas genauer hingehört. Und das fand ich dann sehr schön, so etwas freut einen dann.
Henry: Ja, ich habe mich da auch sehr gefreut.

Also stört euch das schon ein wenig, dass das beim normalen Hören nicht direkt auffällt? Ihr habt ja schließlich auch sehr gesellschaftskritische Texte.

Hendrik: Die ganze Geschichte funktioniert eben auf zwei Ebenen. Einmal diese Party-Ebene und das ist dann ja auch okay. Nur wenn jemand professionell Zeitungsartikel schreibt, dann würde ich es erwarten, dass der dann auch so genau hinhört, dass er auch die zweite Ebene erschließt, denn so kompliziert ist sie eigentlich nicht verschlüsselt.
Henry: Knarf Rellöm handhabt das ja auch so. Er sagte:“Move your ass and your mind will follow.“ Erstmal also überhaupt die Leute zum tanzen bewegen und irgendwann hört man dann ja eventuell auch mal auf den Text und nicht nur auf dickes Geknarze und Geballer. „Die Türen“ machen das ja auch so ähnlich. Als wir das Türen-Album „Popo“ jetzt gehört haben, das Album kam zwar nach unserem Album raus, aber es geht da genau um die gleiche Sache wie bei uns. Das ist wahrscheinlich der Vibe momentan. Es ist jetzt in, Musik zu machen für schlaue Leute, wo dumme Leute aber denken, dass sie angesprochen sind. Obwohl nur die schlauen Leute wirklich verstehen, was mit der Musik gemeint ist, womit sie die dummen Leute dann auslachen können.

Gibt es schon Pläne für ein zweites Album?

Beide: JA!

Und wie wären…?

Hendrik: Da wir in Berlin jetzt wieder unmittelbare Nachbarn sind können wir jeden Tag.
Henry: Jeden Tag! Und es ist so, dass wir derzeit viele Remixe machen, um wieder dieses Gefühl dafür zu bekommen. Wir haben jetzt gerade einen Remix für Egotronic fertig gemacht und einen Remix für Microstern, deren Album „Airplanes And Sparrows“ auch bald kommt. Und dadurch kommt man dann auch wieder in diesen Arbeitsrhythmus rein. Aber was das Konzept angeht, da steht noch nicht groß was fest. Ich hatte nur so die Idee, dass man diese ganze Mod-Kultur aus England, damals aus den 60er/70er Jahren auch auf diese Electro-Ebene heben sollte. Diese Mod-Attitüde, dieses Hochnäsige, Rotzige, das kann man ruhig mal rüberbringen. Aber wir machen das ja schon ganz gut, dieses Fiese, Höchnäsige. Deswegen ziehen wir ja jetzt auch immer die engsten Hosen an, die wir finden können! Und ich lass mir jetzt auch einen Anzug schneidern und kaufe mir eine Vespa. Hast du noch andere Ideen für das Album, von denen du mir noch nicht erzählt hast?
Hendrik: Ich hab da jetzt auch noch nicht so viel weiter drüber nachgedacht. Aber der Entschluss steht ja fest, dass wir noch ein Album machen und dann mal gucken.
Henry: Wir können immer erst ein Album machen, wenn wir soweit sind, dass wir mit dem Album, was davor war, das Geld wieder reingefahren haben. Und das haben wir jetzt geschafft. Wie sagt man? Wir sind am „Point Of…“?
Hendrik: Wir sind am „Point Of No Return“! Deswegen müssen wir auch schnell ein neues Album machen.
Henry: Ja, das haben wir uns ja auch versprochen. Das kam ja aber auch schneller als gedacht. Wir dachten ursprünglich, dass wir vielleicht 2 Jahre Zeit hätten, aber die CD hat sich ja so schön verkauft!

Hoffentlich nicht nur wegen der Knicklichter, die da mit drin sind.

Hendrik: Selbst wenn, dafür muss man sich ja nicht schämen.

Okay, dann bedanke ich mich für das Interview. Gibt es noch irgendwas, was ihr loswerden wollt?

Henry: Was ist eure Zielgruppe?

Studenten und sowas.

Henry: Dann hätte ich einen Witz!
Hendrik: Den könnte man dann ja studentenfreundlich umdichten, Achtung:
Warum stehen Studenten schon um 8Uhr auf? Weil um 10 das Supershirt-Konzert anfängt.

Aha, wie war der Witz denn ursprünglich?

Hendrik: Warum stehen Studenten schon um 6 auf?
Henry: Weil Aldi um 7 zumacht. Aber ein paar weise Worte möchte ich an die Studenten auch noch richten: Ihr solltet unbedingt mal dafür plädieren, dass Fotos von den mainstage-Leuten online kommen und nicht nur von uns.
Hendrik: Und ihr, liebe Studenten, solltet auch unbedingt eure Bachelorarbeit zu Ende schreiben. Schreibt einfach irgendwas. Denn wenn eure Bachelorarbeit nachher 50 Seiten hat, dann klappt das sowieso. Liest sich dann keiner mehr durch, dann heißt es einfach nur noch: Der hat ja so viel geschrieben, der muss bestehen. Seid nicht zu ehrlich!

Fotos vom Interview gibt es hier.
Und von dem Konzert danach hier.

6 comments

  1. Sonja says:

    hihi sehr schön!
    und liebe supershirt jungs, fotos von uns sind schon dick in planung und so lange wird das nicht mehr dauern!

  2. bea says:

    thunderRat wäre aber auch toll. haha.
    ich hab grade thunderrats in meinen zwischenboden, die mich nich schlafen lassen.
    jetz seid mal ehrlich. das seid doch ihr. oder der neue merch von euch. thunderrats zum aufziehen aus plaste (kennt noch wer außer mir dieses spielzeug?).

    ähm.

    teites interview!

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