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Ira Atari – Shift

Ira Atari kommt aus Kassel und hat die letzten Jahre damit verbracht, Klavierunterricht zu geben. Man sollte meinen, das sei nicht unbedingt typisch für das Label Audiolith aus Hamburg, doch trotzdem hat sie dort ihr Zuhause gefunden. Nach den ersten Schritten gemeinsam mit Rampue veröffentlicht sie nun endlich ihr Solo-Debüt „Shift“.

Aufgenommen wurde die Platte mit niemand geringerem als JA!KOB von der Frittenbude. Und selbst wenn man stellenweise den Sound seiner Band hinaushört, merkt man dem Album an, dass es für ihn erfrischend war, sich auch mal anders austoben zu können. Audiolith ist ja hauptsächlich für einen basslastigen und phrasenhaften Sound bekannt, doch „Shift“ zeigt das Label von einer ganz anderen Seite. Sicherlich ist dies elektronische Musik, aber Ira Atari hat nicht nur Party-Songs im Gepäck, sondern schaltet auch gerne mal einen Gang zurück und liefert wahre Pop-Perlen ab, die von internationalen Acts wie Robyn nicht weit entfernt sind.

Prägend für den Sound ist natürlich allem voran die Stimme von Ira Atari. Auf der einen Seite professionell geschult, auf der anderen Seite wild und emotional. Je nachdem, wie es der Song gerade verlangt. In „Follow“ werden sogar tiefere Stimmlagen eingesetzt, wo sie ja sonst nur hoch singt. Es gibt wohl nicht viele Menschen, die im Duett mit sich selbst singen können und dabei so gut klingen! Ihre Texte sind emotional, ehrlich und lassen dem Hörer den Freiraum für eigene Assoziationen. Zusammen mit der Musik entstehen so fesselnde Songs zwischen Electro und Pop, die unweigerlich im Kopf hängen bleiben. Als am meisten tanzbar stechen „Dont let me down“ und „Time for yellow“ heraus. Sexy, energetisch und für den Dancefloor bestimmt. „A little tougher“ hingegen ist der ruhigste Song vom Album und als Outro bestens geeignet. Und zwischendurch gibt es mit „No deal“, „Miss Progression“ und „Hang on“ die logische Schnittmenge dessen zu hören. Welcher Weg auch immer eingeschlagen wird, die Rechnung geht auf.

„A wild bird sat on a tree and sang a winter melody.
Hey, little birdie, sing for me, I’ll give you fame and property.
– No deal, cause I’m a wild bird, I’ll never deal with you!“

Nachdem sich Juri Gagarin vor kurzem aufgelöst haben, ist Ira Atari die einzige Dame im gesamten Audiolith-Kosmos. Das ist sicherlich kein leichter Job und man sollte ihr den Mut hoch anrechnen, sich in das Getümmel gestürzt zu haben. „Shift“ wirft jedenfalls die Schatten voraus, dass sich alles gelohnt hat und man von dieser Musikerin mit Sicherheit in Zukunft noch Großes erwarten darf. Let her levitate you!


VÖ: „Shift“ erscheint am 18.03.2011 auf Audiolith.
Unser Interview mit Ira Atari zum Album.

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