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Jack Beauregard – The Magazines You Read

Großen Wirbel gab’s um die Jungs von Jack Beauregard in den letzten Wochen genug. Sie schrieben nicht einen, sondern sogleich zwei Songs für Lena, feierten ihr erstes Video You Drew A Line im Musikfernsehen und waren überhaupt unheimlich viel unterwegs. Dabei ist das doch gerade nicht ihr Ding, nicht jedenfalls, wenn man der neuen Platte The Magazines You Read Gehör verleiht.

Auf ihrem ersten Album Everyone Is Having Fun war eins vom ersten bis zum letzten Ton hin klar, nämlich, dass es die Liebe auf den ersten Blick gibt. Dafür braucht es nicht viel mehr außer einer gut gestimmten Klampfe, einem Laptop, der nach Logitech-Lernsoftware aussieht, und hier und da einem wohl überlegten Druck auf die richtige Keyboardtaste. Schon war das kleine Wunder vollbracht, das sich minimalistisch, aber melodiös und mit Tiefgang durch die Gehörgänge säuselte.

Ihre neue Platte The Magazines You Read allerdings kommt etwas düsterer und melancholischer um die Ecke. Es ist ein Album geworden, das in einer Welt voller Fragen und Antworten versucht, Eins und Eins zusammenzuzählen. Eine emotionale Achterbahnfahrt, die nach dem Sinn des Lebens und der Liebe sucht.

Das klingt nach Pathos, kann sich aber, wenn Pär und Daniel ihre Finger im Spiel haben, lässig und geschmeidig und ohne viel Schnick-Schnack durch die Platte schlängeln.

You Drew A Line ist geflissenes Melodiespiel, das von einer gescheiterten Beziehung erzählt, die noch ewig ihre ungeliebten Kreise zieht. You Or My Guitar besingt den Zwiespalt der Entscheidung zwischen Selbstaufgabe und Selbstverwirklichung. Doch es gibt auch Songs wie All These Tears, der das ständige, pochende Verlangen beklagt, dazugehören zu wollen. Oder Hollywood, der mit ungewohnt elektrischen Klängen auf die Tanzfläche lockt, nicht weniger aber das Liebesleid besingt.

Jack Beauregard bringen es mit wenigen Worten auf den Punkt. Von der Kunst des Songwritings der Jungs sollte man nach The Magazines You Read endgültig überzeugt sein …  und von ihren Live-Shows kann man es ebenso getrost.  Den Beweis dafür sind sie bereit, in den nächsten Wochen auf ihrer ersten Deutschland-Tour anzutreten:

19.05.  NBI  Berlin

21.05.  Schall & Lausch, Oberhausen

01.06.  Subway To Peter, Chemnitz

02.06.  Tsunami, Cologne

04.06.  Raststätte, Aachen

05.06.  Musikschutzgebiet-Festival,  Homberg/Efze

14.06.  Astra Stube, Hamburg

16.06.  Thalia Kino, Dresden

17.06.  Kohi, Karlsruhe

18.06.  FFT, Düsseldorf

25.06.  Monsieur Courbet (c/o Pop), Köln

20.08.  Bootboohook Festival, Hannover

All das fernab von einer – Wie war ihr Name noch gleich? – Lena.

 


VÖ: „The Magazines You Read“ erschien am 29.04.2011 bei Tapete Records.

 

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