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Kevin Devine – Circle Gets The Square

Stellen wir uns einmal folgende Situation vor: Zwei Menschen, einer männlich und einer weiblich, fahren in einem Cabrio durch eine warme Sommernacht. Die Rollen sind klar verteilt und zumindest der männliche Mensch weiß genau, was er will, nämlich den weiblichen Menschen. Es geht um die Frage der Musik, welche den weiteren Ablauf des Abends wohl stark zu beeinflussen vermag. Er hat die Wahl zwischen dem neuen Alben von Limp Bizkit oder Kevin Devine. Seine Wahl fällt auf Limp Bizkit, denn er ist nicht allzu schlau. Eine folgenschwere Entscheidung, denn der „Willst du nicht noch auf einen Kaffee mit reinkommen“ – Satz fällt nicht.
Tja. Ausser Spesen nichts gewesen. Eins ist jedoch fast sicher: Mit Kevin Devine wäre ihm das nicht passiert. Denn auf seinem ersten Soloalbum „Circle Gets The Square“ gibt es genau die Klischeemusik zu hören, die man in in so einer Situation in einem Hollywoodstreifen der neueren Zeit erwarten würde.
Eigentlich habe ich gar keine Lust, auch nur einen Satz über diese Platte zu schreiben. Viel lieber würde ich mich zurück lehnen und sie geniessen. Doch ich erkenne, dass dies ein sehr egoistischer Gedanke ist, schließlich soll jeder etwas davon haben. Dieses „davon“ definiert sich durch sehr langsame und akustische Gitarrenmusik, die rechts ins Ohr rein geht, dort ein paar nicht überhastete Kreise zieht und dann links wieder raus geht, jedoch nicht, ohne Spuren hinterlassen zu haben. Kevin Devine gelingt der Tanz auf dem Drahtseil zwischen Melancholie und Fröhlichkeit, ohne jedoch dabei je eines dieser Extreme zu erreichen. Dabei braucht er nicht einmal elektronische Unterstützung, um die Melodien mit seiner wirklich angenehmen Stimme vorzutrgen. Völlig unplugged, nur gelegentlich unterstützt durch Bass oder Schlagzeug und immer schön langsam oder auch romantisch gibt es auf diesem Album 10 Songs zum entspannen. Dieses Album ist einfach nur schön.

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