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Kleinschmager Audio – Audiology (Argentina RMXS)

Knapp ein Jahr ist vergangen, seitdem auf dem Berliner Techno-Label RRYGULAR die drei Platten starke Werkschau „Audiology“ des DJs Jörn Kleinschmager erschien. Nachdem man im vergangenen Herbst die „L.E. RMXS“ veröffentlichte, geht nun mit den „Argentina RMXS“ eine zweite Remix-EP den Start. Von der Partie sind dieses Mal Nico Purman und Jorge Ciccioli, zwei DJs und Produzenten aus Argentinien, die Kleinschmager Audios Minimal-Tracks mit ihrem südamerikanischen Sound kombinieren.

Nachdem auf der ersten Platte Sven Tasnadi aus „Helicotrema“ mit seinem (derzeit immer beliebter werdenden) House-Sound kombinierte und Marko Fürstenberg aus „Emphasis“ einen stimmungvollen Dub-Mix zauberte, werden auf der aktuellen EP die Audiology-Titelstücke „Audio1“ und „Audio3“ in neuen Versionen präsentiert. Purman und Ciccioli gehen dabei auf Nummer sicher: Sie orientieren sich an den eingängigen Minimal-Struktur der Songs, schaffen aber gleichsam für sich eigenständige, spannende Versionen, die nahezu eigene neue Minimal-Stücke sind.

Fast noch ein wenig härter dröhnt da der Beat bei ihren beiden Remix-Versionen und rauher als in den Orignal-Tracks präsentiert sich die Atmosphäre. Purmans Remix ist dabei dreckig und treibend: Er erinnert an das, was man heutzutage gerne „die alte Schule“ des Techno nennt. Purman, der sich sonst eher dem House verschreibt, würde mit diesem Track dem Berghain gut stehen. Ciccioli setzt auf Vocal-Samples und Delay-Effekte, auf Nervösität und Fiebrigkeit. Sein Mix ist dabei weniger düster als Nico Purmans, aber zittert und fiebert umso mehr. Die beats per minute sind in beiden Fällen ziemlich hoch angelegt und a b g r ü n d i g (im positiven Sinne) sind beide Versionen allemal – auf diese Art des Club-Sounds muss man definitiv stehen, um Gefallen an dieser Platte zu finden!

Auf der B-Seite findet sich mit „Tympani“ ein neuer Track von Kleinschmager Audio. Dieser überrascht allerdings zunächst nicht sonderlich, kriegt dann im Mittelteil allerdings doch noch die Kurve mit stimmungsvollen Soundflächen, bevor er gegen Ende wieder zu seinem etwas zu lau geratenen Grundgerüst zurückkehrt. Ein eher mittelmäßiger Track. Dafür machen die Argentinischen Remix-Versionen aber dennoch eine gute Figur und die gleichnamige Platte zu einer empfehlenswerte Remix-EP.


VÖ: „Argentina RMXS“ erschien am 01.03.2010 auf RRYGULAR.

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