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Nada Surf – If I Had A Hi-Fi

Mal ehrlich: Ein Coveralbum zu veröffentlichen gehört nicht gerade zu den kreativsten Leistungen, die eine Band abliefern kann. Zwar sind einige Cover oft besser als ihre Originale aber auch das hält sich in Grenzen. Es gibt nur wenigen Bands, denen man so etwas verzeihen kann oder von denen man sogar was gutes erwarten kann. Eine davon ist Nada Surf. Die drei New Yorker veröffentlichen auf „If I Had A Hi-Fi“ zwölf Lieder von anderen Künstlern und machen daraus ihre ganz eigenen Nummern.

If I Had A Hi-Fi“ konnte man seit Ende März zuerst auf den Konzerten der Band kaufen, jetzt veröffentlicht die Band das Album aber doch regulär über ihr eigenes Label Mardev Records. Aufgenommen wurde das Album im vergangenen Herbst im Studio von ihrem langjährigen Freund Louie Lino in Austin, der sie bereits als Keyboarder auf ihren letzten Touren unterstütze. Dass Nada Surf wirklich gute Coversongs machen, bewiesen sie schon des öfteren, unter anderem mit der Version von „If you leave“ von OMD oder „There is a light that never goes out“ von The Smith.

Das Problem mit Neuinterpretationen ist oft, dass man das Original viel zu gut im Ohr hat und sich dann mit der neuen Version schwer tut. Nada Surf haben dieses Problem gut umschifft, in dem sie vorrangig Lieder gewählt haben, die die meisten nicht so gut kennen. Mit einer Ausnahme: „Enjoy the Silence“ von Depeche Mode. Hier zeigen Nada Surf wie sie aus einer ursprünglich dunklen Nummer etwas ganz anderes und eigenes machen und dem Lied den ganz typischen Nada Surf Charme verleihen.  Das selbe machen Matthew Caws, Daniel Lorca und Ira Elliot auch mit den restlichen elf Liedern.

Love goes on„, im Original von The Go-Betweens, ist ein Lied, dass auch bestens aus der Feder von Matthew Caws stammen könnte und perfekt zu Nada Surf passt. Hier wurde die Band von Martin Wenk an der Trompete unterstützt, der sonst bei Calexico spielt gerade wieder mit ihnen durch Europa tourt. Eine weitere, wirklich sehr gute Interpretation ist „Love and Anger„, welches ursprünglich ein Lied von Kate Bush ist. Mit „Bye Bye Beaute“ von Coralie Clement und „Evolucion“ von  Mecromina haben es ebenfalls ein französischer und ein spanischer Song auf die Platte geschafft. Den Opener des Albums, „Electrocution“ von Bill Fox, gibt es hier als kostenlosen Download.

Neben den Songinterpretationen muss man ebenfalls das Coverartwork sowie den Album-Titel loben. Ira erzählte uns im Interview, dass er den Titel „If I Had A Hi-Fi„, was übrigens ein Palindrom ist,  schon länger gut fand und ihn mit sich rumtrug und das er froh ist, dieses Album nun so zu nennen.

Nada Surf präsentieren sich auf „If I Had A Hi-Fi“ stilsicher wie eh und je. Egal ob Walzer-Nummer, Pop-Klassiker oder französischer Chanson, sie machen jedes Lied zu ihrem eigenen. Dieses Album hat die typische Leichtigkeit und die Schwere, die  im Detail steckt, die Nada Surf so besonders macht.


Nada Surf – „If I Had A Hi-Fi“ erscheint am 07. Mai über Mardev Records.

Die gesamte Trackliste:
01 „Electrocution“ (Bill Fox)
02 „Enjoy the Silence“ (Depeche Mode)
03 „Love Goes On“ (The Go-Betweens)
04 „Janine“ (Arthur Russell)
05 „You Were So Warm“ (Dwight Twilley)
06 „Love and Anger“ (Kate Bush)
07 „The Agony of Laffitte“ (Spoon)
08 „Bye Bye Beaute“ (Coralie Clement)
09 „Question“ (Moody Blues)
10 „Bright Side“ (The Soft Pack)
11 „Evolution“ (Mercromina)
12 „I Remembered What I Was Going to Say“ (The Silly Pillows)

In den kommenden Tagen werden wir unser Interview mit Ira veröffentlichten, das wir mit ihm in Köln vor der Show über „If I Had A Hi-Fi“ führten.

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