Wer keine Lust auf die nächste Schrammel-Rock-Sensation aus England hat und lieber mal etwas anderes hören möchte, dem empfehlen wir das neue Album von Plan B. Auf der Insel bereits bekannt und abgefeiert, steht er mit „The Defamation of Strickland Banks“ auch bei uns vor dem großen Durchbruch.

Hinter „The Defamation of Strickland Banks“ steckt Ben Drews alter Ego. Strickland Banks soll ein durchgestylter Soulsänger sein, der seinen Ruhm mit Lovesongs wie „Love goes down“ und „Writing’s on the wall“ gemacht hat, danach aber alles verliert und für ein Verbrechen, das er nicht begangen hat im Knast landet. Ben Drew sagt dazu „Er gibt mir die Chance, nicht mehr so ernsthaft zu sein und stattdessen meine Liebe zum Soul auszuleben. Es ging darum, einen Charakter zu schaffen, den ich jederzeit wieder zerstören kann, so dass ich meine Art, Geschichten zu erzählen, weiter durchziehen kann.“

Schon früh wurde Ben Drew mit der Musik von Michael Jackson und Motown konfrontiert und fand am Soul der 70er Jahre großen Gefallen. Später stieß der Brite auf Enimem und war begeistert darüber, dass man auch als Weißer so brillant rappen konnte. Beide Leidenschaften vereint Ben Drew nun perfekt in seiner Musik. Bestes Beispiel dafür ist „Stay too long„. Zu erst singt er mit der weichsten Soul-Stimme die Uptempo-Nummer, kurz darauf rappt er dreckig die zweite Strophe und springt dann einfach wieder zurück zum Soul. Was ein großartiges Lied! „She said“  ist ähnlich genial, etwas ruhiger, dafür den meisten wahrscheinlich schon aus dem Radio bekannt. Mal unterstützt von Bläsern, Geigen oder einem starken Jackson Five Einschlag, die Arrangements der 13 Lieder haben es faustdick hinter den Ohren.

Egal ob sich gerade Strickland Banks oder Ben Drews hinter Plan B verbirgt, herausgekommen ist eine großartige Platte, die so viel mehr zu bieten hat, als steifes Schubladendenken. Die vielen Facetten von Plan B sind es, die aus „The Defamation of Strickland Banks“ eben nicht irgendeine Soul oder Hip Hop Platte machen.

Plan B – The Defamation of Strickland Banks erscheint am 30. Juli bei Warner Music.