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Street Fighter IV – Xbox 360

street-fighter-4-01aGestern erschien der neue Konsolen-Hit Street Fighter IV aus dem Hause Capcom. Mit nur einem Knopfdruck starten wir eine Reise in die Vergangenheit und der Blick zurück lässt viele Erinnerungen erneut aufleben. Als kleiner 12 jähriger hing ich in einer Pommesbude stundenlang vor dem Street Fighter II Arcade-Automat, um mein tägliches Essensgeld, was für die Schule gedacht war, zu verspielen bis man endlich einen SNES mit Street Fighter II zu Weihnachten bekommen hat. Und dieses Gefühl kam beim ersten Spielen von SF IV wieder auf.  Zum 20-jährigen Jubiläum kehrt Street Fighter nun nach vielen Experimenten zu seinen Wurzeln zurück. Aber funktioniert Street Fighter heute noch in der Tekken- und Soul Calibur-Welt?

Natürlich, und wie es funktioniert!
Ich würde sogar behaupten, dass SF4 die beiden Games sehr alt aussehen lässt.
Das Spielprinzip richtet sich in erster Linie an Fans der ersten Stunde, dem 2D-Prügler, und bleibt sich treu. Keine Waffen (Soul Calibur) und kein Schritt in die dritte Dimension (Tekken). Street Fighter bleibt traditionell.

Capcom hatten schon immer ihre Probleme mit der Dreidimensionalität in ihren SF Reihen. Dennoch waren sie mutig und haben ihr Baby Stück für Stück abgeschlossen und haben mit dem vierten Teil oder auch Teil 34 (man weiß es nicht so ganz) das einzig richtige getan: Sie sind bei den SF Wurzeln geblieben. Obwohl das 2D-Gameplay bleibt, werden die Kämpfer und Austragungsorte voll und ganz in 3D präsentiert und dieser Mix sieht verdammt gut aus.

Trailer


Gameplay13

Eingefleischte Fans halten den Controller in der Hand und können sofort loslegen. Die Movepalette ist wie man sie kennt und wurde größtenteils 1:1 übernommen. Hier könnte man Street Fighter mit Fahrrad fahren vergleichen. Man verlernt es nie. Selbst wer noch nie mit SF was am Hut hatte, kann hier ohne Probleme schnell einsteigen. Die Entwickler von SF haben schon immer viel wert auf Spielspaß gelegt und somit eine recht schnelle und extra leicht erlernbare Movepalette programmiert.
Viertelkreis nach vorne + Schlag = Hadoken
Kann jeder und bekommt auch jeder hin.

Aber auch SF Nerds werden hier nicht so einfach abgespeist.
Für uns gibt es eine Palette von Moves, die für jede Figur anders auszuführen sind
die sogenannten Super-, Ultra-, Fokus– und Ex-Manöver. Aber auch für die Newbies genau wie für die Nerds kann es schnell zu Frustration führen. Der größte Schwachpunkt ist das Pad. SF4 lässt sich nämlich nur äußerst bedingt bedienen, da der Xbox 360 Analog-Stick für komplexe Moves so gut wie gar nicht zu gebrauchen ist. Das Digikreuz reagiert nur sehr langsam, dabei ist Timing und Präzision das A und O in Beat’em up Games. Capcom hat aber schon selbst diese Spaßbremse entdeckt und bringt dafür extra ein Arcade Stick heraus, der zwar leider ein wenig teurer ist, aber „egal“. Mit diesem Arcade Stick wird man sich schnell wie ein Spielhallen-Held fühlen.

Rein technisch ist SF4 auf ganz hohem Niveau, vor allem während der fantastischen „Ultra„-Kombos explodiert „Street Fighter 4“ förmlich aus allen Ecken zu einem Feuerwerk der Extra Klasse. Kamerazooms, quietschige Farben und ein gewaltiger Sound zeichnen sich sofort mit einem riesen Grinsen im Gesicht ab und lassen einen ohne Vorwarnung jubeln und im Wohnzimmer feiern. Aber Achtung was um euch herum steht! Durch heftiges Wedeln mit den Armen kann es schnell zu häuslicher Zerstörung kommen!

21Charaktere

Auch hier beginnt man mit der SF 2-Standardcrew, bestehend aus den üblichen Verdächtigen wie Ryu, Ken, Guile, Vega oder M. Bison. Zusätzlich bringen neue Charaktere frischen Wind in den Klassiker. Die Neuzugänge El Fuerte, Rufus, Abel und C.Viper unterscheiden sich schon alleine von der Spielweise von den übrigen Kämpfern. Abgerundet wird das ganze durch Sakura, Dan, Gen, Cammy, Fei Long und Rose, die man erst freispielen muss. Nur durch das Freispielen der sechs Charaktere ist es dann möglich Akuma, Gouken und Seth freizuspielen.
Eine Anleitung dazu gibt es hier.

Aber nicht nur Charaktere können freigeschaltet werden. Jede Figur hat mehrere Kleidungsstücke, genau wie Filme und Artwork, die freigeschaltet werden müssen.

Spiel Modus.12

Hier wurde auf „Weniger ist Mehr“ gesetzt. Der Arcade-Modus bietet keine großen Überraschungen – acht Kämpfe, Ende.
Eine Erneuerung ist, dass jeder Kämpfer vor dem eigentlichen Boss auf seinen Rivalen trifft, der mit einer netten Echtzeit-Sequenz eingeleitet wird, bevor man auf die nervige Enttäuschung trifft: Den Endgegner „Seth„.
Was sich die Entwickler dabei gedacht haben, weiß man nicht so genau, aber diese triste Kopie von allen Charakteren ohne Charme, hat auch schon in anderen Games genervt und macht auch hier keine Ausnahme.
Wie sehr wünscht man sich M.Bison zurück, den einzig wahren Entgegner.

Neben den Trainingsmode ist die »Trial«-Variante am besten.
Hier gilt es Angriffs- und Komboaufgaben zu erledigen. Der Lernfaktor ist hier besser als im Training. Nach dem alles geschafft ist, kann es weiter gehen zum Survival-Spielmodi wo man sich mit dem frisch Geübten austoben kann.

43Der Online Modus ist großartig!
Wer keine Lust mehr hat gegen Freunde zu gewinnen kann sich hier mit der Welt anlegen, aber selbst hier hat Capcom mehrere Features eingebaut:
Mit jedem Online-Kampf wird ein ganz eigener Wert errechnet, um auf Gegner zu stoßen, die gleich stark sind. Außerdem gibt es einen Optionspunkt namens »Arcade-Anfrage«. Der sorgt dafür, dass man jederzeit im Arcade-Modus von einem Online-Gegner herausgefordert werden kann, wenn man mit der Xbox-Online verbunden ist. Das verspricht ein hohen Spaßfaktor und Suchtpotential.

Im Großen und Ganzen ist Capcom mit Street Fighter IV ein großartiges und vor allem schnelles Beat’em up gelungen was die Messlatte wie vor 20 Jahre wieder verdammt hoch gelegt hat. Die Grafik ist genial und extrem Lebendig. Was will ein Fan mehr.


„Street Fighter IV“ erschien am 20.02.2009 bei Capcom.

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