Auf The Cinematics wurde man hierzulande erst viel zu spät aufmerksam. Das Debüt „A Strange Education“ zog jenseits der Indie-Szene an vielen Ohren ungehört vorbei. Erst als die vier Schotten im Vorprogramm von Bands wie den Editors, We Are Scientists und auch Snow Patrol auf Tour gingen, trat auch bei uns der gewünschte Aha-Effekt ein. Der zweite Longplayer „Love And Terror“ wird nun bereits von vielen mit Vorfreude erwartet.

Und wie soll es anders sein: Referenzen lassen sich exakt zu den Bands ziehen, mit denen die Cinematics auf Tour waren. Die Musik gleicht den Editors, der Gesang von Scott Rinning erinnert in vielen Songs an Keith Murray von We Are Scientists und es wird sicher nicht mehr lang dauern, bis der Hype um die junge Band die Maße von Snow Patrol annehmen wird. Warum? Ganz einfach: Zunächst einmal handelt es sich um eine „The“-Band, die allein ihres Namens wegen von vielen Indie-Fanatikern Gehör finden wird – Klischee hin oder her. Zudem ist nahezu jeder Song auf „Love And Terror“ ein reiner Ohrwurm, der sich mitsingen lässt und zum Tanzbein schwingen animiert. Das perfekte Rezept also, um aus den Gitarrendissen dieser Welt auf die großen Bühnen zu stolpern. Die Cinematics bewahren bei all der Tanzbarkeit ihre Vielfalt bei. Größtenteils gehen die Songs schon nach vorne, aber „Hospital Bills“ oder „Hard For Young Lovers“ lassen sich problemlos als Ballade abstempeln, ohne dabei weniger zum Mitsingen zu animieren.

Alles in allem ist den Cinematics mit „Love And Terror“ ein überzeugender zweiter Streich gelungen. Wenn nicht allzu viel schief läuft, dann teilen sie nicht nur bald mit den Größen dieser Welt die Bühnen, sondern stehen selbst als Headliner auf den Plakaten. Beim Reeperbahnfestival in Hamburg haben sie dieses Jahr bereits bewiesen, dass sie in Locations wie den Docks keinesfalls fehl am Platz wirken. „Love And Terror“ sei jedenfalls jedem ans Herz gelegt, der mit tanzbarem Indierock etwas anzufangen weiß.

VÖ: „Love And Terror“ erscheint am 02.10.2009 auf The Orchard.