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We Are Scientists – Brain Thrust Mastery

wearescientists.jpgDie erste Assoziation zu dieser Band ist stets der Indie-Kracher „Nobody Move, Nobody Get Hurt“ vom Debütalbum „With Love And Squalor“. Viele Nächte hat man zu diesem Song auf den Dancefloors dieser Erde verbracht und er verführte immer wieder die Menge zum Tanzen. Jetzt kommt das zweite Album von We Are Scientists, der Band hinter dem Lied. Und man muss feststellen: Sie haben sich verändert.

„Brain Thrust Mastery“ ist ruhiger, teilweise sogar besinnlich. Die Musik ist, wie man so schön sagt, „erwachsener“ geworden, reifer. Mag daran liegen, dass We Are Scientists für ihr zweites Album den Drummer gewechselt haben. Die Dancefloor-Hits, für die ihre Fans sie auf dem ersten Album geliebt haben, wird man hier vergeblich suchen. Das können selbst die „Oooh, ooh, oooh“-Rufe aus Songs wie „Dinosaurs“ oder „Let’s See It“ nicht mehr ändern. Was dieses Album natürlich nicht schlecht macht, nur untypisch für die Band, man hatte einfach etwas Anderes erwartet.

Schon der Opening-Track „Ghouls“ beginnt mit düsteren Synthesizersounds, Sänger Keith Murray singt nicht mehr so offen heraus wie auf dem ersten Album, die Stimme ist 80er-Jahre-esque leicht hallend und singt:

„I know the plane this time is going to fall on me,
because we all recognize that I’m the problem here.“

Und der 80er-Faden zieht sich unterschwellig durchs ganze Album, erreicht mit „Lethal Enforcer“ seinen Höhepunkt, das klingt sogar ziemlich nach David Bowie. Allgemein wird der Synthesizer deutlich öfter verwendet als noch auf dem Debüt.

In eine andere Richtung geht aber die erste Singleauskopplung „After hours“. Hier kann man wirklich noch das Tanzbein zu schwingen. Treibende Beats und ohrwurmverdächtige Melodie. Versucht die Band hiermit, frühe Fans an sich zu binden? Wirkt fast wie ein Versuch, der Rest des Album hebt sich deutlich hiervon ab.

Alles in allem kann man also sagen, dass dieses Album für Fans des Vorgängers schwieriger zu greifen sein wird. Wer die Musik der Band vorher noch nicht kannte, wird sich hier wohl sehr leicht reinfinden können, denn eingängig ist es immer noch. Nur nicht mehr so tanzbar wie zuvor. Die Band selbst sagte auch, dass sie es leid wären, auf Tour nur ihre Tanz-Hits zu spielen und nicht für tiefgründigere Songs bekannt zu sein. Das wird sich mit diesem Album sicherlich ändern!

VÖ: „Brain Thrust Mastery“ ist bereits auf Virgin erschienen.

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