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Wonderfestiwall l 04. – 06.09.2010 l Bornholm

Die meistgestellte Frage des Festivals war: Wieso kommt man von Deutschland nach Bornholm um auf das Wonderfestiwall zu gehen. Gestellt wurde diese Frage von so ziemlich jedem: Festivalbesuchern, Künstlern, Vertretern dänischer Medien. Dabei ist die Antwort doch eigentlich ganz einfach: Weil es ein bezauberndes, kleines Festival ist, welches mit so viel Charme und guter Musik punkten kann.

Gut, aus internationaler Perspektive fehlten sicherlich die ganz großen Headliner, aber aus dänischer Sicht waren durchaus einige dabei, die nur noch nicht in unseren Gefilden bekannt sind, oder eben in dänischer Sprache performen. Das Festival selbst büßt aber dadurch nicht an Charme ein, fanden auch zwei der Besucher, die Karten auf Mainstage gewonnen haben. Marlene und Torsten waren ebenfalls extra aus Deutschland angereist und lobten Stimmung und Atmosphäre. Sie nutzten außerdem die Zeit um sich ein wenig die Insel anzuschauen, wie zum Beispiel die Burgruine Hammershus und die damit verbundenen Wanderwege entlang der Küste, sowie das nahegelegene Kunstmuseum. Für die Bornholmer war das Festival eine gelungene Abwechslung und man konnte spüren, dass die Bewohner stolz auf diesen Event sind und sowohl als Freiwillige, wie auch als Festivalbesucher voll dabei sind.

Für Bands bietet das Wonderfestiwall die Möglichkeit in bisher „unbesetzte“ Gebiete vorzustoßen. Der Leadsinger der dänischen Band Vinnie Who betitelte die Veranstaltung als schönes Festival, mit semi-großen, coolen dänischen Bands. Vinnie Who performten am frühen Freitagnachmittag und waren eine der Überraschungen. Elektronischer Disco-Pop bei schönstem Wetter in einem fast schon intimen Rahmen. Die auch bei uns schon etwas bekanntere Elektro-Kombo Turboweekend spielte bereits vor 6000 Zuschauern auf dem Roskilde Festival und nun vor mehreren Hundert auf Bornholm. Auch sie haben wir gefragt, wieso sie das Wonderfestiwall mitnehmen und was der Unterschied zwischen den Festivals sei. Die Antwort war so einfach und einleuchtend: Auf dem Roskilde Festival kannten die meisten Zuschauer das Album. Auf kleinen Festivals sind sie oft noch unbekannt und somit sind die kleinen Festivals extrem wichtig für sie, um sich vor neuem Publikum zu beweisen. Auf dem Wonderfestiwall spielten sie ihre letzte Show für den Rest des Jahre. Nun geht es ins Studio und wir dürfen uns auf eine neue EP im Oktober und ein neues Album im Frühjahr freuen. Des Weiteren überzeugten WhoMadeWho mit einer energiegeladenen Performance, sowie FM Belfast im Zirkuszelt, der zweiten Bühne. Das Quartett trat zwar in Nerd-Outfits auf, kam aber gar nicht so nerdy daher. Bei eisigen Temperaturen brachten sie das Zelt zum kochen. Die Augen offen halten sollte man auch nach Fallulah. Die junge Dänin macht wunderbaren Folk-Pop, angesiedelt zwischen „oh-so-schön“ und tanzbar. Last, but not least, heizten die Fagget Fairys und Dúné dem Publikum ein. Erstere überzeugten mit exellenten Mash-Ups von bekannten Nummern und eigenen Beats, während Dúné in Dänemark wohl mittlerweile Kultstatus erreicht haben. Und das merkt man.

Das Fazit der Veranstalter war, dass die dritte Runde des Wonderfestiwalls zukunftsweisend war. In den kommenden Jahren soll sich das Festival zu einem der tragenden Events für die Insel entwickeln. Der Fokus soll internationaler werden, jedoch weiterhin hauptsächlich mit Augenmerk auf Bands, die kurz vor dem großen Durchbruch. Sie freuen sich jetzt schon darauf mit dem Booking für das nächste Jahr zu beginnen. Darauf freuen wir uns mindestens genauso. Bis zum nächsten Jahr Bornholm!

Impressionen vom Festival gibt es in unserer Galerie!

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