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Yeah Yeah Yeahs – Show Your Bones

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Nach ihrem Debüt von 2003 liefern uns die Yeah Yeah Yeahs jetzt Neues. War Fever To Tell noch so wüst wie es Mainstream-Indie sein darf, so schalten die drei New Yorker auf Show Your Bones einen Gang zurück. Der Gold Lion, der das Album eröffnet, schreitet träge durch seinen Käfig, kein gut gewählter Opener. Auch Way Out beginnt ruhig, aber nach knapp eineinhalb Minuten wird klar, dass hier noch die gleiche Band am Werk ist wie vor 3 Jahren. Generell bauen die meisten Lieder erst auf der A-Gitarre auf und werden von einem prägnanten Schlagzeug getragen, bis man dann zum Schluss doch noch den Verstärker einschaltet (und den Song aufwirbelt, aber nicht zerflückt). Wie gesagt: Hier läuft vieles ruhiger, strukturierter und letztendlich auch melodischer auf, als auf dem Debüt. Allerdings schadet das absolut nicht: Karen O kann singen und schreien, ihre beiden Männer können ihre Instrumente (offiziell fehlt immer noch der Bassist) auch ruhig spielen, das kommt überzeugend rüber.

Karen sympathisiert wieder durch ihre charismatische und, wie vorher erwähnt, durchaus vielseitige Stimme. Auch textlich macht sie sowohl als Frau, die ihren Standpunkt vertritt (Turn yourself around, you werent invited, Sometimes I think that I’m bigger than the sound), wie auch als einfühlsame Ge- und Verliebte (Hope I do/Turn into you) einen Durchweg guten Eindruck.
Während man aus Fever To Tell, wenn man es denn drauf anlegte, die Hits aussortieren konnte, für mich war es die Ballade Maps und das wunderbar von der Gitarre getragene Y-Control, bleiben diese hier aus: Show Your Bones ist viel mehr ein homogenes Werk, kein Song ragt heraus, keiner bleibt hinten dran. Wahrscheinlich hatte auch die sehr positive Resonanz auf Maps den Einfluss auf diese Entwicklung.
Die Yeah Yeah Yeahs fahren mit ihrem Zweitling einen anderen Kurs (den ich bei vielen zweiten Alben von Bands aus dieser Zeit leider vermisst habe), der zeigt, dass sie vielseitig einsetzbar sind. Ob sie auf ihrer nächsten Platte dann noch einen gang runter, oder doch wieder hoch schalten, bleibt unklar. Beidem kann man zuversichtlich entgegen blicken.

8.5/10 (geschrieben von Mighty Martin)

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