Zappelige Gitarren, stampfende Beats und unbändige Leidenschaft sind die Eckpfeiler der drei jungen Münsteraner und ihrem Debut Album „No Sleep until Ostkreuz“.
Ein Album wird zum unerwarteten Grower.
Musik und Leidenschaft
Stell dir vor, du hast und willst nichts anderes als deine Musik.
Du steckst all deine Kraft, Energie und all die Ideen in deine Stücke
und bist so voller Überzeugung für die Sache, dass du dein Herz
hergibst und es in 13 Stücken vertonst.
So klingen Ghost of Tom Joad.
Manche Platten vollbringen den Sprung mit ihrer Atmosphäre und Dringlichkeit viel von den Persönlichkeiten, die hinter einem Bandnamen stecken, widerzuspiegeln.
Ghost of Tom Joad aus dem schönen Münster haben mit Hilfe von Muff Potter Gitarrist Dennis Schneider diesen Schritt mit Leichtigkeit getan und ein mehr als beachtliches Album geformt.
Mit jedem neuen Hördurchgang spürt man den Willen und die Überzeugung, die Ausgangspunkt für jeden Song ist.
Und man bekommt den Eindruck: Allein die Band steht derzeit im Mittelpunkt der Leben von Henrik Rogers (Gesang und Gitarre), Jens Mehring (Gesang und Bass) und Christoph Schneider (Schlagzeug) , die ihre Kapelle als kreatives Auffangbecken in jeder Lebenslange nutzen.
Anders sind diese vielen, großen Melodien, Emotionalität und die stilistische Vielfalt kaum erklärbar.
Hier ein bisschen Punk, dort eine Priese New Wave und viel, viel Eigenständigkeit.
So vermutlich schafften sie es auch ins Vorprogramm solch unterschiedlicher Bands wie Maximo Park, Coheed and Cambria oder Jupiter Jones.
Ihren Bandnamen übrigens entlehnen die drei einem Stück von Bruce Springsteen. Ein großer Name steht da also Pate, doch verstecken muss sich hier niemand.
Songs wie Renegades of Love , Unterwegs und Is this what you call a Fronterlebnis sind Hits die sofort zupacken. Die restlichen Songs brauchen etwas Zeit, doch wenn sie erstmal wachsen, gibt es kein halten mehr.
Die Songs versprühen Euphorie und sind melodieverliebt und doch so wunderbar lärmend, dass sie aufrütteln und ein deutlicher Fingerzeig sind: Das Leben ist nicht immer fair, gerecht schon gar nicht und die Voraussetzungen nur selten optimal.
Aber mit aller Kraft und Zusammenhalt stemmt man sich gegen das Leben und reisst das Ruder herum und taucht die Segel in das Gold der Sonne.
Zu hoffen bleibt, dass Ghost of Tom Joad nicht auf ihrem Kurs verloren gehen, denn gerade als blutjunge Band, die viel auf eine Karte setzt, bleiben zahlreiche Entbehrungen nicht aus.
Aber mit dem Herzen als Kompass und diesem unglaublichen Gespür für unbeschwerte Songs, mit denen man am besten den Tag beginnen kann, werden uns Ghost of Tom Joad auch in Zukunft weitere kleine Songperlen schenken und jeden mitreissen, der noch nicht weiß was Rock and Roll bedeutet.
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Das Album No Sleep until Ostkreuz ist seit dem 8. Februar 2008 im Handel erhältlich.