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Hanne Hukkelberg – Blood From A Stone

„Blood From A Stone“ – Nein, hierbei handelt es sich nicht, wie der Titel vielleicht vermuten lässt, um den neuen Harry Potter Roman, sondern um das nunmehr dritte Album von der sympathischen Norwegerin Hanne Hukkelberg. Nach ihren Vorgängeralben, die vom anstrengenden Großstadtalltag bestimmt waren, hat sich Hanne für ihren Neuling auf die Insel Senja zurückgezogen und zusammen mit zig Künstlern und umso mehr Instrumenten einen neuen Weg eingeschlagen.

Während Hanne es nämlich auf den anderen Alben bevorzugte, ruhige Musik zu erschaffen, die sanft gegen das hetzende Großstadtchaos rebellierte, wird auf „Blood From A Stone“ auch gerne schonmal ein Gang schneller zugelegt. Die Platte wird eingeleitet mit einem dumpfen Bass, der einem Herzschlag anmutet. „Midnight Sun Dream“ ist der Titel, der gut zur Musik des Stücks passt. Aber in den folgenden Songs wird häufiger mit schnellem Schlagzeug und einem gefühlten ganzen Orchester gearbeitet. Wenn Hanne das Geheimnis ihres Sounds zugibt, ist man zugegebenermaßen überrascht: Sie verwendet oftmals auch ganz handelsübliche Alltagsgegenstände, um Klänge zu erzeugen. Am meisten sticht der Song „No One But Yourself“ heraus, der hintergründig mit Panflöten arbeitet und eine mystische Stimmung erzeugt. Wirklich sehr interessante Musik, der es an Tiefgängigkeit sicherlich nicht mangelt.

Was auch noch Erwähnung finden muss, ist der einzigartige Gesang der Dame. Sie ist nicht nur wahrliche Klangästhetin, sondern überzeugt zusätzlich mit einer erotischen und brüchigen, wenngleich sehr weiblichen Stimme, die bei Bedarf dem Hall unterworfen wird. Die Texte verarbeiten Eindrücke des Alltags, berühren den Hörer und weichen dem Kitsch mit einem gekonnten ironischen Augenzwinkern aus.

„Inside I’m not the way she thinks.
She doesn’t know about my salted drinks.
But I won’t tell it just never fits.
I’d rather swell than ask for it.“

Am Ende des Albums legt Hanne doch glatt noch einen drauf und stellt fest: „Shaking Soda it overflows, that‘ just the way it goes.“ – Und dann kann man doch nur noch lächeln angesichts dieser alltäglichen Metapher, die doch so viel mehr umfasst als lediglich Brause… Aber nun hören wir mal besser auf, zu viel Gerüttel tut einer Plattenkritik sicher auch nicht gut.


VÖ: „Blood From A Stone“ erschien am 17.04.2009 auf Nettwerk.

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