Auf ein Konzert zu gehen und zu wissen, dass es das letzte Mal sein wird, dass man diese Band sehen wird, die einen solange begleitet hat, ist ein wahnsinnig komisches Gefühl. Aber immerhin boten Pale die Möglichkeit, sie noch mal live zu sehen, und verschwanden nicht einfach so in der Versenkung. In Münster startete ihre „Pale sagen Grazie und Goodbye„-Tour.
„Wir möchten uns für 15 Jahre Pale bedanken, in denen wir tolle und auch nicht so tolle Konzerte spielten…“ erklärte Holger kurz vor Ende des Konzertes. In dem Moment rief jemand aus dem Publikum „Auf was für Pale Konzerten warst Du denn?“ und traf es damit perfekt auf den Punkt, Holger lachte und antwortete darauf nur mit „Du warst nie mit Pale in der Schweiz„.
Pale bestritten den ersten offiziellen Abend ihrer Abschiedstour (am Abend zuvor wurde ein kleines, privates Konzert in Köln gespielt) mit einer wahnsinnigen Spielfreude und Lust, man kann fast sagen: Pale waren nie besser als an diesem Abend. Alles stimmte: Band, Setliste, Club, Publikum. Schon kurz nach dem der Einlass um 20.30 Uhr begann, war das Gleis 22 voll, es war nicht ausverkauft, aber wahrscheinlich fehlten dazu nur zwei weitere Menschen war doch ausverkauft! Alle waren heiß und wollten noch ein letztes Mal mit Pale tanzen und abgehen. Zuerst tanzten die Menschen nur für sich selbst, möglich unauffällig, mit den Songzeilen auf den Lippen und einem Strahlen im Gesicht. Nachdem Holger nach „Drop that Beat“ aber ausdrücklich zum Abgehen aufforderte, fing das Publikum an sich zu überschlagen und darum zu springen.
Aber auch die ruhigen Pale-Momente wurden noch mal außreichend zelebriert mit „Take me out Bouncers“ oder „Everytime you say Hey„. Die Setliste wurde über ein Voting über die Pale-Seite von den Fans entschieden, große Überraschungen blieben dabei aus, aber alle Songs, die die 15 Jahre von Pale ausmachten, waren zu hören. Neben den gevoteten Songs erklärte die Band, dass sie außerdem jeden Abend ein Lied spielen würden, welches die wenigsten Stimmen bekommen hätte und somit auch noch mal zu ein paar Lorbeeren kommen sollte. In Münster fiel die Wahl auf „Keep on Bad Bird“ vom „Brothers. Sisters. Bores!„-Album.
Weitere Überraschungen waren die Coverversion von „I want you back“ von den Jackson Five, die ein wenig an alte Zeiten erinnerte sowie der Song „She’s after me„, den Pale vor einer gefühlten Ewigkeit für das Subterfuge-Coveralbum aufnahmen.
„Münster ist für Pale immer etwas Beständiges, zum Beispiel treffen wir jedes Mal wenn wir hier sind Ingo von den Donots draußen auf dem Parkplatz, heute wo wir ankamen auch schon wieder, da wollte er grad Miracoli kaufen gehen„. Dieser ließ es sich dann auch nicht nehmen bei „Teenage Heaven“ die Bühne zu stürmen und wie in alten Zeiten den Refrain zu singen. Auch Ghost of Tom Joad und der Sänger von Jupiter Jones waren vor Ort um Pale die letzte Ehre zu erweisen.
Der letzte Zugabenblock mit „You wanna be so good„, „Teenage Heaven“ und „How to survive Chance“ wurde exzessiv gefeiert – und spätestens beim letzten Song, bei dem das gesamte Publikum jede Textzeile und die Baa Baas lautstark mitsang, konnte man glasige Augen bei der gesamten Band entdecken – aber auch strahlende und glückliche Gesichter. Und auch das Publikum war sich einig: Ein schöneres Ende von Pale hätte man sich gar nicht vorstellen können.
Setlist:
The Coltrane Conspiracy
Sometimes Somewhere
I am your 808
Let’s get it on
Everytime you say Hey
I want you back
Six shining Minutes at the Airport
A Clash at the Nightclub
The Disco Kid
Take me out Bouncers
She’s after me
Drop that beat
I’m sorry, you are not
Hello, Lucky Thing
Town called Malice
—-
Keep on bad Bird
Goodbye Trouble
—-
You wanna be so good
Teenage Heaven
How to survive Chance
Vor dem Konzert führten wir ein Interview mit Pale über das Aus und die Zukunft, welches ihr hier lesen könnt!
Fotos vom Konzert gibts hier!
Fotos vom Konzert in Hamburg gibts hier!
Und ich hab keine Karte für Hamburg mehr bekommen :(
Juls, es gab noch einige an der Abendkasse.
Mist. Und ich dachte, da gabs bestimmt keine Chance mehr.