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okkervil river – the stage names

Will Sheff scheint ein wenig glücklicher geworden zu sein. Wobei das vielleicht das falsche Wort ist. The Stage Names aber passt auf jeden Fall nicht einfach in das düster-melancholische Klischee, das sich mit Black Sheep Boy bei den meisten aufgebaut haben mag.

In einem Interview äußerte sich der Kopf der Band, der zugleich einer von zwei verbliebenen Gründungsmitgliedern Okkervil Rivers ist, dahingehend, dass die Stimmung seiner Alben wesentlich damit zusammenhängt, in welcher Umgebung er die Songs schreibt. So mag Black Sheep Boy an verschneiten Wintertagen entstanden sein, allein in einem kleinen Haus irgendwo auf dem Land. The Stage Names aber ist nun – glücklicherweise – nicht einfach das genaue Gegenteil, eine Sommerplatte muss man nun sicher nicht erwarten.

Sowohl insgesamt als auch im besonderen musikalisch wirkt The Stage Names befreiter und in sich geschlossener. Weniger Konzept mehr Epik könnte man fast sagen. Denn auch wenn The Stage Names sowohl hier als auch laut Eigenaussage von Sheff als bisher fröhlichstes Okkervil River Album bezeichnet wird, so ist doch die Leidenschaft erhalten geblieben. Die Leidenschaft mit der sich Sheff stimmlich zwischen fast-Flüstern und fast-Schreien bewegt. Nahe am Zerbrechen, zumindest fühlt es sich so an. Das wiederum passt gut zu den Texten, die bleiben weiterhin eher dunkel gefärbt.

I was impressionable; I was upsettable.
I tried to make my breathing stop or my heart beat slow,
so when my mom and John came in
I would be could.

Das Schöne an Okkervil River war und ist ja auch irgendwie dass sie als Indie-Folk Band angenehem unversnobt sind und der Folk part angenehm unauffällig bleibt, was zumindest mir sonst des öfteren mal auf die Nerven geht. Schade nur, dass die anfangs so positiv empfundene Geschlossenheit des Albums eines verwehrt – nämlich den einen Übersong á la Black Sheep Boy. Nichtsdestotrotz – denn Alles kann man bekanntlich nicht haben – ein faszinierendes Album, das mit jedem Hördurchgang ein kleines Stück mehr zu offenbaren scheint.

By the second verse, dear friends,
my head will burst and my life will end,
so I`d like to start this one off by saying
„live! and love!“

Anhören kann man sich (sogar das ganze Album!) bei myspace, oder aber auf einem der bevorstehenden Konzerte, über die hier schon berichtet wurde.

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