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Plemo And Rampue – Love Hate Peace Fuck

Liebe Hass Frieden Ficken. Ein solcher Albumtitel kann ja eigentlich nur aus dem Hause von Audiolith stammen, jedem anderem würde man die Authentizität dieser Botschaft ja niemals abkaufen! Das Album „Love Hate Peace Fuck“ ist also der neue heiße Scheiß von ebendiesem Label und wurde von niemand geringerem als dem altbekannten Randale-Plemo und Cobretti Records Sprössling Rampue in Allianz aufgenommen.

Und man ist natürlich nicht sonderlich überrascht, dass das, was da aus den Boxen dröhnt und tönt jetzt nach Party klingt. Das hier ist elektronische Tanzmusik, entsprungen aus den Köpfen von zweien, die das Prinzip von Computerspielmusik, trashigen Beats, guter Laune und der dazugehörigen gesunden Portion Wahnsinn eben auch wirklich verstanden haben. So baut sich vor dem Hörer ein Gewurste aus allen vorstellbaren Sounds zusammen, was typisch nach Plemo, Rampue und C64-Nostalgie klingt. Und sich dann eben doch nicht auf diese paar Begriffe reduzieren lässt.

Das hier ist nicht nur Instrumentalmusik, sondern auch der Aspekt einer Botschaft kommt nicht zu kurz. Hier wird gesungen, liebe Leute! Für die erste Single Excess Express holten sich die beiden Electronicpioniere Unterstützung von der bezaubernden Das Bierbeben-Sängerin Jessica Drosten und das das Ergebnis dessen überragend ist, sollte inzwischen jeder mitbekommen haben. Und auch im Gesamtkontext gesehen haben wir es hier immer noch mit einem der besten Songs der Platte zu tun. Geht ab wie nichts Gutes.

Doch auch ansonsten greifen Plemo und Rampue mal zum Mikrofon, da kann es dann auch ruhig schonmal eine Spur ernster werden. In einem Interview sagte Plemo, dass es eben immer ganz normale Gefühle gibt, die jeden beschäftigen und man das in der Musik auch nicht immer abschalten sollte. In dem Outro-Track „Ich weiß“ wird das dann auch deutlich. Unter endlosem „I know I don’t know“ wird sogar noch geschrien: „Ich weiß!!“ Und dann darf man (stark verzerrt) diese Textfetzen wahrnehmen:

„Sag mir doch, was ich weiß, ich sag dir, was nicht.
Ich weiß nur, dass ich nichts weiß und das gefällt mir nicht.“

Abgesehen davon sind aber alle Texte auf gute Laune ausgelegt. Ganz im Stile von Plemo, der eben schon auf früheren Platten tönte „Give me a white line, ich möchte breit sein“. Doch ist man jetzt etwas vernünftiger geworden. Man sollte die Gratwanderung schaffen und kontrolliert die Kontrolle verlieren. Dabei wird schonmal gerne aus „Fight for your right to party“ ein „Fight for Popcorn“ gemacht und der, der den Humor versteht, lacht sich ins Fäustchen. Humor wird hier sowieso ganz groß geschrieben. Wer sonst benennt ein Lied bitte noch „Alles Klaar?“ Ganz großes Kino! Für das Lied „Loose Control“ holten sich Plemo und Rampue dann noch Rückendeckung von Cobretti Records Obercheffe (1 v. 2) DJ Kante und ließen ihn folgende Sätze einsprechen:

„Mit diesen Tunes kann ich nicht umgehen. Sie sind mir zu komplex.
Momentan fehlt mir das Verständnis für diese Art von Musik.“

Im Booklet wird dann neben all den Credits auch noch ein Hinweis an die DJs unseres Landes mitgegeben: Man solle das hier mit ordentlich Bass spielen, aber die Ohren des Publikums schützen. Und wenn möglich Wolfgejaule beim Start von Track 7 einblenden und so weiter und so fort.

Wie war das nochmal mit Humor…?

VÖ: „Love Hate Peace Fuck“ erscheint am 09.05.2008 auf Audiolith Records.

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