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Bodi Bill – Next Time

„Next Time“ betitelt das Berliner Duo Bodi Bill sein zweites Album. Gerade mal ein Jahr ist seit der Veröffentlichung des Erstlingwerks „No More Wars“ vergangen. Auch wenn man in Anbetracht dessen denken könnte, dass die Veröffentlichung einer neuen Platte voreilig ist: Diese Songs mussten einfach raus, sie sind alles andere als unüberlegt und waren vermutlich in den Köpfen schon lange vorhanden.

„Black out that overrated sounds.“

Feinfühlig war es, das erste Album. In dem noch immer nicht definierten Raum zwischen Poprock, Folk und Electro versuchten sich Bodi Bill daran, melancholisch-düstere, nachdenkliche Songs zu schaffen, die sich trotzdem im Club auflegen lassen und bestenfalls tanzbar sind. Dies war ihnen gelungen, „No More Wars“ kam sowohl bei Kritikern als auch beim Publikum an. Bodi Bill tourten bereits mit Bands wie Polarkreis 18 und die zwangbefreite Musik machte sich äußerst gut im Vorprogramm.

Nun legen Alex Amoon und Fabian Fenk aka Bodi Bill also mit einer zweiten Platte nach. Angesichts der kurzen Zeit, die seit dem Debüt vergangen ist, ist man doch sehr verwundert, wie sie es geschafft haben, in einem solchen Zeitraum ein so verblüffendes Album aufzunehmen. Im Stil gewechselt haben sie nicht, dies hier ist immer noch folkiger Electro, wie man ihn bereits kannte. Aber so durchdacht. So viele einzelne Geräusche, die den Synthesizern entweichen, ohne unkontrolliert zu wirken. „Next Time“ ist in sich abgeschlossen, vom Intro- bis zum Outro-Track ist alles schlüssig.

Schon der erste Track „One Or Two“ beginnt mit einem leisen Gefrickele, aus welchem wie aus heiterem Himmel ein kurzweiliger ungestümer Sound an die Oberfläche dringt, über welchem sich dann der Gesang ausbreitet. Dieser eine Sound zieht sich dann wie eine Hookline durch den Song, ohne repetetiv zu wirken.

Der Gesang ist in allen Stücken (außer dem Instrumental „Sorry To Disturb You But I’m Lost“) in vielfältigster Art und Weise zu entdecken. Von eindrucksvollem Sprechgesang bis hin zum Singen und Summen ist hier alles vorzufinden. Speziell die elektronische Nachbearbeitung ist bemerkenswert. Ganz im Sinne von Acts wie Digitalism wird die Stimme teilweise mit Echo unterlegt oder Radiohead-esque zart zerhackt, man spart nicht an Inspirationsquellen und findet dabei den ganz eigenen Stil. Im Lied „Depart“ werden Bodi Bill noch von einer weiblichen Stimme begleitet – Gesungen von Mariechen Danz.

Musikalisch und textlich eines der definitiven Highlights auf dem Album ist der Track „Needles“.

„I’ve been dreaming of the needle again,
I wasn’t even dreaming of you.
But I trip and I fall for a motherfucking decade.“

Eindrucksvoller Song. Dunkle elektronische Klänge, angespannte Stimmung und dazu der fesselnde Gesang, zum Refrain hin elektronisch bis zur Explosion nachgepfeffert.

Letztendlich bleibt also nur zu betonen, was bereits geschrieben steht: Ein sehr gutes Album, welches mal wieder überrascht und – oder gerade deswegen – rundum zufrieden zurücklässt.

Small sorrows, great songs.

VÖ: „Next Time“ erscheint am 16.05.2008 auf Sinnbus Records.

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