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Exits to Freeways – Spilling Drinks, Spelling Names

Ein Rundumschlag.
Genauer gesagt: Musikalische Manie.Eine Band mit Songs auf der Überholspur, die sie bewusst gegen die Leitplanke lenken und einen Überschlag provozieren, nur um am Ende schelmisch grinsend und unversehrt aus dem Vehikel zu steigen und dir nicht mal ihre Namen verraten werden. Schon gar nicht den ganzen…

Denn das wäre viel zu einfach.


Denn Exits to Freeways ist nur die Kurzform vom eigentlichen Bandnamen, der da lautet:
Exits to Freeways spread like the Veins on the back of my Hand.
So eigensinnig wie der Bandname, wirkt auch dieses ganze musikalische Projekt und ihr Debut
mit dem Namen Spilling Drinks, Spelling Names.
Und das macht es aus.
Hektisch-treibender Indierock mit eigenständigem Sound?
Und das aus Deutschland?
Ja, das gibt tatsächlich noch. Exits to Freeways aus Hamburg legen ein Brett von Album vor, auf dem treibende, hektische Songs Genrehopping betreiben, den Hörer regelrecht austanzen und erbarmungslos schwindelig spielen.
Schön, wenn deutsche Bands noch den Hauch des Unberechenbaren wahren können.
Die Songs sind hakenschlagende Monster, die dich lieber ausknocken, bevor du hinter ihr Geheimnis kommst.
Die Formel jedoch ist ein virtuoser Stilmix aus Noise, Rock, Hardcore, Emo, Punk (und im Grunde genommen vielen weiteren (Geheim-)Zutaten) und immer wenn man glaubt die Band verzettelt sich in Sperrigkeiten und Verrohung, bomben sie die Zweifel mit kraftvollen Melodien beiseite und puzzeln kleine Hits zusammen.
Der Song Narcissus As A Fuckboy lebt von dem zappeliger Gitarre und nicht zu packender Melodie, die sich
fast von alleine in den Gehörgang fräst und dort auf Dauerrotation läuft. Und wer an dieser Stelle einen
At the Drive-In Vergleich heranzieht, wird sicher allseitiges Nicken ernten. Zudem ist der Gesang
angenehm vielseitiges und charismatisch, was auch den schwächeren Songs einen besonderen Charakter verleiht.
Was es sonst über Exits to Freeways zu sagen gibt?
Nun, nicht viel.
Die Band hat keine große Vorgeschichte oder reicht einem keine direkte Bandbiographie an die Hand.
Stattdessen fiktive Namen (die einem allerdings nicht mal ein müdes Lächeln abringen) und ein amüsantes
MySpace Video, dass zwei Dinge klar macht:
Die drei Jungs haben Humor und stellen die Musik in den Lichtkegel jeglicher Aufmerksamkeit.
Sie scheinen zu wissen, dass sie noch lange ein Geheimtipp sein werden und das sie vor allem Lob
von denen bekommen werden, die sich gerne auf so chaotisches Treiben auf hohen Niveau einlassen
und die Songs, mit allem was sie ausmacht, zu würdigen wissen.
Von ihren energiegeladenen Shows jedenfalls schwärmt fast jeder.
Und bei diesem Album ist das kein Wunder.
Also: Dringende Empfehlung.

Anspieltipps : Tourette Red ( A Monster in my Language), It´s so hard to know you now, Narcissus as a Fuckboy

One comment

  1. Johannes says:

    Was für ein Album! Es wächst ganz langsam zu schier unglaublicher Größe heran. Dass sowas aus Hamburg kommt, unglaublich. Die Jungs brauchen mehr Aufmerksamkeit!

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