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Blackmail live in Hannover

Nach dem im Mai dieses Jahres erschienenen Klasse-Album ?Friend Or Foe? waren Blackmail wieder mal in aller Munde. Deutschlands Indie-Hoffnung Nummer Eins, Antwort auf die Queens Of The Stone Age ? die Fachpresse überschlug sich des Lobes. Bei so manchem Festival wurden die Koblenzer dann ? Lob hin, Lob her ? wieder mal zu viel zu früher Stunde verheizt. Festivals halt. Seit dem 18.10. sind Blackmail nun endlich wieder auf Clubtour in Deutschen Landen unterwegs. Am vergangenen Samstag stand das Faust in Hannover auf dem Plan und 300 Gestalten waren gekommen, um sich den Gehörgang ordentlich durchpusten zu lassen. Denn eins schonmal vorweg: es war laut!

Den Anheizer hatten zuvor Mob aus Dänemark mit wuchtigem Noiserock gegeben. Ok, zwar alles schon mal gehört, aber trotzdem ganz nett. Druck hatte es jedenfalls. Nach einer halben Stunde war Schluss, und ein paar neue Fans dürften hinzugekommen sein.

Danach kurze Umbaupause, schneller Soundcheck und ab dafür: Blackmail betreten die Bühne und es heißt anschnallen. Was für Gitarren! Von ganz tief unten haut Gitarrist Kurt die wuchtigen Riffs in die Menge. Live knallt der Blackmail-Sound definitiv noch mehr als auf Platte. Beste Stimmung, auch wenn sich die Jungs nicht gerade gesprächig zeigen. Die Songs sprechen für sich und mit ?Evon?, ?Dive?, ?It could be yours?, ?Same sane? und ?Ken I die? hauen Abay und Co in den ersten vierzig Minuten gleich die großen Nummern raus. Stellt sich natürlich die Frage, was da noch groß kommen mag.

Die Antwort gibt es leider nur fünfzehn Minuten später: Nichts. Beziehungsweise Zugabe, denn nach nicht einmal einer Stunde verlassen Blackmail bereits zum ersten Mal die Bühne. Arg kurz, auch wenn es noch rund zwanzig Minuten Zugabe gibt. Erst ?Friend" (inklusive ganz kurz ?Foe?) und dann noch rund zehn kaum enden wollende Minuten reinstes Noise-Gejamme. Naja. Ein gelungener Abschluss sieht sicher anders aus. Und insgesamt 75 Minuten sind doch etwas dürftig. Zumal es nun nicht so ist, dass den Jungs nach einer Stunde die Songs ausgehen. Allein die beiden ersten Platten ?Blackmail? und ?Science Fiction? hätten noch so einiges zu bieten gehabt. Und wenn man mit ?Foe? eine aktuelle Single draußen hat, die auch bei MTVIVA läuft, dann kann man die auch ruhig komplett spielen und muss sie nicht in einem anderen Song unterbringen.

Trotzdem: ein Klasse-Konzert, denn Blackmail sind einfach eine großartige Band. Nächstes Mal nur bitte mehr davon.

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