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Dead For Seven Weeks

In Spanien haben DOVER schon längst den Superstarstatus erreicht, während das Drittwerk "Late At Night" und das aktuelle Album "I Was Dead For Seven Weeks In The City Of Angels" in ihrer Heimat mit mehrfach Platin ausgezeichnet wurden, erobern sie nun langsam aber sicher auch den Rest Europas.
Gitarristin Amparo Llanos war so freundlich uns am Rande ihres Konzertes in Erfurt ein paar Fragen zu beantworten.

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Deine Schwester hat die Band gegründet und Du warst nicht von Anfang an dabei, wollte sie nicht mit ihrer großen Schwester zusammenarbeiten, oder wie kam das?</b>
Nein, nein. Als sie mich fragte, gab es die Band erst ein Jahr, außerdem war ich schon 28 und fand es einfach zu spät, Mitglied einer Band zu werden. Cristina hat Álvaro und einen anderen Gitarristen getroffen und dann waren noch ein paar Drummer bevor sie Jesús kennenlernten, der ungefähr ein Jahr später kam. Ich hatte dann auch gar nicht mehr daran gedacht einzutreten, es war ja Cristina's Band. Als dann der andere Gitarrist ausstieg, fragte mich Cristina noch mal und ich zögerte erst einmal, bevor sie mich doch überredete einzusteigen.

<b>DOVER gibt es nun seit zehn Jahren.</b>
Ja, uns gibt es seit fast zehn Jahren, wir haben uns das erstemal Ende `92 getroffen und Musik zusammen gemacht.
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Eure erste CD Sister habt ihr 1995 in Eigenregie mit einer Auflage von 1000 Stück herausgebracht.</b>
Wir haben sie schon in Eigenregie herausgebracht, es waren aber nur ca. 700 Exemplare, zu mehr hat damals einfach das Geld gefehlt.
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Letztes Jahr habt Ihr Sister wiederveröffentlicht, auf der Sister habt ihr einen Song auf Spanisch, warum macht ihr nicht mehr auf Spanisch?</b>
Naja, um den einen Song, der auf Spanisch ist handelt es sich sowieso von einem Coversong von einer anderen spanischen Band. Im Grunde gab es innerhalb der Band nie wirklich die Frage, ob wir auf Spanisch singen oder nicht. Es war einfach so, als wir anfingen hat niemand in Spanien auf englisch gesungen. Heute gibt es natürlich viele Bands aus Spanien, die auf englisch singen.
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Ihr habt Euer eigenes Plattenlabel "Loli Jackson", wollt ihr damit anderen neueren und kleineren Bands die Möglichkeit geben ihre Musik zu veröffentlichen?</b>
Ja auf alle Fälle, dass ist das, was wir damit erreichen wollen. Wir fanden es schon ziemlich Schade, dass wir fast die einzige Rockband in Spanien waren, weil andere Bands gar keine Möglichkeit bekamen ihre Sachen zu veröffentlichen. Es war schon echt eine Schande, weil wir eine ziemlich große Rockszene in Spanien mit großartigen Bands, von denen sich viele wirklich abgemüht haben irgendwo spielen zu dürfen oder einen Plattenvertrag zu bekommen. Und das ist wirklich schlecht für alle, nicht nur für die Bands, sondern für die gesamte Rockszene.
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So, kommen wir nun zu Eurem aktuellem Album "I Was Dead For Seven Weeks In The City Of Angels", welches ihr auch in Los Angelos aufgenommen habt, daher scheint mir der Titel ein wenig ironisch in Bezug auf Los Angelos.</b>
Nein nein, eigentlich spiegelt der Titel nur unsere Zeit während der Aufnahmen in Los Angelos wieder.<b>

Die war dann wohl nicht so lustig?</b>
Ja richtig, aber wir haben wirklich nichts gegen L. A., es ist halt wie jede andere Großstadt mit vielen Vor- und Nachteilen. Wir hatten allerdings ziemliche Meinungsverschiedenheiten und andere Probleme mit Barred Jones, dem Produzenten, während der Zeit. Am Ende der Aufnahmen kam dann Cristina an und meinte wir sollten die CD so nennen und wir stimmten ihr zu, weil der Titel wirklich unsere Lage und unseren Gemütszustand während der Aufnahmezeit wiederspiegelt.
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Wenn ich mir das neue Album so anhöre, hört es sich doch an manchen stellen etwas traurig und melancholisch an, aber wenn ich Euch auf der Bühne oder jetzt hier sehe seit ihr alles andere als schwermütig oder traurig.</b>
Das was Du auf der Bühne oder jetzt siehst sind nur kleine Momentaufnahmen, ansonsten sind wir immer todtraurig. Nein im ernst, auf der Bühne haben wir wirklich riesigen Spaß und wir genießen es Live zu spielen. Wir schreiben die melancholischen Stücke nicht absichtlich, jeder ist mal traurig oder fühlt sich ein wenig verloren. Wir haben dann die Möglichkeit unsere Gefühle und Emotionen ist unseren Texten wiederzugeben. Und die Sachen, die Du meinst, sind noch von der Aufnahmezeit in L.A. hängengeblieben.
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Du bist für den Sound bei DOVER verantwortlich?</b>
So ganz ist das nicht richtig. Bei "Late At Night" habe ich mich zwar stärker auf die Musik konzentriert als vorher und ein wenig mehr auf die Texte. Ansonsten teilen Cristina und ich uns die Arbeit bei der Musik die Texte jedoch schreibt Cristina normalerweise alleine, aber diesmal habe ich auch bei ein zwei Stücken mitgeschrieben. Aber insgesamt ist es so, dass jeder von uns beiden die hälfte eines Songs beisteuert
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Du bist auch die einzige, die nebenbei noch arbeitet. Du arbeitest im Laden deiner Eltern, traust dem ganzen nicht oder hast Du angst davor ein Star zu sein?</b>
Keiner aus unserer Band fühlt oder verhält sich wie ein Star. Bei mir ist es halt, dass ich nicht so große Veränderungen in meinem Leben mag, ich denke immer das verkürzt mein Leben, das ist zwar ein ziemlich verrückter Gedanke, aber ich halt mich auch manchmal selbst für verrückt. Ich arbeite vor allem weiter, weil es mir Spaß macht, außerdem hielt ich mich manchmal für ein faule Person, nun versuche ich ein Workaholic zu werden.
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Was mir aufgefallen ist, Ihr steht im ziemlich engen Kontakt zu Euren Fans.</b>
Ja, das ist sehr wichtig für die Band, wir wollen eine sehr enge Beziehung zu unseren Fans. Es ist für uns eine Ehre, dass unsere Musik für andere etwas bedeutet und daher wollen wir wirklich so nah wie nur möglich zu den Fans sein, sei es auf einem Konzert oder wenn sie uns ein Brief oder eine Email schicken. Obendrein können wir uns so bei den Fans bedanken, für dass was sie für uns in den letzten Jahren getan haben
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Ihr macht ja eigentlich Hardrock Musik, daher war ich dann schon etwas überrascht, dass eure Musik auch auf Bahnhöfen oder Flughäfen gespielt wird.</b>
Ja, das ist schon etwas verrückt, wir waren selbst überrascht als wir unsere Musik das erstemal am Flughafen hörten, oder neulich z.B. saß ich beim Zahnarzt und dann hörte ich auf einmal Cherry Lee im Radio, das war schon lustig. Es zeigt uns aber auch, dass unsere Musik gemocht wird und das ist wichtig, weil in Spanien doch hauptsächlich Latino oder andere Musik gehört wird.
In der Werbung wird auch manchmal Rockmusik verwendet, dies ist aber auch sehr wichtig für viele Bands, weil es oft ihre einzige Möglichkeit ist, ihre Musik einer breiteren Masse zu präsentieren. Denn im Gegensatz zu den nördlicheren europäischen Ländern, gibt es in Spanien keine Musikkanäle wie z. B. MTV oder VIVA, daher spielt die Werbung für spanische Bands eine größere Rolle als in Deutschland oder den USA.

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