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Iron Maiden – Dance Of Death

Nur zwei Songs unter fünf Minuten, gar vier über sieben ? Iron Maiden haben ihrem auf den vorigen Alben schon angedeuteten Faible für Überlänge auf Dance Of Death weiter gefrönt und pendeln sich bei der Durchschnitts-Songlänge langsam aber sicher bei sechseinhalb Minuten ein. Fast jeder Song ein Epos, der ähnlich wie Fear Of The Dark oder Brave New World bedächtig anfängt, sich gemächlich steigert und schließlich in einem Gitarren-gewitter entlädt. Das zeugt zwar von Klasse, wird auf Dauer aber auch etwas langweilig. Besonders, weil die kurzen, knackigen typischen Maidenhits leider etwas unterrepräsentiert sind. Einzig die Kracher Rainmaker und New Frontier sowie die Single Wildest Dreams sind doch etwas wenig ? zumal bei dieser der Chorus doch arg ans Nervenkostüm geht.

Sound und Songwriting sind der Fear Of The Dark sehr ähnlich, mit der sich Maiden 1992 vom Sound der Achtziger verabschiedet hatten. Mehr als einmal fühlt man sich an From Here To Eternity oder Afraid To Shoot Strangers erinnert. Zwischendurch blitzt allerdings auch immer mal wieder die (ganz) alte Klasse auf: Hier ein Solo, da ein Riff, das einem verdächtig bekannt vorkommt, und schon erwischt man sich dabei, wie man vergnügt Number Of The Beast oder Powerslave vor sich hin pfeift.

Eine Powerslave oder auch eine Seventh Son werden Maiden zwar nie wieder schreiben, doch Dance Of Death ist auch so eine gute Scheibe geworden, die als direkter Nachfolger von Fear Of The Dark und Brave New World gelten kann (die dunkle Bruce-lose Zeit mal außen vorgelassen). Mit Rainmaker und New Frontier sind den Irons zwei echte Hymnen gelungen und No More Lies wird live in einer Reihe stehen mit Hallowed Be Thy Name, Heaven Can Wait, Fear Of The Dark und Brave New World. Mit Journeyman gibt?s sogar noch ne richtig gute Ballade oben drauf. Der Rest ist zwar durchweg gut, aber auch durchweg zu lang.

<b>Fazit:</b> Maiden können nach wie vor die großen Hits und epische Übersongs schreiben und zwischendurch noch immer gute alte Zeiten aufleben lassen. Diese Scheibe ist unterm Strich nicht ganz so gut wie die beiden letzten mit Bruce, dafür ist sie aber näher am Feeling alter Zeiten dran. Nächstes Mal sollten es allerdings zwei, drei Siebenminüter weniger sein. Und bitte auch wieder ein richtiges Maiden-Cover.

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