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Kung Fu rocken in Hildesheim

Der Tanzpalast in Hildesheim, der eh nicht sonderlich groß, dafür aber gemütlich ist, füllte sich nur zögerlich. Als die Vorband „MoRain“ anfing standen vielleicht dreißig Figuren vor der Bühne herum und so richtig wollte die Partystimmung nicht aufkommen. Weitere vielleicht 20 saßen in dem hinteren Teil der Location, wo gemütliches Beisammensitzen sehr gut auf Sesseln und Sofas möglich war. Während „MoRain“ spielte wurde mir immer klarer, dass dieser Band noch irgendetwas fehlt, das ich nicht weiter definieren konnte.

Als Kung Fu auf die Bühne gingen sagte Jan [Gesang], mit ihm und Thomas [Bass] hatten wir vor dem Konzert ein Interview, im Vorbeigehen zu mir, dass ich gerade Zeuge der Negativbesucherzahl werde. „Egal“, dachte ich mir, „ist schade, aber die Show wird bestimmt trotzdem geil und ich kann wieder eins meiner Wunsch-LiveKonzerte abhaken!“
Sie haben mit „Untergrund“ angefangen und sich daraus ganz schnell hochgearbeitet. Schon nach drei Songs hatte man das Gefühl, das es mehr als dreißig Leute waren… waren es dann auch. Kein Plan, wo die Leute herkamen, aber ab dem dritten Song ist auch bei dem letzten das Eis geschmolzen und es war nur noch Party. Zwei Stunden lang haben die Jungs gerockt – und das nicht zu knapp. Für mich eh das erste mal haben sie auch live das eingehalten, was die Platten zu versprechen scheinen… Rock’n’Roll vom Feinsten!
Christian Neander hat gespielt wie ein großer – Effekte gezaubert und sauber gespielt, als würde er den lieben langen Tag nichts anderes machen. Die Rhythmussektion, die ja auch neu ist, hat einem dieses komische, kribbelnde Gefühl im Bauch beschert, das einem sagt: „Ja genau,… beweg dich, jetzt das linke Bein vor und hüpfen…“. Jan hat saugeil gesungen, so dass man das Bedürfnis verspürte mitzubrüllen und da es ja eh laut genug war und es keiner, einschließlich sich selbst, gehört hat, hatte man damit auch kein Problem. Ausserdem hat er quasi das gesamte Interview überflüssig gemacht. Er hat die Hintergründe der Songs mal mehr und mal weniger ausführlich erklärt und einem so das Gefühl der Nähe der Band zum Publikum gegeben. Meine Fresse, das war echt ein Erlebnis für sich. Eines kann ich euch sagen: Wenn ihr die Möglichkeit habt, euch die Jungs anzuschauen, lasst euch diese erstklassige Attacke auf den Gehörgang nicht entgehen!

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