Das Göttinger Osho schickt sich seit einiger Zeit, auch neben den Noize Factor Parties halbwegs regelmässig "Rock"-Konzerte zu veranstalten. Die Nachfolge von den Briefs im Dezember traten gestern die Million Dollar Marxists aus Kanada an.
Kalt war es an diesem Montag abend, sowohl vor als auch hinter den Türen des Oshos. Wohl einer der Gründe dafür, dass die sperrlich angereisten Besucher (an die 30) anfangs nicht recht auftauen wollten und sich brav entlang der Wände des kleinen rechteckigen Raumes verteilten. Der Marxisten-Sänger brauchte nicht lange, um den freien Bereich vor der Bühne mit in seine Show einzubeziehen. Dabei braucht er zweifelsohne Vergleiche mit Pelle Almqvist und Konsorten in Sachen Intensität und Pfeffer im Arsch nicht zu scheuen, kein Winkel des Oshos war vor ihm sicher.
Musikalisch gabs wunderbaren Rocknrollpunkrock, etwas rotziger als The Hives vielleicht, auch wenn der Vergleich an dieser Stelle sicher etwas hinkt. Eigen sind sie durchaus, die reichen Kommunisten, und qualitativ hochwärtig allemal. Ein etwas dumpfer Sound bremste das ganze etwas aus, das Ganze hätte noch wesentlich besser nach vorne gehen können, wenn die Akustik gestimmt hätte. Auch das Abwechslungsbrötchen gabs wohl nicht zum Frühstück, ab und an wäre vielleicht ein wenig mehr davon nicht verkehrt gewesen. Machte aber alles nichts, denn: das war ein klasse Konzert von einer Band mit einer Menge Potential, die es wirklich nicht verdient hat, vor nur 30 Leuten aufzuspielen. Wer die Möglichkeit hat, sollte sich die Jungs auf der laufenden Tour angucken, es lohnt sich ganz sicher!
