Wir schreiben Mittwoch den 28.08.02. Es war etwa 17.00h. Wir treffen uns in Göttingen um zu dritt den langen Weg in die Stadt der vielen Brücken anzutreten. Wir fahren also mitten in der Woche eine verdammt lange Strecke, um zu einem hoffentlich geilen Konzert zu fahren – eigentlich, angesichts der 270km pro Fahrt, eine ziemlich bescheuerte Idee! Aber naja – schon zu spät! Unter ein wenig Zeitdruck haben wir für die Strecke Richtung Norden sage und schreibe nur 2 1/2 Stunden gebraucht und beschlossen, dass sich die Zeit auf jeden Fall sehen lässt. In Hamburg angekommen sind wir dann auch gleich ohne es zu merken am Logo vorbeigefahren… Nachdem wir das dann festgestellt haben und unser treues, vierrädriges Vehicle gekonnt und überünktlich geparkt haben, reihten wir uns in die Schlange vor dem Logo ein. Drinnen angekommen mussten wir erstmal staunen: "REEL BIG FISH" in einer Location, die vielleicht viermal so groß ist wie unser Wohnzimmer und dabei nur unwesentlich höher ist als ebendieses! Das war erstmal ein Schock. Mit der Zeit stellten wir jedoch fest, dass es ebenso gemütlich ist und hier schon einige interessante Leute aus dem Entertainment und Musikbussiness gastiert haben.
So, jetzt aber mal zum Wesentlichen: An die Vorband, die meinen Erinnerungen nach aus der Bundeshauptstadt kam, kann ich mich, um ehrlich zu sein , nicht mehr so recht erinnern, ausser dass sie mir recht gut gefallen haben und einen "Hampelmann" á la "LESS THAN JAKE" auf dem Bizarre hatten. Nachdem sie ihren Auftritt unter Applause beendet haben betreten nach einiger Umbauzeit "REEL BIG FISH" die Bühne – das gesamte Logo fängt an zu jubeln – Es war genau, wie es (für mich) sein musste. Die Jungs haben schon beim ersten live-Song, den ich von ihnen zu hören bekam, so gerockt, wie ich es mir immer gewünscht hab (langsam wird mir warm!)! Die Menge schien etwas ausser Kontrolle zu geraten – sie war in euphorischer Stimmung. Gelegentlich streifte mich ein von oben bis unten durchnässter junger Mann, der nicht von verschüttetem Bier so feucht war – Es war Schweiß eines vor Endorfinen strotzenden Fans. Und dieser Schweiß wäre auch ganz ohne Endorfine geflossen… Es waren, ganz ohne Übertreibung, bestimmt 79°C im Logo. Um endlich zu den Tatsachen zu kommen: Es wurde durchweg eine gesunde Mischung aus Klassikern und Songs von der neuen Platte "Cheer up" gespielt. Bei Songs, wie "Somebody Hates Me", "The Set Up" oder "Where Have You Been" wurde die Atmosphäre noch zusätzlich angeheizt. Die Jungs auf der Bühne verstanden ihr Handwerk nur allzu gut und haben während ihrer Hetzjagd das Gefühl vermittelt, dass alle Anwesenden aus einem Grund hier waren – Party machen! Das haben auch alle gemacht… jeder auf seine Weise. Zum Schluss war auch ich, trotz verhältnismäßig wenig Bewegung, klatschnass und meine Strandlaken im Kofferraum bekamen endlich die Möglichkeit, ihre volle Saugkraft zu demonstrieren. Zum Schluss: Wenn sich euch irgendwie die Möglichkeit bieten sollte, sich ein Konzert von REEL BIG FISH zu Gemüte zu führen, dann macht das – es ist den Eintritt auf jeden Fall wert!