Ich war schon etwas überrascht, als das neue Skid Row-Album auf meinen Schreibtisch flatterte, denn ich hätte nicht gedacht, dass von denen nochmal etwas rauskommt. Aber ähnlich wie Mötley Crüe, die gerade an einem weiteren Album arbeiten, machen auch Skid Row weiterhin Musik, wenn auch nicht mehr so erfolgreich wie früher. Wer erinnert sich nicht an Megahits wie ?Youth Gone Wild?, ?18 & Life? vom Debutalbum oder ?Ouicksand Jesus? und ?Wasted Time? vom etwas härteren Nachfolger ?Slave To The Grind?. Beide Alben standen in den USA an der Spitze der Album-Charts, doch dann hörte man kaum noch was von Skid Row. Ähnlich wie Mötley Crüe, Cinderella, Poison, White Lion oder Winger wurden sie Anfang der Neunziger von der Grunge-Welle überrollt, oder scheiterten an ihren Egos (Guns ´n´Roses). Dieses Genre wird heute eigentlich nur noch von Bon Jovi erfolgreich verkörpert. Nach dem dritten – kommerziell wenig erfolgreichem – Album ?Subhuman Race? (1995) verließ Sänger Sebastian Bach die Band, um sich anderen Tätigkeiten zu widmen. Zwischenzeitlich spielte er sogar die Hauptrolle des Musicals ?Jesus Christ Superstar?. Vom Rest der Band hörte man gar nichts mehr. <p>
Acht Jahre nach dem Subhuman Race-Flop (der Deal mit Atlantic Records ist Geschichte) sind Skid Row mit einem neuen Sänger (Johnny Solinger) plötzlich wieder auf der Bildfläche erschienen. ?Thickskin? (erscheint bei Steamhammer/SPV) ist ein solides Rock-Album geworden, dass zwar nichts neues bietet, aber für nette Unterhaltung sorgt. Die meisten Riffs und Gesangsmelodien hat man schon Mal gehört. Einige Nummern hätten sogar das Potential, Airplay zu bekommen (?Ghost?, ?Born A Beggar?). Netter Alternativ-Rock, der sowohl Fans des 80er Hard-Rock, als auch Nickelback-Anhängern gefallen könnte. Mit ?I Remember You Two? ist sogar eine nette, fast schon punkige Up-Tempo-Nummer vertreten. Aus der ehemaligen Teenie-Band ist eine solide Rock-Combo geworden. Ich bezweifle aber, dass sich die heutige Szene noch für Skid Row interessieren wird, demnach wird ?Thickskin? wohl in der Masse der Veröffentlichungen untergehen. Ihnen bleibt nur, sich den Arsch abzutouren, um wieder auf sich aufmerksam zu machen.