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Studentencore im K-19 mit Piebald

Wer die famosen Piebald nach ihrem letztjährigen Defiance – Release "We are the only friends we have" hierzulande einmal live erlebt hat, der hatte das Glück, die Amerikaner auf der Minitour im Frühjahr 2002 abgepasst zu haben. Die für den letzen Herbst angesetzte Tour musste leider krankheitsbedingt abgesagt werden: Sänger Travis Shettel zog es damals vor, sich an den Stimmbändern operieren zu lassen.
In den letzten Wochen wurden diese Shows dann aber nachgeholt und am 19. Mai lud man in den Kasseler Studentenclub "K-19", welcher seit neuestem sogar über eine Toilette und eine – zu dieser Zeit glücklicher Weise weniger notwendige – Heizungsanlage beherbergt. Auf vielen Deutschlandshows wurden Piebald von den ebenso grandiosen Everest begleitet und auch für Kassel waren die Darmstädter angekündigt, allerdings schlug ausgerechnet hier Montezumas Rache zu und die Band musste leider absagen.
Den Reigen eröffneten dann "To The Ansaphono" aus Italien, welche von Piebald nach einer Show in ihrem Heimatland kurzer Hand mit durch ganz Europa geschleppt wurden. Aus welchem Grund allerdings, bleibt unklar. Zwar waren die mit Keyboard und umgehängter Fußorgel inklusive Lichtorgel bewaffneten Italiener 120% innovativ, experimentell und mindestens ebenso durchgedreht – sodass man ihnen sicher nicht vorwerfen kann, auch nur von irgendwem im entferntesten ein Abklatsch zu sein – jedoch war das in diesem Fall etwas zu viel des Guten und die mit einer gewissen Anstrengung zu verfolgende Band erntete nicht viel mehr als Höflichkeitsapplaus.
Als nächstes bekamen die rund 150 7€ zahlenden Gäste aus Kassel und Umland dann auch schon den Hauptact des Abends serviert. Piebald starteten ihr Set mit "Just a simple Plan" und zauberten ratzfatz ein Lächeln auf viele Gesichter der Anwesenden. Der Bereich vor der Bühne war schnell mit tanzenden Göttingern gefüllt, welche im weiteren Verlauf der Show noch ordentliche Gesangsqualitäten an den Tag legen sollten. Unter der eine wirklich sehenswerte Athmosphäre schaffenden Diskokugel liefen Piebald kurz nach Beginn kurz Gefahr, ein wenig langweilig zu werden. Eine Befürchtung, die sich glücklicher Weise sowie eigentlich selbstredend nicht bewahrheitete: die Amerikaner begeisterten mit Leichtigkeit ein es ihnen dankendes Publikum, welches vor allem beim unglaublichen "Rich People Can't Breed" durch lautstarken Gesang die eine oder andere Gänsehaut zum Vorschein brachte!
Selbstverständlich gaben Piebald ohne großes Zögern einige Zugaben, erstere vom Sänger Solo vorgetragen und in guter Emo-Manier mit Trauerkloß- und feuchte-Augen-Effekt. Aber auch nach dem zweiten Verlassen der Bühne gab das Publikum keine Ruhe und bewegte die sichtlich gerührte Band schließlich durch minutenlanges Klatschen wieder zurück auf die selbige, wo sie noch einmal zwei Songs zum Besten gaben und somit nach eigener Aussage am Ende ihres Setlistlateins waren. Eine großartige Band, ein großartiges Publikum und eine beeindruckende Athmosphäre im K-19 – Joa is denn heut' scho' Weichnachten?

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