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Studioreport zum neuen Album

ZSK sind eine politische Punkband aus Berlin, die verdammt viel zu sagen hat. In den letzten Jahren hat sie das auf vielen Konzerten und Tourneen, sowie auf dem Debütalbum "Riot Radio" unter Beweis gestellt. Nun hatte man sich im Horus Studio in Hannover eingeschlossen, um den Nachfolger aufzunehmen. Und dahin wurden wir eingeladen, um einen ersten Eindruck über die neuen Songs zu bekommen, und eine wenig mit der Band über erlebtes und die neue Platte zu plaudern. Was dabei so herauskam und was euch bald erwartet, lest ihr hier!

Im Mai 2002 erschien mit ?Riot Radio? das erste Album der Berliner Skatepunkband ZSK. Viele Konzerte, Touren/ Konzerte (u.a. mit VENEREA, DISTILLERS, ANTI FLAG, WATERDOWN) und gute Kritiken später, waren Joshi (Gesang/ Gitarre), Flori (Drums), Eike (Bass) und Benni (Gitarre/ Background- Gesang) im September/ Oktober wieder im Studio um ihr zweites Album einzuspielen. Während ZSK 2001 die Woodhouse Studios in Hagen enterten, fiel die Wahl dieses Mal auf die Horus Studios in Hannover.
Am 14. Oktober luden die vier Wahlberliner zu Kaffee, Kuchen und neuen Songs. Wir nahmen die Einladung dankend an und machten uns auf die Reise in Richtung Landeshauptstadt. Anderthalb Stunden und 130 Autobahn- Kilometer später, standen wir vor der Tür des Studios, wo Benni uns schon erwartete. Nach einer kurzweiligen Kicker- Partie stand die restliche Band auch schon auf dem Plan und führte uns in den Aufnahmeraum, wo Produzent Flo Schwarz (seines Zeichens Sänger der Band Pyogenesis) zusammen mit Mischer Gerhard ?Anyway? Wölfle (u.a. DONOTS, GUANO APES) wartete, um uns drei neue Songs des Albums vorzuspielen.
Obwohl die drei Songs nicht komplett fertig gemastert waren, gaben sie einen ziemlich guten Eindruck darüber, wie das kommende Album von ZSK, welches im Frühjahr 2004 erscheinen wird, klingt. Textlich geht es bei ZSK nach wie vor um politische und sozialkritische Themen, welche in deutschen und englischen Texten verarbeitet werden. Für manche Texte legten auch persönliche Erfahrungen den Grundstein. ?Den Grundstein für einen Song legte die Demonstration gegen den Besuch von Ronald Schill, im Frühjahr 2003 in Göttingen. Die Polizei wurde auf einmal brutal, ohne dass es einen Grund dafür gab. Ich wurde von einem Polizeihund gebissen. Aus dieser Erfahrung entstand der Text, der einerseits um Situationen wie diese geht, andererseits aber auch darum, dass man vor brutalen Polizeieinsätzen keine Angst hat, sondern weiter dabei bleibt und die eigene Meinung auch ggf. auf der Straße vertritt.? erzählt Sänger und Gitarrist Joshi.
Musikalisch klingen ZSK nach wie vor wie ZSK, aber reifer. In diesem Fall heißt das, dass es immer noch Punkrock vom Allerfeinsten gibt. Skatepunk- mal melodisch, mal schnell, der straight durchzieht und gute Ohrwürmer birgt. Davon konnten wir uns in den gehörten Songs überzeugen. Der dritte gehörte Song, ein hymnischer Anti- Krieg Song der etwas in Richtung ANTI FLAG geht, könnte der Hit des Albums werden. ?Der Song geht konkret darum, dass es bei einem Krieg immer Leute gibt, die daran eine Menge Geld verdienen, meistens sind das Regierungen und/ oder Firmen. Gegen die richtet sich der Song und damit auch gegen Krieg im allgemeinen.? fährt Joshi fort. Das komplette Album wird aller Wahrscheinlichkeit nach ?From Protest To Resistance? heißen, 13 Songs enthalten und wie schon erwähnt 2004 erscheinen.
Reifer klingen- was heißt das konkret? Im Klartext, ZSK im Jahre 2003 klingen durchdachter, fetter, abgeklärter, technisch versierter und besser strukturiert. ?Wir haben uns in den letzten zwei Jahren nach ?Riot Radio? intensiver mit der Musik beschäftigt. Es kann sein, dass das in die Songs reinspielt. Nach wie vor kommen die Sachen aber aus dem Bauch heraus und nach wie vor sind wir mit den Aufnahmen sehr zufrieden. Wir setzen uns ja nicht hin und sagen ?hey, wir müssen ein ruhiges Lied schreiben, wenn das passiert, dann passiert es, aber es kommt aus dem Bauch heraus.? Auch wenn es ein oder zwei langsame Songs gibt, die Berliner verlieren nicht an Energie, im Gegenteil, die Songs strotzen vor Energie und positiver Message. Man kann sagen, dass ZSK in den letzten zwei Jahren, nicht zuletzt durch die vielen gespielten Touren und Konzerte, dazugelernt haben und eine Menge positiven Input in das zweite Album gesteckt haben. ?Ich denke, dass die Songs auf dem Album recht nah an der ?Riot Radio? dran sind und somit jedem gefallen werden, dem auch ?Riot Radio? gefiel. Dennoch ist es schwer, aus unserer Perspektive wirkliche Unterschiede zwischen den Alben auszumachen, da wir seit einer ganzen Weile an der Entstehung der Platte arbeiten und mit den Songs seit über anderthalb Jahren täglich zu tun haben. Was ich aber auf jeden Fall denke, ist, dass wir uns entwickelt haben, wobei ?From Protest To Resistance? kein Bruch mit ?Riot Radio? ist, sondern den Pfad des Albums weiterführt.?
Da kann man nur zustimmen und gespannt auf das neue, zweite ZSK Album warten.

Mehr dazu unter:
www.skatepunks.de

zusammen mit mir in Hannover waren Lauri von www.roterfaden.org

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