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UJZ Peine Open Air 2003

Am ersten August Wochenende fand auch in diesem Jahr das UJZ Peine Open Air im Garten des Jugendzentrum statt, direkt an der Bahnlinie Hannover-Berlin. Doch dieses Jahr versprach das Programm so einiges und sollte dieses auch halten. Des wegen machten wir uns sowohl Freitag und Samstag auf den nicht all zu weiten Weg nach Peine, um ein wenig abzufeiern. 9 Euro am Tag, 15 Euro für beide Tage war an sich nicht viel Eintritt und lohnte sich eigentlich schon alleine wegen des Line-Ups, und dennoch kamen am Freitag lediglich ca. 400 Besucher und Samstag nur knapp 500 Besucher zum Open Air, was ich schon recht enttäuschend fand. Sehr Schade, denn die die nicht kamen, verpassten definitiv etwas.
Freitag 1.8.: Wir kamen über die A 2 und schlugen gegen 19.30 Uhr auf. Jason hatten schon gespielt, das letzte Stück der Band aus Salzgitter bekamen wir noch mit. Dabei handelte es sich um eine Mischung aus Hardcore und Punk, was aber nicht unbedingt jemandem vom Hocker riss. Sowieso verbrachten die meisten Besucher ihre Zeit zuerst draußen mit grillen und Ballspielen.
So verpassten auch viele den Auftritt der Flaming Moe´s aus Hildesheim, die schon eher dafür sorgten, dass sich die ersten Leute vor der Bühne versammelten, wenn auch meist sitzend. Ihr Skapunk kam dennoch gut an, es war ein netter Auftritt. Die Hildesheimer würde ich mir gerne noch einmal in einem Club anschauen.
Als nächsten folgten Skin Of Tears aus Wemelskirchen. Die drei verrückten Skatepunker konnten auch richtig Pluspunkte verbuchen. Die Wiese vor der Bühne füllte sich auch so langsam und Skin Of Tears witzelten wie üblich auf der Bühne herum, coverten sich durch die Gegend und hatten einfach nur Spaß. Guter Gig!
Nun kamen Good Witch Of The South. Ich hatte eigentlich immer nur schlechtes gehört von Good Witch, allerdings traf das sicherlich nicht zu. Denn mit ihrem Schwein- und Stonerrock angehauchten Alternativ Rock, kamen sie bei mir sehr gut. Denn die Jungs rockten sich die Füße wund. Das war gute ehrliche Rockmusik. Sehr gut, ich will mehr davon.
Abschließend für den ersten Tag waren Bambix engagiert worden. Und die folgten dann auch mit neuem Bassisten und ohne Soundcheck, was zwar vom Publikum gefordert worden war, aber dem miesen Sound nicht gut bekam. Denn der war einfach nur schlecht. Band und Publikum vor der Bühne war es egal, denn die hatten ihren Spaß. Ich war aber eher gelangweilt, hatte ich die Niederländer doch schon wesentlich besser gesehen. So verließen wir für den ersten Tag auch bald die Open Air Stätte und kamen am nächsten Tag wieder.
Am Samstag den 2.8.03 waren wir dann kurz nach 18.30 Uhr am Festivalgelände und bekamen so noch Bored Beyond Belief aus Peine mit, deren Punkrock irgendwo zwischen Poison Idea und Leatherface anzusiedeln ist. Allerdings so richtig überzeugend war das auch nicht. Wieder waren viele Leute noch vor der Tür und die Wiese vor der Bühne füllte sich erneut nur sehr langsam und zäh.
Einer der Gewinner des Abends kam dann aber schon als nächstes. Frontkick aus Berlin mit teilweise spanischen Texten und Streetpunk, der mir so richtig gut gefiel. Musik gab es hauptsächlich vom aktuellen Album ?Guitars and Crime? und nach 45 Minuten war dann leider schon Schluss, aber es war ein sehr guter Gig. Weiter so!
Dann folgten Die New Wave Hookers. Anfangs gefielen mir die Bayern mit ihren psychedelischen Rockpunk auch noch ganz gut, der immer wieder an Beatles mit Punkrock erinnerte. Doch mit der Zeit nervte die Musik immer mehr, denn irgendwie abwechslungsreich war das sicher nicht und so waren wir ganz froh , als es vorbei war und sich mit Brainless Wankers schon die nächste Band ankündigte.
Und die Berliner sorgten für einen ersten kräftigen Moshpit vor der Bühne. Ihr Skapunk voll witziger und sarkastischer Anspielungen kam gut an und rockte ziemlich das Haus. Die hirnlosen Wankers waren bis dato sicher der Gewinner des Abends und sollten das auch bleiben.
Zwar kam dann der eigentliche Headliner des ganzen Festivals mit Waterdown, aber zu dem Zeitpunkt waren nicht mehr so viele Leute vor der Bühne. Zwar wussten Waterdown zu gefallen, aber man merkte ihnen schon an, dass sie mit der Lust kämpfen mussten, schließlich standen nicht viele Leute vor der Bühne und der Abstand zu dieser war zusätzlich sehr groß. Außerdem zeigte sich, dass das Material der neuen Platte nicht nur auf CD nicht so zündet, sondern dass die Songs von ?The Files you have on me? auch live nicht so rüberkommen, wie erwartet. Dennoch war es ein guter Abschluss, ein netter Gig mit über einer Stunde Spielzeit, auch wenn der Auftritt nicht perfekt war. Maskapone schenkten wir uns dann und fuhren heim.
Wie im letzten Jahr war es auch diesmal wieder ein großartiges Festival, auch wenn der Zuschauerzuspruch leider zu wünschen ließ. Ich versteh das aber nicht, denn da liegt ein kleines Festival vor der Haustür mit tollen Bands und kaum einer geht hin. Das muss sich nächstes Jahr unbedingt ändern, denn dieses Festival in Peine lohnt sich wirklich bei extrem kleinen Preisen ( nicht nur Eintritt sondern auch Verzehr). Lediglich an den Umbaupausen, die immer mehr als eine halbe Stunde dauerten, letztes Jahr war es noch länger, muss noch dringend gearbeitet werden, um das ganze kurzweiliger zu machen. Aber sonst gibt es ein dickes Plus für das UJZ Peine Open Air 2003, auch wenn dieser Bericht viel zu spät geschrieben wurde!

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