Alexander Tucker bringt mit „Portal“ bereits sein drittes Album heraus. Wohin einen der Schritt durch dieses Portal führen wird, das mag man bereits beim Blick auf das Cover erahnen: Ein Wal, alles schwarz/weiß, nur eine goldenen Sonne am Himmel – Insgesamt eine etwas merkwürdige Situation. Doch lässt man sich darauf ein, entführt Tucker einen in eine wunderschöne Klanglandschaft.
Schon die Biographie dieses Mannes liest sich äußerst gut. Angefangen hat er in einer Post-Hardcore-Band und landete über einige Umwege und Splitsingles dann letztendlich bei der Erkenntnis, dass er als Solomusiker am besten bedient ist. Unter dem Namen Alexander Tucker hat er schon mit Größen wie Stephen O’Malley der Band SunnO))) oder Guapo zusammengearbeitet.
An kreativem Input mangelt es Alexander also nicht und da ist man nicht sonderlich überrascht, dass im Sinne des Output genauso viel läuft. 2000 das erste Soloalbum, 2005 das Zweite, 2008 nun das Dritte. Musikalisch ist Alexander sich immer treu geblieben: Experimentelle Free-Folk-Musik. Gestützt von Gitarre und E-Gitare, untermalt aber von vielerei anderen Klängen. Glockenspiel, Violine, die Vielfalt nimmt kein Ende. Stellenweise greift Alexander dann auch zum Mikrofon. Seine Stimme ist sanft und einlullend, aber die Texte werden trotzdem mit dem nötigen Elan vorgetragen.
Worauf Tucker auch ganz großen Wert legt, ist die Technik. Technik im Sinne von Spieltechnik und Herangehensweise, nichts von elektronischem Charakter. Er benutzt häufig die Technik des Fingerpicking an der Gitarre. Akkordbrechungen, konstanter Wechsel und dazu dann Tuckers Stimme. Sein Stil -Avantgardistisch, abwechslungsgreich und abstrahierend.
Alles in allem also wirklich schöne Musik, die den Hörer in andere Welten zu führen vermag. Wer Free-Folk und experimentelle Musik liebt, der wird diese Platte sicherlich zu schätzen wissen.
„Dirty candles light your way through the night.“
VÖ: „Portal“ erscheint am 09.06.2008 auf ATP.