Als ‚den großen Wurf‚ beschreibt die Presseinfo das neue Album „Only Revolutions“ von Biffy Clyro. Sowas ist schnell geschrieben, vor allem um Alben bei der Presse groß anzukündigen, aber schon nach den ersten Tönen ist klar, dass in diesen wenigen Worten viel Wahrheit steckt. Schon „Puzzles“ aus dem Jahr 2007 brachte die britische Band auf ganz neue Bahnen, mit dem fünften Album soll nun die ganze Welt erfahren, was hinter dem kryptischen Bandnamen steckt.
Mit „The Captain„, welches es in der englischen Heimat schon bis auf Platz zehn der Charts gebracht hat, beginnt das Album „Only Revolutions„. „Somebody help me sing – can anybody hear me“ singt Simon Neil da in eingängigster Popmanier. Mit der zweiten Nummer „That golden Rule“ zeigt das Album aber auch gleich, dass es richtig gut nach vorne gehen kann und auch die Streicher, die gegen Ende eingesetzt werden, nehmen der Rocknummer keine Geschwindigkeit.
Simon Neils Stimmefarbe ist einzigartig, vorallem dann, wenn sie in chorartigen Refrains wie in „Bubbles“ eingesetzt wird, oder wenn er nur von einer Gitarre begleitet wird, wie in „God & Satan„, welches von der inneren Zerrissenheit handelt, zwischen Gut und Böse: „I talk to God as much as I talk to Satan ‚cause I want to hear both sides„. Die Geschichte von beiden Seiten beleuchten ist die Intention hinter „Only Revolutions„, dessen Titel von einem Buch von Mark Danielewski stammt. Im Buch „Only Revolutions“ wird die Geschichte von zwei sich liebenden Teenagern erzählt, zuerst aus der Sicht von Hailey, danach aus der Sicht von Sam.
War der Vorgänger „Puzzle“ von Traurigkeit und Depressionen geprägt, Simon Neil verarbeitete darauf den Tod seiner Mutter, ist „Only Revolutions“ von positiveren Emotionen beeinflusst. „Ich denke, jede gute Musik und Kunst sollte eine Reflektion darüber sein, wie der Künstler sich an einem bestimmten Punkt im Leben fühlt„, so Neil.
„Only Revolutions“ ist ein wahres Meisterwerk geworden. Die Mischung aus eingängigen Popsongs und explodierenden Rocknummern ist sehr gut gewählt, es fehlt weder an Emotion noch an epischer Breite („Many of Horror„). Es wäre ein Frevel, würde die Band damit nicht den weltweiten Durchbruch schaffen!
Biffy Clyro – „Only Revolutions“ erschien am 06. November bei Warner!