London oder Kopenhagen? Man ist sich beim ersten Hören nicht sicher. Erst der übliche Pressewisch verrät, dass Caufield tatsächlich aus Dänemark kommen. Das, was da durch die Boxen schallt – die Töne ihres frisch veröffentlichten Langspielers I Love The Future – klingt nämlich eigentlich sehr viel mehr nach typisch einsamen Probekellern der einsamen Insel da oben. Doch, bevor man hier übereifrig zur Pointe kommt, …
Die Instrumente sind die üblichen: Gitarre, Schlagzeug und Bass, ergänzt durch Synthies und gelegentliches Glockenspiel. Geschaffen werden daraus die üblichen Songs: Mal tanzbare, mal ruhige und zum Nachdenken anregende Songs. Caufield erfinden das Rad keineswegs neu, vielmehr schreiben sie ihre eigenen Erlebnisse in Worten nieder und basteln dazu das, was man bereits kennt. So sind auch die Einflüsse die üblichen: Da lassen sich große Bands wie The Cure oder Joy Division nennen, aber auch die Ähnlichkeit zu den hierzulande noch minder bekannten Franzosen von Rhesus wird schnell deutlich.
Schön ist, dass Caufield (hoffentlich bewusst) individuell für jeden Song entschieden haben, wo die Akzente zu setzen sind. So gibt es Songs, bei welchen die Boxen aufgrund des stark überbetonten Basses zu wackeln drohen, während bei anderen die Intensität der Vocals hervorgehoben wird, während andere Elemente in den Hintergrund treten.
Interessant ist außerdem, dass weder Opener (Bouncer) noch Single (Shame) die aus der aus 12 Songs bestehenden Masse herausstechenden Stücke darstellen. Vielmehr sind es es das emotionale All I Fear oder If Not The Best, die zu genauerem Hinhören zwingen, während andere Songs eher an einem vorbeirauschen, als dass sie über den zentralen Weg der Informationsaufnahme ihren Weg in das Wesen des Hörers finden.
Nun. Leider, leider erfinden Caufield das Rad nicht neu. Potential dafür ist sicherlich gegeben, doch wird schnell deutlich, dass die 12 Songs keinen Schritt über die Grenzen dessen gehen, was scheinbar wöchentlich in Großbritannien die Charts erstürmt. So bleibt es nur eines von sehr vielen Rockpop-Alben, die zuletzt das Tageslicht erblickt haben. Schade eigentlich.