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Cosmic Casino – Aus?

Wieder ein Aus für eine deutsche Indie-Band? Eben waren die Münchener von Cosmic Casino noch mit den Sportfreunde Stiller und Portugal the Man auf Tour, da schreibt Sänger Richard Görlich folgende Zeilen:

Liebe Kosmischen

Dies ist eine Art Abschiedsbrief. Ich, Rich, habe die Band, meine Band, unsere Band, Cosmic Casino verlassen. Heute.

Das hat sehr viele Gründe, unter anderem dass ich in meinem Alter und mit den Bandscheibenbeschwerden nicht mehr so lange im VW Bus sitzen will. Morgens in der Pension Erika in Castrop-Rauxel gibt’s auch kein Klebstoff für meine zweiten Zähne, wenn ich den vergessen habe. Und überhaupt – ich will niemand was vormachen: ich mag nicht mehr.

Nicht mehr touren, nicht mehr gegen Wände rennen, nicht mehr aufs Visions schimpfen weil es unsere Musik ignoriert, und auch nicht mehr in die traurigen Gesichter der sehr treuen Hardcore-Kosmischen schauen, wenn im Juze nordöstlich von Greifswald nur 10 Leute stehen, und 8 davon traurig in ihre Weißbierglas glotzen. Misery is bad company when you’re like me.

Weil, traurig sein, dazu ist Musik nur da, wenn man Liebeskummer hat und „Postcard from the Moon“ dann in diesem Moment genau das richtige Lied ist. Dass es das gegeben hat, und dass es gar nicht wenige Menschen da draußen gab, denen solche Zeilen und Melodien und energetische Rock-Schübe auch mal Kraft gegeben haben, das macht mich im Gegenteil sehr glücklich.

Ich danke Euch allen von Herzen. Ich durfte Momente erleben, von denen ich als 12jähriger mit Luftgitarre vor dem Badezimmerspiegel nicht zu träumen gewagt habe.
Ich danke meiner Band, die hoffentlich weitermacht, irgendwie. Bessere Sänger als mich gibt es ohnehin an jeder Karaoke Bar. Leider nur wenige, die so fantastisch aussehen wie ich. SCHERZ!

Danke Markus, Thunder, Bennie, Niko, Mess und Rolph fürs mit mir musizieren und dass ich so selten mit aus- und einladen musste. Danke Jörg fürs mehr als Produzieren. Danke Tom und Achim fürs Live Mischen. Der Dienst im Bergwerk des Rock war mit Euch eine spezielle Freude.

Danke Frank, für alles.

Danke Uta, für vieles.

Danke Jeanette und Rolph von Stickman Records.

Danke an Flo, Rüde, Peter, Marc. Ihr habt meine Sicht auf die Welt ein bisschen verändert.

Und jetzt, ganz unsentimental:

A big hug from the one who got lost. Wir sehen uns.

Rich

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