Sie mischen Stilelemente wie Reggae, Hip Hop und Rock zusammen und schaffen ihr eigenes Ding. Die Ohrbooten aus Berlin spielen auf der Hauptbühne von großen Festivals oder aber in der Fußgängerzone einer Kleinstadt. Mit „Babylon bei Boot“ veröffentlichten sie bereits ihr zweites Album bei JKP, dem Label der Toten Hosen. Matze, Gitarrist der Ohrbooten, beantwortete für uns einige Fragen.

Ihr kommt gerade aus dem Urlaub. Wart ihr zusammen unterwegs oder habt ihr vor der großen Tour mal etwas abstand voneinander gebraucht?

Matze: Wir waren nicht alle zusammen unterwegs, zwischen dem Festivalsommer und der Tour, die bis zum Ende des Jahres dauern wird, war es mal ganz ok, sich für 2, 3 Wochen nicht zu sehen. Das Zurückkehren aus dem Urlaub ist dann aber auch wieder eine grosse Freude gewesen, die Pappenheimer ziehen wieder los, juhu!

Eure Wurzeln liegen in der Straßenmusik, und auch heute tretet ihr noch oft in der Fußgängerzone auf. Spielt ihr lieber auf der Straße oder auf einer richtigen Bühne im Club? Ist man auf der Straße dem Publikum und den Reaktionen näher als auf der Bühne?

Matze: Klar. Obwohl wir auch sehr gerne Clubkonzerte geben, ist das Strassenmusik-Machen eine grosse Leidenschaft der Band, weil wir die Menschen direkt vor uns haben bzw. uns mitten in ihnen fühlen, besonders wenn eine grosse Traube um uns einen Kreis formt. Da gibt es dann keinen Bühnenabgang, keinen Backstage-Bereich, es bleibt keine andere Möglichkeit als sich zu zeigen, wie man ist. Und das spüren die Leute und tun es ebenso.

Mit „Babylon bei Boot“ habt ihr bereits euer zweites Album veröffentlicht, wie habt ihr euch seit dem als Band weiterentwickelt?

Matze: Seit der Veröffentlichung? Den ganzen letzten Sommer spielten wir die grossen Festivals wie Rock am Ring, Hurricane, Chiemsee Reggae Summer und so weiter. Das Album war kurz in den Charts, und es gab ein Video zur ersten Single „Bewegung“, das bei MTV auf Rotation lief. Die Band wächst, und wir sind gespannt, wohin uns der Weg weiter führt.

Man kann euch in keine musikalische Schublade stecken, ihr nennt es selbst „GypHop“, was sind eure persönlichen Einflüsse und was hört ihr zurzeit privat?

Matze: Da kann ich nur für mich sprechen. Ich höre gerade gerne The Cat Empire, Knackeboul und Fat Freddies Drop. Sublime hat Ben und mich viel beeinflusst, der Onkel spielt auch gern Metal, Noodt gern Jazz. Wir sind musikalich aus ziemlich verschiedenen Ecken, und es ist immer ein grosser Spass, unsere Schnittmengen zu entdecken, daraus stricken wir unsere Lieder.

Ihr seid immer viel unterwegs. Was war bis jetzt euer schönstes (Live-)Erlebnis in diesem Jahr?

Matze: Auf nem kleinen Boot über die Spree, oder vielleicht auch die Erfolge bei Rock am Ring und Rock im Park, wo unsere Konzerte berstend voll und ekstatisch waren.

Bald beginnt eure große Deutschlandtour, auf was freut ihr euch am meisten? Mit was können die Besucher rechnen?

Matze: Wir haben alle Songs von „Babylon bei Boot“ im Gepäck, ausserdem gibt es noch 3 komplett neue Stücke, die´s noch gar nicht aufgenommen gibt. Tanzen, singen, freidrehen. Wir freuen uns auf die Konzerte, die Städte, die Menschen!!! Das Ende der Tour feiern wir zu Hause in Berlin am 21.12., bis dahin stehen über 40 Shows auf dem Plan. Es wird grossartig!

Euer Produzent Moses Schneider ist auch Produzent von den Beatsteaks. Bei denen kam mit ihm der große Durchbruch, wollt ihr das auch erreichen (wie zum Beispiel gerade Culcha Candela, die ja aus denselben Kreisen kommen wie ihr?), oder seid ihr mit eurer Karriere und dem von Euch erreichten schon zufrieden?

Matze: Die Ohrbooten befinden sich spürbar noch im Wachstum, wir sind mit der Entwicklung der Band sehr zufrieden und sind gespannt, wo es hingeht, da kommt auf jeden Fall noch was. Jeder Erfolg gibt dir die Motivation für das Nächste, es geht immer weiter, oder? Ich glaube nicht, dass der Punkt kommt, an dem man sagt „Jetzt habe ich alles erreicht“ und wenn doch, dann fühlt er sich jetzt schon wie Stillstand an.

Was plant ihr für das kommende Jahr?

Matze: Ich schätze wir werden Musik machen. Nicht zu knapp.

Mehr Infos zu den Ohrbooten auf www.ohrbooten.de
Fotos von den Ohrbooten auf dem Open Flair