Echo & The Bunnymen ist keinesfalls ein unbekannter Name in der Musikszene. 30 Jahre lang gibt es sie nun schon. Einige Trennungen, Streitereien und Re-Unions waren Teil der Geschichte, aber auf ihrem nun mehr zehnten Studioalbum „The Fountain“ klingt die Band so, als hätte sie wieder zu sich gefunden. Von der Originalbesetzung sind nur noch die beiden Gründungsmitglieder Ian McCullogh und Will Sergeant dabei. Doch für die Produktion der Platte holten sie sich niemand geringeren als John McLaughlin ins Boot.
Der Schotte ist selbst Musiker und sein ausgefeilter Gitarrensound schlägt sich auch in dem neuen Album von Echo & The Bunnymen wieder. Nachdem viele Fans von den letzten Alben (speziell von „Flowers“) enttäuscht waren, greift „The Fountain“ wieder an den Wurzeln an und schickt die Band auf rockigere Pfade zurück. Nichts desto trotz bleibt die Musik leicht zugänglich und ist gespickt mit Ohrwürmern und Mitsing-Refrains. Das ist es ja auch, was die Band seit jeher auszeichnet. Besonders in England schätzt man sie für ihre großen Melodien.
Wer also die reine Musik zu schätzen weiß, der wird das Album genießen. Aber wer auch genauer hinhört, wird teilweise enttäuscht werden: Textlich mangelt es dem Album leider an einigem. Es wird auf Religion und Hoffnung herumgeritten. Lediglich in manchen Songs („Forgotten Fields“, „Life Of A Thousand Times“) geht es dann auch mal tiefsinniger zur Sache. Wer sich erbarmt, die Texte nachzuschauen, dem rollen sich zusätzlich die Fußnägel hoch. Das Booklet ist wahnsinnig kitschig, billig zusammengesetzt und voller antiker Abbildungen. Okay, die Band ist inzwischen auch schon etwas in die Jahre gekommen, aber ein bisschen zeitgemäßer könnte das „Outfit“ zur Musik ja bitte doch sein. Die Musiker selbst sehen doch schließlich für ihr Alter noch ganz fit aus:
Insgesamt haben Echo & The Bunnymen mit „The Fountain“ deutlich gemacht, dass sie wieder dabei sind – Und das um einiges energetischer als auf den letzten Alben. Musikalisch wird das den alten Fans sofort zusagen und auch Neulinge begeistern können. Das einzige, was wirklich stört, ist das schlechte Design des Albums. Das Auge hört halt mit. Und eine Band wie sie, die 30 Jahre Musikgeschichte im Rücken hat, muss sich nun wirklich nicht hinter so schlecht durchdachten Fassaden verstecken.
VÖ: Am 16.10. auf Ocean Rain Records.