Album Nummer drei zu schreiben und zu produzieren wird oft als das Schwierigste, oft aber auch als das Prägendste beschrieben. Man glaubt es kaum, aber die Schweden von ef sind mittlerweile eben genau bei diesem Album angelangt, „Mourning Golden Morning“ ist dieses so wichtige Album Nummer drei in der Geschichte der Band.
Die rund 52 Minuten von „Mourning Golden Morning“ starten mit dem Opener „Escapade #1„, mit 2.16 Minuten für ef ein Schnellschuss, der es aber trotzdem in sich hat. Die Geigen und das Klavier leiten perfekt über zu Song Nummer zwei, „Sons Of Ghosts„, in dem der typische ef-Sound von lauten Gitarren, die von leisen Klavier-Tönen abgelöst werden, wieder da ist. Die Licks gehen so schnell nicht wieder aus dem Ohr, die Geigen stimmen ein und wenn das Stück nach dem Gesang richtig über einen einbricht, weiß man wieder, was ef so einzigartig macht.
Die epischen Geschichten sind es, in denen man sich einfach verlieren kann, die einen aber nie unaufmerksam werden lassen, dafür bietet die Musik viel zu viel Abwechslung und fordert vom Hörer Konzentration und Leidenschaft. ef erzählen durch die Musik ihre Geschichte, nur ganz wenige Worte unterstreichen diese, um es dem Hörer ein wenig einfacherer zu machen. „K-141 Kypck“ kommt allerdings ganz ohne die Stimmen von Tomas Torsson und Daniel Öhman aus. „Longing For Colors“ ist wahrscheinlich das erste Lied, dass „Hello Scotland“ vom ersten Album „Give Me Beauty… Or Give Me Death!“ das Wasser reichen kann. Es beginnt wie ein simpler Pop-Song, mit einer Strophen und einem Refrain, bei dem ef von einer Frauenstimme unterstützt werden. Die ersten vier Minuten sind sehr untypisch für ef, die nächsten fünf Minuten drehen den Song aber komplett noch einmal um zu einer richtigen Post-Rock-Nummer. Gerade dieses unerwartete und untypische macht „Longing For Color“ zu so einer wahnsinnigen Nummer und dadurch zur besten auf dem neuen Album!
Neu im Entstehungsprozeß von „Mourning Golden Morning“ war, dass sich das Trio zum ersten Mal Hilfe von außen holte. Magnus Lindberg unterstütze ef bei der Produktion und gab den sieben Liedern den letzten Feinschliff. Ebenfalls neu war, dass die Lieder, als die Band ins Studio ging, noch nicht komplett fertig waren und somit erst bei den Aufnahmen ihren ganzen Glanz verliehen bekamen.
Die Musik von ef und „Mourning Golden Morning“ in Worte zu fassen fällt noch schwerer als sonst, die Band hat sich hier mal wieder selbst übertroffen. Man muss die Kraft und Schönheit dieser Lieder einfach selbst auf sich wirken lassen. ef sind ganz sicher keine Band, die man ständig und überall hören kann, aber genau richtig, für die besonderen Momente, die dadurch nur noch intensiver werden. Außerdem empfehlen wir natürlich wieder einen Konzertbesuch von ef, im April und Mai sind sie erneut in Deutschland unterwegs!
ef – „Mourning Golden Morning“ ist am 01. April 2010 über And The Sounds Records erschienen.
„Sons Of Ghosts“ gibt es hier als kostenlosen Download.