EVER WE FALL spielen teils mitreißenden, teils stinklangweiligen Emo-Pop-Punk, der nicht selten kalkuliert klingt. Auf „We Are But Human“ (Hopeless Records) sind ca. eine Million Melodien, von denen man so um die neunzig Prozent schon mal gehört zu haben meint, und von denen man auch fast alle gut findet. Beispielsweise klingt der Chorus von „Late Night Dance Party“ so dermaßen catchy, dass man den Song direkt nach dem ersten Hören wieder an macht. Auch wenn im Bereich zwischen Pop, Punk und Emo schon so ziemlich alles gesagt zu sein scheint, wissen die drei blutjungen Männer aus Oregon wie man die Zutaten richtig mischt um dennoch ein leckeres Mahl zu kreieren.
Der Gesang schwingt teilweise schon fast in Höhen, die nur solchen Hochkarätern wie Jim Adkins von JIMMY EAT WORLD vorbehalten sind. Stellenweise klingen die Gesangslinien als seien sie den Demo-Aufnahmen von deren letzten Album entnommen, also nicht ganz so episch aber dennoch verdammt schön. Keine schlechte Referenz.
Die einzige, aber dafür recht schwer wiegende Schwachstelle von EVER WE FALL ist wohl die Nähe zu Hunderten anderen Bands und die damit einhergehenden Ermüdungserscheinungen auf Albumlänge. Was bei den ersten Songs noch zu begeistern weiß wird bei 53:20 min dann doch ziemlich langweilig und äußerst berechenbar. Mit einem etwas eigeneren Ansatz im Gepäck würde die Band mit Sicherheit bald in aller Munde sein. Allein der Gesang von Sänger Adam Brazie zeigt immer wieder, dass da mehr drin ist als die ständige Repetition von alten Pop-Punk Weisheiten. Vielleicht emanzipieren sich EVER WE FALL auf dem nächsten Release ja von ihrem eintönigen Sound und wagen mal etwas mehr. Interessant dürfte es dann allemal werden.

5 von 10